Haushalte mit einer effizienten Wärmepumpe haben aktuell 38 Prozent niedrigere Heizkosten als Haushalte mit einer Gasheizung. Arbeitet die Wärmepumpe nicht sehr effizient, liegen die Kosten immer noch 6 Prozent niedriger als bei einer Erdgas-Heizung. Das zeigt eine Analyse von Verivox.
Aktuelle Gastarife kosten etwas mehr als 8 Cent pro Kilowattstunde
Wer ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) Erdgas beheizt, bezahlt als Neukunde aktuell rund 1.658 Euro – das entspricht einem Kilowattstundenpreis von 8,29 Cent. Das ist der höchste Preis seit Jahresbeginn.
"Die Gaspreise für Neukunden liegen aktuell über 8 Cent/kWh und sind seit dem Frühling um knapp 2 Cent/kWh gestiegen. Die Gründe dafür sind die Rückkehr zum alten Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, höhere Großhandelspreise und der Anstieg der Gasspeicherumlage ab Juli 2024", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Wärmepumpenstrom bei effizientem Heizsystem deutlich günstiger
Haushalte mit einer effizient arbeitenden Wärmepumpe (Jahresarbeitszahl* 4) brauchen für die Bereitstellung von 20.000 kWh Wärme insgesamt 5.000 kWh Wärmepumpenstrom. Die bundesweiten Durchschnittskosten für Neukunden dafür liegen derzeit bei 1.034 Euro. Ein gut funktionierendes Wärmepumpensystem verursacht im Vergleich zu Erdgas derzeit 38 Prozent niedrigere Heizkosten.
"Der durchschnittliche Kilowattstundenpreis der günstigsten Angebote für Wärmepumpen liegt aktuell bei rund 21 Cent pro Kilowattstunde", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Stromtarife für Wärmepumpen sind Dank niedrigerer Stromnetzgebühren und Konzessionsabgaben deutlich günstiger als normaler Haushaltsstrom", sagt Thorsten Storck.
Auch Wärmepumpen mit niedriger Effizienz heizen günstiger als Gas
Arbeitet die Wärmepumpe wenig effizient (Jahresarbeitszahl 2,7), liegen die Heizkosten dennoch rund 6 Prozent unter denen der Gasheizung. Beim derzeitigen bundesweiten Neukundenpreis summieren sich die Gesamtkosten für die dann notwendigen 7.500 kWh Strom auf 1.555 Euro. Gründe für ein weniger effizient arbeitendes Wärmepumpensystem können beispielsweise eine mangelhafte Dämmung oder weniger gut geeignete Heizkörper sein.
"Eine Gasheizung ist in der Anschaffung meistens günstiger als eine Wärmepumpe, dafür fallen die Betriebskosten in der Regel niedriger aus", sagt Thorsten Storck.
"Welche Heizung oder Kombination von Heizungen für einen Haushalt am besten ist, hängt jedoch stark von der individuellen Situation und den baulichen Gegebenheiten ab. Hier kann eine qualifizierte Energieberatung vor Ort helfen."
Methodik
Der durchschnittliche Gaspreis bei Neuabschluss bezieht sich auf einen Haushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh, für Wärmepumpenstrom wurden 5.000 kWh bzw. 7.500 kWh veranschlagt (Stand: 10.06.2024). Der Preis pro Kilowattstunde enthält den Arbeitspreis sowie den Grundpreis und basiert auf dem deutschlandweit gewichteten Mittel des günstigsten Preises je Postleitzahl. Berücksichtigt werden ausschließlich Neukundentarife mit einer Preisgarantie von 12 Monaten inklusive Boni.
*Die Jahresarbeitszahl (JAZ) drückt die Effizienz des Heizsystems aus. Eine JAZ von 4 bedeutet, dass das Heizsystem 4 kWh Wärme durch 1 kWh elektrischer Energie erzeugt. Optimal eingestellte Heizsysteme sollten eine JAZ zwischen 3 und 5 erreichen.
Der Herbst und Winter waren in Deutschland deutlich zu warm. Das spiegelt sich auch im Heizbedarf wider. In den vergangenen zwölf Jahren mussten Verbraucher*innen noch nie so wenig heizen wie in der aktuellen Heizperiode. Durch die zusätzlich gesunkenen Energiepreise sind auch die Heizkosten im Vergleich zum Vorjahr stark gesunken.
CHECK24 hat den Heizbedarf und die Heizkosten der aktuellen Heizperiode mit den Vorjahren verglichen. Als Grundlage dienen die heute vom Deutschen Wetterdienst (DWD) veröffentlichten Gradtagzahlen für Februar 2024 sowie die Gradtagzahlen für September bis Februar in den Jahren 2011 bis 2023.
Heizbedarf:
– Der Heizbedarf ist in der aktuellen Heizperiode von September 2023 bis Februar 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gesunken. Im Schnitt mussten Verbraucher*innen sieben Prozent weniger Energie für das Heizen aufbringen als im ebenfalls milden Vergleichszeitraum (September 2022 bis Februar 2023).
