Wer Urlaub in fernen Ländern macht, kennt die allgewärtigen Händler, die mit vermeintlichen „Schnäppchen“ locken: Goldschmuck, Goldmünzen oder -barren, ja sogar Goldstaub – alles zum Vorzugspreis. Doch Skepsis ist mehr als angebracht. Worauf Urlauber beim Goldkauf achten sollten. Ein Leitfaden von Önder Çiftçi, CEO der Ophirum Group
Erst im April kam eine Warnung der deutschen Botschaft in Freetown, Sierra Leone, die sich an deutsche Touristen in dem westafrikanischen Land richtet: Ausländische Staatsbürger seien Ziel zahlreicher Goldstaubbetrügereien geworden. In den meisten Fällen beliefen sich die Verluste auf mehrere zehntausend Euro, einige Opfer hätten jedoch bis zu 350.000 Euro verloren. Die Masche: Der Verkäufer zeigt eine kleine Probe von echtem Gold und lässt die Echtheit von gutgläubigen Beamten des Government Gold & Diamond Office bestätigen. Der Verkäufer verspricht, dem ausländischen Käufer eine größere Menge Goldstaub in sein Heimatland zu schicken. Dafür soll der ausländische Käufer Tausende von Dollar für Versand, Versicherung, Steuern und Ausfuhrgebühren vorstrecken. Doch das Gold kommt nie im Zielland an und die Verkäufer verschwinden mit dem Vorschuss.
Zwar ist es verlockend, im Urlaub ein Schnäppchen beim Goldkauf zu machen, doch drohen Touristen zahlreiche Fallen. Goldkäufer sollten sich daher folgende Ratschläge zu Herzen nehmen:
1. Vorsicht vor Autobahngold: Vermeiden Sie Geschäfte auf der Straße, an der Tür, einer Tankstelle oder einem Rastplatz. Der Goldschmuck, den Betrüger dort mit einer herzzerreißenden Geschichte besonders preisgünstig anbieten, ist in der Regel minderwertig oder sogar wertlos. Auch Prägestempel, die den Goldgehalt ausweisen, werden häufig gefälscht. Echtheit und Goldgehalt des angebotenen Schmucks können nur mit speziellen Methoden und Messgeräten exakt bestimmt werden. Bevorzugen sie die Goldhändler in den Luxushotels. Dort ist der Verkäufer um seinen guten Ruf bemüht und will zufriedene Kunden.
2. Vorsicht gilt auch bei Goldbarren von ausländischen Herstellern. Goldbarren sind nicht nur hierzulande beliebt; sie werden überall auf der Welt hergestellt. Nahezu in jedem Land gibt es Hersteller, die in ihren jeweiligen Ländern auch als global Player angesehen werden. Lokale Hersteller locken oftmals mit günstigeren Preisen, sind hierzulande jedoch kaum bekannt. Urlauber, die diese Goldbarren dann später in Deutschland wieder verkaufen möchten, müssen daher mit möglichen Einbußen rechnen, da Händler und Banken diese Barren als Altgold bewerten. Der Barren landet in der Schmelze und der Verkaufserlös wird dann mit deutlichen Abschlägen versehen. Kaufen sie also nur Barren, die rund um den Globus als Anlagegold akzeptiert werden und auch international bekannt sind und gehandelt werden wie beispielsweise Barren von Heraeus.
3. Kaufen Sie Goldschmuck nur mit geprüftem Goldgehalt. Schmuckstücke aus Gold sind in manchen Ländern vergleichsweise günstig, was meistens an den niedrigen Arbeitslöhnen in den Goldschmieden und geringeren Steuern liegt. Ist der Schmuck nur vergoldet, ist er praktisch wertlos, denn ein hiesiger Goldhändler wird beim Verkauf maximal den reinen Goldwert akzeptieren. Daher sollte vor dem Kauf immer der Goldgehalt geprüft werden. Faktisch kann das nur ein seriöser Goldhändler, eine Edelmetall-Scheideanstalt oder staatliche Prüfbüros. Stempel, die sogenannten Punzen, die den Goldgehalt angeben, können ebenso wie der ganze Schmuck eine Fälschung sein. Lassen Sie nicht nur eine Probe, sondern das ganz Gold prüfen, bleiben Sie dabei und verlangen sie schriftliche Echtheitszertifikate von der Prüfstelle.
4. Wer Gold im Ausland kauft und es mit nach Deutschland nehmen möchte, sollte an den Zoll denken. Anlagegold im Wert von 10.000 Euro oder mehr muss bei Einreise in die EU sowie beim Grenzübertritt innerhalb der EU generell unaufgefordert beim Zoll angemeldet werden. Wer Gold aus einem Nicht-EU-Staat einführen will, muss das Gold sogar schriftlich bzw. online anmelden. Goldschmuck, der im Wert die Freigrenze von nur 430 Euro übersteigt, ist ebenfalls zu verzollen. Entdeckt der Zoll unangemeldetes Gold, wird es sofort konfisziert, weil die Behörden dann Steuerhinterziehung vermuten. Behalten kann das Gold nur, wer beim deutschen Zoll an Ort und Stelle Zoll und Steuer begleicht.
