Das Tagesgeldkonto gilt für viele als sicherer Hafen: Hier können Sie Ihr Geld parken, es bleibt jederzeit verfügbar und wird dennoch verzinst. Doch um das Beste aus Ihrem Tagesgeld herauszuholen, sollten Sie einige Grundregeln beachten. Im Folgenden finden Sie die fünf wichtigsten Tipps von Verbraucherfinanzen-Deutschland.de, mit denen Sie Ihr Tagesgeldkonto optimal nutzen.
1. Zinsen vergleichen – aber nicht jedem Aktionsangebot hinterherlaufen
Der Zinssatz ist das Herzstück jedes Tagesgeldkontos. Ein regelmäßiger Vergleich der Angebote lohnt sich, denn die Zinsen ändern sich häufig und Neukunden profitieren oft von attraktiven Aktionszinsen. Doch Vorsicht: Nach Ablauf der Aktion fällt der Zinssatz meist deutlich ab. Es genügt, ein- bis zweimal im Jahr die Konditionen zu prüfen und gegebenenfalls zu wechseln. Für minimale Zinsvorteile ständig die Bank zu wechseln, bringt meist nur wenig und kostet unnötig Zeit.
2. Auf die Einlagensicherung achten
Sicherheit geht vor! Achten Sie immer darauf, dass Ihr Tagesgeldkonto unter die gesetzliche Einlagensicherung fällt – in der EU sind das 100.000 Euro pro Kunde und Bank. Legen Sie mehr Geld an, verteilen Sie es auf mehrere Banken, um den vollen Schutz zu genießen. Prüfen Sie bei ausländischen Banken, wie zuverlässig deren Sicherungssystem ist.
3. Gebühren und Bedingungen prüfen
Die meisten Tagesgeldkonten sind kostenlos, doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Überprüfen Sie, ob Kontoführungsgebühren, Mindesteinlagen oder andere versteckte Kosten anfallen. Auch Sonderbedingungen wie Mindest- oder Maximaleinlagen können die Attraktivität beeinflussen. Ein gutes Tagesgeldkonto sollte flexibel, gebührenfrei und ohne Hürden nutzbar sein.
4. Den Notgroschen richtig parken
Das Tagesgeldkonto ist ideal für Ihren Notgroschen – also das Geld, das Sie im Ernstfall schnell benötigen. Experten empfehlen, mindestens zwei bis drei Monatsgehälter als Reserve auf dem Tagesgeldkonto zu halten. So sind Sie für unerwartete Ausgaben gewappnet und müssen im Krisenfall keine Wertpapiere mit Verlust verkaufen.
5. Steuerliche Vorteile nutzen und Freistellungsauftrag einrichten
Die Zinsen aus Tagesgeld sind steuerpflichtig. Damit Sie vom Sparerpauschbetrag profitieren, sollten Sie bei Ihrer Bank einen Freistellungsauftrag einrichten. So bleiben bis zu 1.000 Euro Kapitalerträge pro Jahr steuerfrei. Versäumen Sie das, zahlen Sie unnötig Steuern – das schmälert Ihre Rendite.
Mit diesen fünf Tipps nutzen Sie die Vorteile des Tagesgeldkontos optimal: Sie sichern sich attraktive Zinsen, schützen Ihr Vermögen, bleiben flexibel und vermeiden unnötige Kosten. So wird das Tagesgeld zum soliden Fundament Ihrer Finanzstrategie – und Sie können ruhig schlafen, während Ihr Geld für Sie arbeitet.
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Drei Mal die Null – bei Dutzenden Banken erhalten Tagesgeldanleger für ihr Erspartes 0,00 Prozent Zinsen. Mindestens 52 Kreditinstitute gewähren Sparern auf dem Tagesgeldkonto nicht einmal eine bescheidene Verzinsung. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Vergleichsportals Verivox.
7 Prozent aller Banken zahlen keine Zinsen
Mindestens 52 Banken und Sparkassen bieten ihren Kunden auf dem Tagesgeldkonto einen Zinssatz von 0,00 Prozent. Das entspricht einem Anteil von knapp 7 Prozent aller 786 von Verivox ausgewerteten Kreditinstitute.
Acht der 52 Nullzins-Banken zahlen für die ausgewertete Anlagesumme von 10.000 Euro keine Zinsen, sondern verzinsen Tagesgeld erst bei höheren Guthaben von 15.000, 25.000 oder 50.000 Euro. Zwei Institute bieten eine Verzinsung nur für Guthaben unterhalb der ausgewerteten Anlagesumme. Acht Banken mit Nullzinsen bieten mehr als ein Tagesgeldprodukt an – darunter auch mindestens eines mit einem Zinssatz über der Nulllinie.
"Als die Zinsen in den Jahren nach der Zinswende im Sommer 2022 immer weiter gestiegen sind, haben einige Banken ein neues Tagesgeldprodukt mit Guthabenzinsen auf den Markt gebracht, lassen ihr altes mit Nullzinsen aber bis heute weiterlaufen", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. "Insbesondere die Ersparnisse langjähriger Bestandskunden liegen dann mitunter noch immer unverzinst auf einem der alten Tagesgeldkonten."