– Die aktuelle Heizperiode startete mit dem wärmsten September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Auch im Oktober wurden neue Höchstwerte erreicht. Seitdem sind die Temperaturen wärmer als im Schnitt.1
Gaskosten:
– Ein Musterhaushalt, der sein Zuhause mit Gas heizt, hatte in der aktuellen Heizperiode Kosten von durchschnittlich 1.346 Euro. Das entspricht einem Rückgang von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleichszeitraum mussten Verbraucher*innen durchschnittlich 1.840 Euro für Gasheizungskosten aufbringen.
– Die Kosten für Gas sind in der aktuellen Heizperiode günstiger als vor zwei Jahren. Im September 2021 bis Februar 2022 wurden noch 1.415 Euro für Gas fällig.
– Zum 1. April 2024 soll die Mehrwertsteuer auf Gas von sieben Prozent auf den normalen Steuersatz von 19 Prozent angehoben werden. Dadurch verteuert sich Gas zum Ende der aktuellen Heizperiode für eine vierköpfige Familie (Verbrauch: 20.000 kWh) im Jahr 2024 um 174 Euro. Das sind immerhin 19 Euro weniger als bei der Wiederanhebung der MwSt. bereits zum 1. März 2024. Wäre die MwSt. bereits Anfang März zurück auf den normalen Steuersatz von 19 Prozent gestiegen, hätte das Mehrkosten von 193 Euro für die Familie bedeutet.
– „Die Steigerung der Mehrwertsteuer auf Gas zurück auf 19 Prozent bedeutet für Gaskund*innen erhebliche Mehrkosten“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Nur durch einen Wechsel aus teuren Grundversorgungs- oder Bestandstarifen können Verbraucher*innen die kommenden Mehrkosten reduzieren und vergleichsweise kostengünstig heizen. Alternativanbieter sind im Schnitt 40 Prozent günstiger als die Gasgrundversorgung.“
Heizölkosten:
– In der aktuellen Heizperiode betrugen die durchschnittlichen Heizkosten für eine Musterfamilie mit Ölheizung 1.305 Euro. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken die Heizölkosten um etwa 21 Prozent. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Ausgaben des Musterhaushalts für Heizöl noch auf 1.653 Euro.
– Die Heizölpreise sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Im Schnitt musste der Musterhaushalt für 2.000 Liter Heizöl von September 2022 bis Februar 2023 im Schnitt 2.663 Euro aufbringen. In dieser Periode musste die Familie für 2.000 Liter Heizöl 2.174 Euro zahlen. Das milde Wetter sorgte für zusätzliche Entlastung.
– „Zwar müssen Verbraucher*innen in diesem Winter weniger fürs Heizen ausgeben als im Vorjahr, trotzdem sind die Preise für Energie weiterhin hoch“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Die anhaltend hohen Preise für Gas und Heizöl belasten weiterhin die Haushalte. Energie ist im Schnitt noch ein Drittel teurer als vor Beginn der Energiekrise Mitte 2021.“
Heizbedarf: benötigte Menge an Heizenergie (Gas bzw. Heizöl) auf Basis der Gradtagszahlen (Differenz Rauminnentemperatur von 20 °C und dem jeweiligen Tagesmittelwert, wenn dieser unter der Heizgrenztemperatur liegt) des Deutschen Wetterdienstes (DWD); Musterfamilie mit Jahresverbrauch von 20.000 kWh Gas bzw. 2.000 Litern Heizöl im Referenzjahr 2011
Heizkosten: ermittelt aus dem Heizbedarf und den Preisen für die entsprechende Menge Gas bzw. Heizöl der jeweiligen Periode. Quellen der Preisdaten: CHECK24-Gaspreisindex und esyoil GmbH
1Quelle: Deutscher Wetterdienst
Die Beliebtheit von Wärmepumpen-Heizungen nimmt weiter zu. Trotz Unsicherheiten wurden im letzten Jahr so viele Wärmepumpen wie noch nie installiert. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online und die Deutsche Umwelthilfe e.V. begleiten Haushalte auf ihrem Weg zur eigenen Wärmepumpen-Heizung. Drei der kooperierenden Familien haben nun ihre Verbrauchsdaten für ihre erste Wärmepumpen-Heizsaison 2022/2023 vorgelegt. Sie zeigen: Der Umstieg ist nicht nur gut fürs Klima, sondern lohnt sich auch finanziell.
Familie Krüger: Effiziente Nutzung, spürbare Ersparnis
Familie Krüger aus Wermelskirchen entschied sich für den Wechsel von einer reparaturbedürftigen Gastherme zu einer Wärmepumpe, um weniger abhängig von fossilen Brennstoffen zu sein. Mit Hilfe eines Tests stellten sie fest, dass ihre Heizkörper auch bei geringer Vorlauftemperatur warm werden und somit für die Wärmepumpe geeignet sind. Die Heizkörper mussten daher nicht getauscht werden. Nach über einem Jahr zeigt die Auswertung, dass die Wärmepumpe effizient arbeitet. Der gute energetische Zustand des Gebäudes, die Photovoltaikanlage und die Anbindung an ein Smart-Home-System mit regelmäßigem Monitoring führen dazu, dass die Krügers bereits heute jeden Monat 80 Euro Energiekosten sparen.
Familie Vellet Brückner: Natürliche Kältemittel und hohe Effizienz
Familie Vellet Brückner aus Büren verabschiedete sich von ihrer 40 Jahre alten Gasheizung und setzt auf eine Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einem natürlichen Kältemittel. Um den Komfort sowie den energetischen Standard des Hauses zu verbessern, wurden nach und nach mehrere niedrigschwellige Sanierungen am Haus vorgenommen, wie neue Fenster und neue Heizkörper. Nach einem Jahr Betrieb zeigt sich: Die hohe Effizienz führt in Kombination mit der eigenen Photovoltaikanlage dazu, dass die Investitionskosten bereits nach 17 Jahren amortisiert sind.
Familie Breit: Kosten senken mit effizienter Erdwärmepumpe
Die 27 Jahre alte Ölheizung war defekt, ein Gasanschluss nicht vorhanden. Familie Breit aus Issum entschied sich daher für eine Wärmepumpe. Die Kosten für die teure Erd-Wärmepumpe wurden durch Förderungen des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen deutlich gesenkt. Über die Hälfte hat die Familie zurückerstattet bekommen. Die Wärmepumpe läuft zudem besonders effizient und spart heute jeden Monat 63 Euro Energiekosten.
Mit Monitoring Effizienz, Leistung und Einsparungen im Blick
Das Monitoring von Wärmepumpen spielt eine entscheidende Rolle, um deren Effizienz und Leistung langfristig zu gewährleisten. Durch kontinuierliche Überwachung können Eigentümer potenzielle Probleme frühzeitig erkennen und optimale Einstellungen vornehmen. Zudem ermöglicht das Monitoring eine Beurteilung der Wirtschaftlichkeit dieser Heizungsart.
Die drei Praxisbeispiele zeigen, dass der Umstieg auf Wärmepumpen nicht nur klimafreundlich ist, sondern sich auch finanziell lohnt. Außerdem bestätigen die praktischen Ergebnisse die theoretischen Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit renommierter wissenschaftlicher Institutionen, darunter das Öko-Institut und das Fraunhofer ISE im Jahr 2022 sowie Prognos im Jahr 2023.
Die individuellen Erfahrungen der Familien verdeutlichen, wie eine gut geplante und effizient genutzte Wärmepumpe zu Energie- und Kosteneinsparungen führen kann. Die ausführlichen Praxisberichte dieser und weiterer Familien gibt es unter www.co2online.de/waermepumpen-praxischeck.
Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online empfiehlt Hauseigentümern den digitalen WärmepumpenCheck, um die Eignung ihres Gebäudes für eine Wärmepumpe zu prüfen: www.co2online.de/waermepumpencheck.
Mit FördermittelCheck auch regionale Förderung prüfen
Die aktualisierte Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) tritt bereits morgen in Kraft. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online empfiehlt allen sanierungswilligen Hauseigentümern, jetzt die neuen Förderungen zu prüfen und auch regionale Fördermittel zu nutzen. Dazu hat co2online die wichtigsten Informationen auf www.co2online.de/beg veröffentlicht.
Förderung für Heizungstausch: bis zu 70 Prozent
Neben einer Grundförderung für den Heizungstausch (30 Prozent) können selbstnutzende Hauseigentümer noch einen einkommensabhängigen Bonus (30 Prozent) sowie einen Klima-Geschwindigkeitsbonus (20 Prozent) erhalten. Maximal 70 Prozent von 30.000 Euro der Kosten sind je nach Konstellation als Zuschuss zu haben.
Wer nur Anspruch auf einen Teil der Förderung hat, sollte auch Förderprogramme von Bundesländern, Städten und Gemeinden prüfen. Häufig kann die Bundesförderung mit regionalen Fördermitteln kombiniert werden. Um keine relevanten Förderungen zu verpassen, hat co2online über 1.000 Programme im FördermittelCheck zusammengetragen. Damit finden Hauseigentümer auf www.co2online.de/fördermittelcheck alle für sie passenden Förderungen und die wichtigsten Tipps.
Gebäudeenergiegesetz: mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien bei neuen Heizungen
Zum 1. Januar tritt auch die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) in Kraft. Davon sind zunächst vor allem neue Wohngebäude in Neubaugebieten betroffen. Sie müssen mit erneuerbaren Heizsystemen ausgestattet werden. Liegt bereits eine kommunale Wärmeplanung vor, gilt das auch für vorhandene Wohngebäude: Lässt sich die alte fossile Heizung nicht mehr reparieren, ist eine neue Heizung auf Basis erneuerbarer Energien einzubauen.
CO2-Preis: langfristig 15.000 bis 20.000 Euro sparen
Was noch für einen Wechsel zu erneuerbaren Energien spricht: Heizen mit Gas und Öl wird 2024 teurer. Der CO2-Preis steigt für fossile Brennstoffe von aktuell 30 auf 45 Euro pro Tonne. 2025 soll er dann bei 55 Euro pro Tonne liegen - und in den folgenden Jahren weiter steigen. Hauseigentümer in einem gasbeheizten Einfamilienhaus zahlen im nächsten Jahr 195 Euro zusätzlich fürs Heizen. In Häusern mit Ölheizung sind es 255 Euro.