Nullzinsen vor allem bei Sparkassen und Volksbanken
Wie die Verivox-Auswertung zeigt, finden sich Nullzinsen fast ausschließlich unter den regionalen Kreditinstituten – also bei Sparkassen und genossenschaftlichen Instituten wie den örtlichen Volks- und Raiffeisenbanken.
26 regionale Genossenschaftsbanken bieten ihren Kunden auf dem Tagesgeldkonto keine Verzinsung. Bei insgesamt 377 ausgewerteten Banken aus diesem Segment entspricht dies einem Anteil von 7 Prozent. Unter den Sparkassen weisen 25 von 318 ausgewerteten Instituten einen Zinssatz von 0,00 Prozent aus, was einem Anteil von 8 Prozent entspricht.
Bei überregionalen Banken sind Nullzinsen hingegen die Ausnahme. Von den insgesamt 91 bundesweit aktiven Banken in der Verivox-Auswertung zahlt nur eine ihren Tagesgeldanlegern keine Zinsen.
Sparer sind nicht machtlos
"Wer bei der Hausbank bislang mit Nullzinsen abgespeist wird, kann auch in absehbarer Zukunft kaum mit attraktiveren Konditionen rechnen. Dabei hätten die Banken durchaus Spielraum, Sparern zumindest eine bescheidene Verzinsung anzubieten", sagt Oliver Maier. "Schließlich streichen die Kreditinstitute selbst immer noch 2,25 Prozent Zinsen ein, wenn sie Spargelder bei der Europäischen Zentralbank parken."
Tagesgeldanleger sind Null- und Niedrigzinsen nicht machtlos ausgeliefert. Mit einem Anbieterwechsel können sich Betroffene auch in der aktuellen Marktlage attraktive Zinsen sichern. Deutsche Banken zahlen aktuell bis zu 2,5 Prozent aufs Tagesgeld – und das nicht etwa nur als befristetes Neukundenangebot, sondern für alle Kunden gleichermaßen. Wer 10.000 Euro zu diesem Zinssatz ein Jahr lang anlegt, darf sich über Zinseinnahmen von 250 Euro freuen.
Das Gute: Bei den meisten Banken mit besonders hohen Zinsen können Sparer Tagesgeld anlegen, ohne gleich komplett die Bank zu wechseln. Sie können also mit ihrem Girokonto bei der bisherigen Hausbank bleiben und sich für ihre Tagesgeldanlage trotzdem hohe Zinsen sichern.
Methodik
Für die Analyse hat Verivox die aktuellen Tagesgeldzinsen aller 786 Banken und Sparkassen ausgewertet, die ihre Konditionen frei zugänglich im Internet veröffentlichen. Ausgewertet wurden die Zinssätze für eine Anlagesumme von 10.000 Euro. Diese wurden auf die zweite Nachkommastelle gerundet. Tagesgeldangebote mit 0,001 Prozent Zinsen wurden also den Nullzinsangeboten zugerechnet. Weil nicht alle Banken ihre Konditionen transparent ausweisen, könnte es weitere Banken mit Nullzinsen geben, die von der Auswertung nicht erfasst sind. Im regionalen Sektor wird zwischen Sparkassen und regionalen Genossenschaftsbanken unterschieden. In beiden Institutsgruppen gibt es einzelne Häuser, die ihre Sparprodukte deutschlandweit anbieten und in der Auswertung deshalb den überregionalen Banken zugeordnet wurden. Auswertungsstand ist der 29.04.2025.
Im Mai hat sich die Talfahrt bei den Tagesgeldzinsen in unvermindertem Tempo fortgesetzt. Die Durchschnittszinsen liegen aktuell bei 1,27 Prozent und sind damit seit Anfang Februar um 0,29 Prozentpunkte abgestürzt. Wie eine aktuelle Verivox-Auswertung von rund 800 Banken und Sparkassen zeigt, ist dies der stärkste Zins-Einbruch seit Beginn der Datenerhebung im Januar 2012.
Erneut deutliches Minus beim Tagesgeld
Im Mai sind die Tagesgeldzinsen den vierten Monat in Folge deutlich gesunken. Bundesweit verfügbare Angebote bringen im Schnitt aktuell 1,27 Prozent und liegen damit 0,07 Prozentpunkte niedriger als noch vor einem Monat.
Ihren Gipfel hatten die Tagesgeldzinsen mit 1,75 Prozent im März 2024 erreicht und sind seitdem kontinuierlich gesunken. In den letzten Monaten hat sich die Dynamik aber deutlich verschärft: Anfang Februar lagen die Durchschnittszinsen noch bei 1,56 Prozent und sind seitdem in vier Monaten um insgesamt 0,29 Prozentpunkte gefallen. Einen so starken Einbruch in so kurzer Zeit hat es seit Beginn der Datenerhebung im Januar 2012 nie zuvor gegeben.