Keinen CO2-Preis zahlt dagegen, wer mit Wärmepumpe oder anderen erneuerbaren Energien heizt. Wer sich im nächsten Jahr von seiner Gasheizung verabschiedet, spart in den nächsten 20 Jahren voraussichtlich 15.000 Euro. Bei einer Ölheizung sind es sogar rund 20.000 Euro, so co2online.
Für viele Menschen in Deutschland ist ein warmes Zuhause nicht selbstverständlich. Im vergangenen Jahr lebten 5,5 Millionen Menschen in Deutschland in Haushalten, die nach eigener Einschätzung ihr Haus oder ihre Wohnung aus finanziellen Gründen nicht angemessen warmhalten konnten. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) mitteilt, betraf dies rund 6,6 % der Bevölkerung. Der Anteil hat sich gegenüber dem Jahr 2021 verdoppelt. Damals hatte er bei 3,3 % gelegen. Grund für den Anstieg dürften vor allem die höheren Energiepreise im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine gewesen sein.
Besonders häufig waren Menschen in Alleinerziehenden-Haushalten betroffen: Rund 14,1 % von ihnen gaben an, ihre Wohnung aus Geldmangel nicht angemessen heizen zu können. Auch Personen in Haushalten aus zwei Erwachsenen und mindestens drei Kindern (9,7 %) sowie Alleinlebende (7,3 %) waren überdurchschnittlich häufig betroffen.
EU-weit knapp jede zehnte Person betroffen
Mit einem Bevölkerungsanteil von 6,6 % liegt Deutschland unter dem EU-Durchschnitt: In der Europäischen Union (EU) waren im vergangenen Jahr rund 9,3 % der Bevölkerung nach eigener Einschätzung finanziell nicht in der Lage, ihre Wohnung angemessen warmzuhalten. Der Anteil stieg damit auch EU-weit gegenüber 2021 an, als er bei 6,9 % gelegen hatte. Am häufigsten gaben 2022 Menschen in Bulgarien an, ihren Wohnraum nicht angemessen heizen zu können: Dort war gut jede oder jeder Fünfte (22,5 %) betroffen. Es folgten Zypern (19,2 %) und Griechenland (18,7 %). Am niedrigsten war der Anteil in Finnland (1,4 %) sowie in Luxemburg (2,1 %) und Slowenien (2,6 %).
Eigentlich läuft die Heizung normal, doch irgendwie ist es in der Wohnung viel zu kalt oder zu heiß? Ursache könnte ein falsch eingestelltes oder defektes Thermostat sein.
Richtig eingestellt steigt dagegen der Wohnkomfort und die Heizkosten sinken. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg informiert über die wichtigsten Fakten zu Thermostaten und erklärt, wie man Thermostate richtig einstellt.
Welche Arten von Thermostaten gibt es?
Bei Thermostaten gibt es hauptsächlich zwei verschiedene Typen: Mit einem Standard-Thermostat stellt man die gewünschte Raumtemperatur an jedem Heizkörper einzeln von Hand ein – und zwar zwischen den Stufen 1 bis 5.
Ein programmierbares Thermostat misst die Raumtemperatur und steuert das Heizkörperventil automatisch – man muss nicht mehr drehen. Falls es aber doch zu kalt oder zu warm ist, kann man jederzeit manuell eine andere Temperatur wählen. Zudem lässt sich bei vielen Modellen die Uhrzeit einstellen, zu der geheizt werden soll – zum Beispiel nur morgens vor und abends nach der Arbeit. Auch lässt sich die exakte Temperatur regulieren. Das spart Energie und man heizt nicht umsonst.
Was bedeuten die Stufen 1 bis 5?
Stufe 1 entspricht etwa einer Temperatur von 12 Grad. Der Abstand zwischen zwei Stufen beträgt etwa 4 Grad, die kleinen Striche dazwischen markieren jeweils ein Grad. Wenn man beispielsweise 20 Grad im Raum haben möchte, stellt man auf Stufe 3 und das Thermostat regelt den Rest von alleine. Stufe 5 entspricht also etwa 28 Grad.
Wie ist ein Standard-Thermostat richtig eingestellt?
Das Thermostat sollte immer auf die gewünschte Raumtemperatur eingestellt sein. Es bringt nichts, das Thermostat auf eine höhere Stufe, zum Beispiel Stufe 5, einzustellen ein Raum heizt sich dadurch nicht schneller auf. Befinden sich mehrere Heizkörper in einem Raum, sollten alle Thermostate auf die gleiche Temperatur eingestellt sein – so wird vermeiden, dass ein Thermostat unnötig weiter heizt. Thermostate sollten nachts und vor Verlassen der Wohnung wieder herunter gedreht werden. Gleiches gilt beim Lüften. Denn sonst arbeitet die Heizung nur vergeblich gegen die kühle Zugluft an.
Wie viel Energie kann ich mit der richtigen Einstellung sparen?
Jedes Grad weniger entspricht ungefähr einer Einsparung von 6 Prozent Energie. Zu viel Einsparung ist allerdings auch nicht ratsam: 16 Grad oder Stufe 2 sollten auch in ungenutzten Räumen das Minium sein. Denn sonst droht eine unerwünschte Schimmelbildung, so die Expert:innen der Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.
Eine Auswertung der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online ( www.co2online.de) zeigt, dass Privathaushalte in Deutschland im letzten Jahr nur 1,4 Prozent Heizenergie aktiv eingespart haben. Insbesondere in unsanierten Gebäuden konnten keine Einsparungen erreicht werden.
Zwar sank der Verbrauch in den Gebäuden insgesamt um 10,6 Prozent, doch das ist vor allem auf den milden Winter zurückzuführen. Die witterungsbereinigte Einsparung beträgt im Vergleich zum Jahr 2021 lediglich 1,4 Prozent. Haushalte mit einer Gasheizung haben mit 3,5 Prozent etwas mehr eingespart als der Durchschnitt. Für die Auswertung wurde der reale Heizenergieverbrauch von rund 4.000 Wohngebäuden sowohl in 2021 als auch in 2022 verglichen.
Die Auswertung zeigt, dass Sparappelle allein nicht reichen. Energiesparen bleibt damit für viele Haushalte eine große Herausforderung. Ohne Kenntnis über den tatsächlichen Verbrauch und mögliche Sparpotenziale fehlt der konkrete Anreiz, mit dem Sparen zu beginnen. Verbraucher müssen daher aktiv beraten und begleitet werden und benötigen Feedback zu Einsparungen oder Mehrverbräuchen. Hier hilft der Heizspiegel ( www.heizspiegel.de) mit Vergleichswerten zum persönlichen Energieverbrauch und konkreten Spartipps.
Keine Einsparungen in unsanierten Gebäuden möglich
Zwar lässt sich durch Senkung der Raumtemperatur, richtiges Lüften und Warmwassersparen der Verbrauch in einigen Fällen um bis zu 20 Prozent reduzieren. Das gilt allerdings nicht für unsanierte Gebäude, die im letzten Jahr sogar mehr verbraucht haben. Gebäude mit dem höchsten Mehrverbrauch (plus 3,4 Prozent) liegen in der aktuell drittschlechtesten Energieeffizienzklasse F. Einsparungen wurden hingegen in Gebäuden der Klassen A bis D erreicht.
In energetisch schlechten Gebäuden sind Sanierungen daher umso wichtiger, da dort durch Verhaltensänderungen nicht mehr aktiv Energie gespart werden kann. In diesem Licht betrachtet sind die geplanten Mindesteffizienzstandards und Sanierungsvorgaben für besonders ineffiziente Gebäude ein wichtiges Instrument, um vor allem Mieter vor zu hohen Energiekosten zu schützen.
Der energetische Zustand des Gebäudes ist entscheidend für den Heizenergieverbrauch. Energetisch sanierte Häuser mit neuer Heizung und Wärmedämmung sparen 50 bis 80 Prozent Energie. Neben kurzfristig wirkenden Verhaltensänderungen und Sparbemühungen sind daher vor allem Sanierungsmaßnahmen notwendig, um Haushalte mit hohen Heizkosten zu entlasten.
Die Heizperiode 2023 beginnt für deutsche Haushalte auf einem deutlich niedrigeren Kostenniveau als ein Jahr zuvor. Die Preise für Erdgas sind im Jahresvergleich um durchschnittlich 43 Prozent gefallen, die Kosten für Heizöl um 25 Prozent gefallen. Das zeigt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox.
Gaspreise lassen Rekordmarken hinter sich
Im bundesweiten Durchschnitt kostete Gas im Oktober 2022 durchschnittlich 20,54 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Aktuell liegt der Durchschnittspreis bei 11,73 Cent/kWh und ist damit innerhalb eines Jahres um rund 43 Prozent gefallen.
"Die Haushalte in Deutschland bleiben aller Voraussicht nach in der kommenden Heizperiode von den Rekordpreisen des vergangenen Jahres verschont", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Das Preisniveau ist jedoch nach wie vor hoch und die Gasmärkte nervös. Weitere Preisnachlässe sind daher aktuell nicht zu erwarten."
Die Großhandelspreise für Erdgas an der niederländischen Börse TTF lagen in der zweiten Hälfte des Jahres 2022 fast immer über 100 Euro pro Megawattstunde (MWh). Mit Beginn des Jahres 2023 fielen die Preise unter diese Marke und lagen zu Beginn des Sommers zweitweise unter 30 Euro/MWh. Aktuell ist der Großhandelspreis wieder angestiegen und liegt nun bei rund 40 Euro/MWh. Damit ist er immer noch deutlich höher als im langjährigen Mittel vor Beginn der Gaskrise Ende 2021 – damals waren Preise zwischen 10 und 25 Euro je Megawattstunde üblich.