"Aufgrund des scharfen Wettbewerbs beim Tagesgeld haben viele Banken ihre Konditionen zu Beginn des aktuellen Zinssenkungs-Zyklus nur behutsam angepasst, doch inzwischen reichen die Geldhäuser die sinkenden Zinsen in viel stärkerem Ausmaß an die Sparer weiter", sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. "Selbst als die Europäische Zentralbank ihren Einlagenzins 2012 zuerst auf null und in den folgenden Jahren immer weiter ins Minus gedrückt hat, sind die Tagesgeldzinsen in keiner Phase so schnell und so massiv eingebrochen, wie wir es aktuell beobachten."
Weniger als 0,5 Prozent Zinsen bei Sparkassen und Volksbanken
Auch bei den regionalen Kreditinstituten sind die Tagesgeldzinsen im Mai weiter gesunken. Wegen des bereits erheblich niedrigeren Ausgangs-Niveaus fiel der Rückgang hier zwar weniger stark aus. Doch noch immer müssen sich Sparer bei Sparkassen und Volksbanken im Schnitt mit deutlich niedrigeren Zinsen begnügen als bei überregionalen Banken.
Durchschnittlich 0,46 Prozent Zinsen erhalten Tagesgeldanleger bei den regionalen Genossenschaftsbanken. Dazu zählen neben den örtlichen Volks- und Raiffeisenbanken auch die PSD- und Sparda-Banken. Die Sparkassen bieten ihren Kundinnen und Kunden im Schnitt einen Tagesgeldzins von 0,44 Prozent. Zum Vergleich: Trotz der massiven Rücksetzer in den letzten Monaten sind die Durchschnittszinsen bei überregionalen Banken mit 1,27 Prozent noch immer fast drei Mal so hoch.
Mit guten Angeboten gelingt der Inflationsausgleich
Wer Angebote vergleicht, kann sich aber noch wesentlich attraktivere Konditionen sichern. Aktuell gibt es auch unter deutschen Banken noch mehrere Geldhäuser mit Tagesgeldzinsen in Höhe von 2 Prozent und mehr – und das keineswegs nur als zeitlich begrenztes Neukundenangebot, sondern unbefristet und für alle Kunden gleichermaßen. Bei guten Tagesgeldangeboten gleichen die Erträge somit immerhin die laufende Teuerung aus, so dass die Ersparnisse auf dem Tagesgeldkonto zumindest nicht an Wert verlieren.
Kaum noch Zinssenkungen beim langfristigen Festgeld
Auch beim Festgeld sind die Zinsen im Mai weiter gesunken, bei Anlagen mit langen Laufzeiten aber nur noch geringfügig. So fielen die Durchschnittszinsen fünfjähriger Festgeldanlagen im Mai nur um 0,01 Prozentpunkte und liegen nun bei 2,09 Prozent. Beim zweijährigen Festgeld sind die Zinsen um 0,06 Prozentpunkte auf aktuell 2,00 Prozent gesunken. Bei den einjährigen Festgeldern fiel der Rückgang mit einem Minus von 0,08 Prozentpunkten am stärksten aus. Im Schnitt sanken die Zinsen dadurch auf 1,97 Prozent und liegen damit aktuell erstmals seit Februar 2023 wieder unterhalb der Zwei-Prozent-Marke.
In ihren Festgeldkonditionen preisen die Banken ein, wie sich die Marktzinsen während der Laufzeit nach ihrer Einschätzung entwickeln werden. "Dass es bei den langfristigen Festgeldern zuletzt kaum noch nach unten ging, spricht dafür, dass ein Großteil der Kreditinstitute mittelfristig eine Stabilisierung der Zinsen in etwa auf dem aktuellen Niveau erwartet", erklärt Oliver Maier. "Doch solange die Europäische Zentralbank ihren aktuellen Zinssenkungskurs fortsetzt, dürfte es auch mit den Sparzinsen zunächst weiter nach unten gehen. Das gilt insbesondere für kurzfristige und täglich fällige Sparanlagen."
Methodik
Für die Analyse hat Verivox die aktuellen Tages- und Festgeldzinsen von rund 800 Banken und Sparkassen ausgewertet. Berücksichtigt wurden alle Kreditinstitute, die ihre Konditionen frei zugänglich im Internet veröffentlichen. Ausgewertet wurden die Zinssätze für eine Anlagesumme von 10.000 Euro. Beim Tagesgeld flossen nur die unbefristeten Bestandskundenzinsen der untersuchten Banken und Sparkassen ein. Befristete Aktionszinsen, die lediglich für Neukunden oder für neu angelegtes Geld gültig sind, wurden nicht berücksichtigt. Auswertungsstand ist der 01.06.2025.
Im regionalen Sektor wird zwischen Sparkassen und Genossenschaftsbanken unterschieden. In beiden Institutsgruppen gibt es einzelne Häuser, die ihre Sparprodukte deutschlandweit anbieten und deshalb den überregionalen Banken zugeordnet wurden.