Gaskunden zahlen weniger – im richtigen Tarif
Wie hoch die Gaskosten für einen individuellen Haushalt ausfallen, hängt vom jeweiligen Gastarif ab. Hier gibt es je nach Tarifgruppe große Preisunterschiede. Der durchschnittliche Gaspreis im Standardtarif des örtlichen Grundversorgers ist von 15,2 Cent/kWh im Oktober 2022 auf 14,62 Cent/kWh im Oktober 2023 gefallen. Der durchschnittliche Preis des günstigsten Angebots für Neukunden ist im selben Zeitraum von 23,85 Cent/kWh auf 8,87 Cent/kWh gesunken.
"Im vergangenen Oktober waren die örtlichen Grundversorgungstarife aufgrund der Gaskrise häufig die günstigsten verfügbaren Angebote überhaupt", sagt Thorsten Storck. "In der Zwischenzeit hat sich das Bild wieder gedreht, da überregionale Gasversorger die gesunkenen Großhandelspreise schneller an ihre Kunden weitergegeben haben."
Darum sollten Gaskunden ihren jetzigen Tarif prüfen und mit aktuellen Neukundenangeboten vergleichen. Ein Haushalt im freistehenden Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh kann durch den Wechsel aus der örtlichen Grundversorgung zum günstigsten Angebot mit empfehlenswerten Bedingungen derzeit durchschnittlich 1.150 Euro einsparen.
Ölkunden zahlen im Schnitt ein Viertel weniger
Auch Ölkunden können mit niedrigeren Heizkosten als im vergangenen Jahr rechnen. Kostete leichtes Heizöl im Oktober 2022 im Mittel rund 150 Euro pro Hektoliter, sind es zum Start in die Heizsaison 2023 rund 113 Euro. Das entspricht einer Preissenkung von rund 25 Prozent.
Methodik
Die durchschnittlichen Gaspreise entsprechen dem Verivox-Verbraucherpreisindex Gas. Die Heizölpreise wurden vom Statistischen Bundesamt und von esyoil.de übernommen.
Trotz milder Temperaturen: Dieser Heizwinter war so teuer wie nie. Während sich das Kostenplus bei Heizöl auf 18 Prozent belief, mussten Gaskunden trotz staatlicher Entlastungen rund 20 Prozent mehr für ein warmes Zuhause ausgeben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Vergleichsportals Verivox unter Berücksichtigung der Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes.
Heizbedarf im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen
Nach Angaben des Deutsches Wetterdienstes war der Winter 2022/2023 deutlich zu warm. Im Vergleich zum auch schon milden Vorjahreszeitraum sank der Heizbedarf für einen Musterhaushalt in einem Einfamilienhaus noch einmal um 1,5 Prozent.
Heizen mit Gas verteuert sich deutlich
Die milde Witterung hat jedoch nicht für niedrigere Heizkosten gesorgt. Im Gegenteil: Eine Familie mit Gasheizung zahlte für die aktuelle Heizsaison (September bis März) durchschnittlich 2.180 Euro. Das sind 20 Prozent mehr als im bereits sehr teuren Vorjahreszeitraum. Ohne den Wegfall des Dezember-Abschlags und der seit Januar gültigen Gaspreisbremse hätten sich die Gaskosten auf 2.733 Euro summiert. Das entspräche einem Anstieg von 51 Prozent.
"Trotz zahlreicher staatlicher Entlastungsmaßnahmen war Heizen in diesem Winter so teuer wie nie", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "Dennoch gibt es gute Nachrichten: Die Lage an den Beschaffungsmärkten entspannt sich, so dass immer mehr Versorger aktuell ihre Gaspreise senken. Verbraucher können sich jetzt schon günstiges Gas für den kommenden Winter sichern", so Storck weiter.
Die Börsenpreise sind in den letzten Monaten deutlich gesunken. Eine Megawattstunde Gas kostet aktuell rund 48 Euro. Das ist deutlich günstiger als noch im letzten Sommer, wo Gas zeitweise 350 Euro je Megawattstunde kostete.
Ölkunden zahlen im Schnitt 18 Prozent mehr
Auch Ölkunden blieben von Preissteigerungen nicht verschont. Die durchschnittlichen Kosten beliefen sich in der aktuellen Heizperiode auf 1.837 Euro. Im Vergleich zur vergangenen Heizsaison stiegen die Ausgaben um 18 Prozent.
Kostete leichtes Heizöl in der Heizperiode 2021/2022 im Mittel 95,19 Euro brutto pro Hektoliter, waren es in dieser Saison durchschnittlich 121,96 Euro. Das entspricht einem Plus von 28 Prozent.
Unterm Strich mussten Verbraucher mit einer Ölheizung im letzten Jahr rund 16 Prozent weniger für ein warmes Zuhause ausgeben als Gaskunden. Noch 2018/2019 war Öl bei gleicher Heizleistung rund 20 Prozent teurer als Gas.
Viele Menschen in Deutschland haben die Appelle zum Energiesparen im zu Ende gehenden Winter offenbar beherzigt: 9 von 10 Deutschen (90 Prozent) ab 18 Jahren geben in einer repräsentativen Befragung unter 1.008 Personen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom an, bewusst Heizenergie zu sparen. Demnach sparen 58 Prozent „auf jeden Fall“ und damit sehr bewusst und 32 Prozent „eher“, also mit Abstrichen beim Thema heizen. 5 Prozent sparen „eher nicht“ und 4 Prozent „auf keinen Fall“. Die Umfrage wurde im Januar und Februar 2023 durchgeführt.
Dabei ist der Wunsch nach mehr Transparenz unter den Verbraucherinnen und Verbrauchern groß: 79 Prozent würden gern digitale Zähler nutzen, die in Echtzeit anzeigen, wie viel Energie die eigene Heizung gerade verbraucht. „Der Umgang mit der eigenen Heizung gleicht gerade in älteren Häusern und Wohnungen oft einem Blindflug. Für optimales und energieeffizientes Heizen reicht es nicht aus, nur einmal pro Jahr per Abrechnung über den eigenen Verbrauch informiert zu werden“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Auch ein monatlicher Rückblick hilft beim Energiesparen nicht wirklich. Die Menschen brauchen Verbrauchsinformationen in Echtzeit, wie beim Autofahren oder beim Smartphone. Intelligente Zähler und smarte Thermostate sollten in jedem Haushalt zum Standard gehören.“
Von der persönlichen Wohlfühltemperatur hat sich in diesem Winter mehr als jeder und jede Dritte verabschiedet. 39 Prozent gaben im Januar und Februar an, infolge des sparsameren Heizens zuhause häufiger zu frieren. 49 Prozent ziehen sich deshalb zuhause wärmer an als früher. Die aktuellen Durchschnittstemperaturen in deutschen Haushalten variieren dabei stark von Zimmer zu Zimmer: Während in Wohnzimmern und auch Kinderzimmern im Schnitt 21 Grad vorherrschen, sind es im Schlafzimmer durchschnittlich 17 Grad. Die Küche liegt mit 19 Grad dazwischen, das Badezimmer mit 20 Grad knapp darüber. 93 Prozent der Deutschen halten kleine Einschränkungen, um Energie zu sparen, für leicht verkraftbar.
Die Einführung der Preisbremsen für Gas und Strom wurde heute im Bundestag beschlossen. Im kommenden Jahr werden 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs zu einem staatlich festgesetzten Preis abgerechnet. Ein Drei-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus kann bei Strom und Gas mit einer jährlichen Entlastung von insgesamt 883 Euro rechnen. Paare in einer 100-qm-Wohnung erhalten rund 588 Euro, Singles in einer Ein-Zimmer-Wohnung rund 278 Euro. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox.
Preisbremsen werden ab März abgerechnet
Die Preisbremsen für Gas und Strom werden ab März 2023 abgerechnet, gelten dann jedoch auch für Januar und Februar. Der Staat deckelt für 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs den Arbeitspreis, beim Gas auf 12 Cent die Kilowattstunde beim Strom auf 40 Cent die Kilowattstunde. Der darüber hinaus liegende Verbrauch wird zum Arbeitspreis des aktuellen Gas- oder Stromtarifs abgerechnet.
Gaspreisbremse entlastet um über 820 Euro pro Jahr
Mitte Dezember liegen die bundesweit durchschnittlichen Gaskosten für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh bei 3.565 Euro. Der durchschnittliche Arbeitspreis liegt derzeit bei 17,13 Cent/kWh, der durchschnittliche Grundpreis bei 141,22 Euro pro Jahr. Durch die Gaspreisbremse sinken die Gaskosten von 3.565 Euro um 821 Euro auf 2.744 Euro.
Ein Zwei-Personen-Haushalt (12.000 kWh) hat aktuell einen durchschnittlichen Arbeitspreis von 17,25 Cent/kWh und einen Grundpreis von 134,16 Euro. Die Gesamtkosten von 2.183 Euro sinken durch die Gaspreisbremse um 504 Euro auf 1.679 Euro.
Ein Single-Haushalt (5.000 kWh) bezahlt derzeit einen durchschnittlichen Arbeitspreis von 17,71 Cent/kWh und einen Grundpreis von 105,65 Euro. Hier sinken die Gesamtkosten von 991 Euro durch die Gaspreisbremse um 228 Euro auf 763 Euro.
"Die Gaspreisbremse bringt den Haushalten eine deutliche Entlastung und mildert die Auswirkungen der Energiekrise ab", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Strompreisbremse senkt Stromrechnung um 62 Euro
Mitte Dezember liegen die Stromkosten für einen Drei- bis Vier-Personen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh im bundesweiten Durchschnitt bei 1.815 Euro. Die Kosten setzen sich zusammen aus einem durchschnittlichen Arbeitspreis von 41,94 Cent/kWh und einem Grundpreis von 140 Euro pro Jahr. Die Gesamtkosten von 1.815 Euro sinken durch die Strompreisbremse um 62 Euro auf 1.753 Euro.
Bei einem Zwei-Personen-Haushalt (2.800 kWh) liegt der durchschnittliche Arbeitspreis bei 43,75 Cent/kWh und der Grundpreis bei 135,51 Euro. Die Strompreisbremse senkt die Gesamtkosten von 1.311 Euro um 84 Euro auf 1.227 Euro.
Ein Single-Haushalt (1.500 kWh) hat aktuell einen durchschnittlichen Arbeitspreis von 44,15 Cent/kWh und einen Grundpreis von 137,46 Euro. Hier sinken die Gesamtkosten von 767 Euro durch die Strompreisbremse um 50 Euro auf 717 Euro.
"Im Vergleich zur Gaspreisbremse fallen die Entlastungen durch die Strompreisbremse moderat aus", sagt Thorsten Storck "Sie schützen die Haushalte jedoch vor noch weiter anziehenden Strompreisen."
Energiesparen lohnt sich doppelt
Die Preisbremsen setzen auch einen starken Anreiz zum Energiesparen: Wer es schafft, den häuslichen Energieverbrauch im kommenden Jahr zu senken, bekommt die eingesparten Kilowattstunden bei der Jahresendabrechnung zum Marktpreis gutgeschrieben.
"Je geringer der Gesamtverbrauch ausfällt, umso niedriger ist der Preis pro verbrauchte Kilowattstunde für die Haushalte", sagt Thorsten Storck. "Wer jetzt den Energieverbrauch senkt, handelt nicht nur solidarisch, sondern spart doppelt."
Methodik
Die durchschnittlichen Strom- und Gaspreise wurden anhand des Verivox-Verbraucherpreisindex erhoben. Dabei wurde eine durchschnittlicher Arbeitspreis, ein durchschnittlicher Grundpreis berechnet und mögliche Boni für Neukunden berücksichtigt. Der Verivox-Verbraucherpreisindex Strom und Gas berücksichtigt jeweils die Preise der Grundversorger und der 30 wichtigsten überregionalen Strom- und Gasanbieter. Die Gewichtung der unterschiedlichen Preisstände wird über die Anzahl der Haushalte der belieferten Regionen vorgenommen. Die Gewichtung zwischen den verschiedenen Tariftypen erfolgt über die aktuell veröffentlichten Wechselquoten der Bundesnetzagentur.
Die jährliche staatliche Unterstützung für die Haushalte durch die Preisbremsen errechnet sich beim Gas aus 80 Prozent der im Vorjahr verbrauchten Kilowattstunden, die mit der Differenz aus dem Arbeitspreis pro kWh des aktuellen Gastarifs minus 12 Cent multipliziert wird. Beim Strom wird nach der gleichen Methode vorgegangen, allerdings werden vom Arbeitspreis pro kWh des aktuellen Stromtarifs 40 Cent abgezogen. Der jährliche Grundpreis entspricht dem des jeweils aktuellen Gas- oder Stromtarifs.
Etwa 85 Prozent des Energieverbrauchs in Ihrem Haus gehen aufs Heizen und das Erwärmen von Wasser zurück. Ist die Regelung der Heizung nicht optimal eingestellt, kann das höhere Heizkosten oder zu niedrige Temperaturen zur Folge haben.
Die Regelung der Heizung sollte die Wärmeerzeugung und -verteilung optimal an den aktuellen Bedarf anpassen, sodass der Energieträger (zum Beispiel Gas oder Heizöl) möglichst effizient genutzt wird. Richtig eingestellt, können dadurch etwa 5 Prozent der Heizkosten eingespart werden.
Um die Anlage richtig einzustellen, sollten Sie diese fünf Tipps beachten:
Tipp 1: Bei Reglern mit Wochenprogramm sollten unterschiedliche Nacht-Absenkzeiten für Arbeitstage und Wochenende eingestellt werden. So heizt die Anlage nur dann, wenn Sie auch länger zu Hause sind.
Tipp 2: Die Heizungsregelung sollte an die Sommer- und Winterzeit angepasst werden. Neue Regelungen machen das meistens automatisch.
Tipp 3: Gemeinsam mit dem Heizungsinstallateur lässt sich im Rahmen der Wartung die Einstellungen der Heizkurve prüfen und ggf. anpassen. Denn modernere Systeme verfügen über eine effiziente Regelungstechnik zur Einstellung der Vorlauftemperatur in Abhängigkeit der Umgebungsbedingungen und der gewünschten Raumtemperatur. Wer diese Regelungstechnik versteht und nutzt, kann bares Geld sparen.
Tipp 4: Im Winter ist es gut, bei längerer Abwesenheit den Frostschutz- oder Absenkbetrieb einzuschalten. Zu beachten ist: Die Aufheizung eines ausgekühlten Gebäudes kann ein bis zwei Tage dauern.
Tipp 5: Falls es draußen eher mild ist, sollte von einer Nachtabsenkung auf Nachtabschaltung umgestellt werden. Zudem sollte in diesem Zusammenhang die Heizgrenztemperatur heruntergesetzt werden. Diese bestimmt, ab welcher Außentemperatur die Heizung überhaupt anspringt.
Wie die bestehende Heizungsanlage darüber hinaus optimiert werden kann, erläutern Ihnen gerne die Energieberater:innen der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.Die Beratung findet online, telefonisch oder in einem persönlichen Gespräch statt. Unsere Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Mehr Informationen gibt es auf www.verbraucherzentrale-energieberatung.de oder bundesweit kostenfrei unter 0800 – 809 802 400. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.