5. Wer Gold einführt, muss gegebenenfalls auch Steuern zahlen. Dabei wird zwischen Sammlergold, Anlagegold und Schmuck unterschieden. Als Anlagegold gelten Goldbarren oder -plättchen mit einem Goldgehalt von mindestens 995 Tausendsteln sowie Goldmünzen mit einer Feinheit von mindestens 900/1000, sofern sie nach 1800 geprägt wurden und ihr Marktpreis den Wert des Goldanteils nicht um mehr als 80 Prozent übersteigt. Derartige Münzen sind als Sammlermünzen aufzufassen. Anlagegold muss beim Grenzübertritt innerhalb der EU erst ab einem Wert über 10.000 € angegeben werden und ist von der Mehrwertsteuer bzw. Einfuhrumsatzsteuer befreit. Sammlermünzen oder Goldschmuck ist hingegen schon ab einer Freigrenze von 430 Euro zu deklarieren und es werden 19 Prozent Umsatzsteuer fällig.
Generell sollten Goldliebhaber wissen, dass der Goldpreis im Grunde überall auf der Welt gleich ist, es gibt höchstens Unterschiede bei den Kaufnebenkosten und Steuern, bei Goldschmuck drücken vor allem niedrige Arbeitslöhne die Preise im Vergleich zum deutschen Markt. Aber selbst die beliebten Goldarmreifen kosten hierzulande nicht mehr als in der Türkei oder Indien. Beim Goldkauf gibt es nach Experteneinschätzung selbst in fernen Ländern keine Schnäppchen, niemand verkauft Gold unter Wert. Was also zu gut klingt, um wahr zu sein, ist daher in der Regel eine Touristenfalle. Tappen Sie nicht hinein.
Wenngleich die Deutschen die aktuelle Lage an den globalen Finanzmärkten nach wie vor als eher unsicher einschätzen - Sorgen um das eigene Vermögen macht sich nur ein geringer Teil der Bevölkerung. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Marktforschungsinstituts Kantar Emnid im Auftrag von Deutsche Börse Commodities. Insgesamt sehen die Befragten die Situation sogar positiver als vor Ausbruch der Corona-Pandemie.
60 Prozent der Befragten sind laut Anlage-Barometer der Meinung, die aktuelle Situation an den Finanzmärkten sei sehr beziehungsweise eher unsicher - im Jahr 2019 waren es noch 65 Prozent. Während also mit Blick auf die globale Situation immer noch Skepsis herrscht, fühlen sich die Deutschen beim eigenen Vermögen überwiegend sicher: Nur 18 Prozent gaben an, sich sehr um ihr privates Vermögen zu sorgen. Diese Sorge um das eigene Geld sinkt laut Umfrage mit dessen Höhe: Je größer das Haushaltsnettoeinkommen, desto sorgenfreier sind die Bürgerinnen und Bürger.
Wichtigste Säule beim privaten Vermögensaufbau ist nach wie vor die eigene Immobilie, gefolgt vom klassischen Sparbrief. Dass dem Gold eine besondere Bedeutung zukommt, zeigt die Resonanz auf die hypothetische "finanzielle Sonntagsfrage". Gefragt wurde, wie man 25.000 Euro anlegen würde. Hier erklärten 29 Prozent der Befragten, die Summe (oder einen Teil davon) auch in Gold zu investieren - damit ist Gold die zweitbeliebteste Anlageklasse. Nur "Immobilien" wurden häufiger genannt (32 Prozent), haben seit dem Jahr 2018 (45 Prozent) aber an Popularität eingebüßt. Es folgen Aktien (25 Prozent), Fonds (24 Prozent) und Tages- oder Festgeldkonten sowie Sparbücher (23 Prozent).
Finanzgeschenke für den Nachwuchs: Kryptowährungen weit abgeschlagen
Auf nachhaltige Werte vertrauen die Befragten auch, wenn es um die Form eines Finanzgeschenks für ein Neugeborenes geht: Hier stehen verlässliche Aktienfonds, Bausparverträge und Gold - sowie das Sparbuch - nach wie vor hoch im Kurs. Anders sieht dies bei Kryptowährungen aus. Auf diese würden nur 4 Prozent der Befragten vertrauen, wenn es darum geht, Geld für die Zukunft eines Kindes zu investieren.
"Gold ist nicht nur ein unverzichtbares Element für einen nachhaltigen Vermögensaufbau, es bietet auch die Sicherheit, die sich viele Bundesbürger in diesen gesellschaftlich wie finanziell anspruchsvollen Zeiten wünschen", sagt Steffen Orben, Geschäftsführer der Deutsche Börse Commodities GmbH. Wer das Gold dabei nicht selbst aufbewahren wolle, könne beispielsweise auf Inhaberschuldverschreibungen wie Xetra-Gold zurückgreifen, die im Fall der Deutschen Börse Commodities zu 100 Prozent mit Gold hinterlegt sind. Dass diese Anlageform trotz hohen Goldkurses ungebrochen attraktiv ist, zeigt der Bestand an physischem Gold, der Ende September bei 240 Tonnen lag. Jedes Gramm steht für einen Anteilschein Xetra-Gold.
Die Deutsche Gesellschaft für RuhestandsPlanung, DGfRP, hält eine Investition in Silber für sehr attraktiv: „Silber ist wie alle Edelmetalle knapp. Und da die Gold-Silber-Ratio zurzeit bei etwa 1:80 liegt, ist Silber Gold als Investition vorzuziehen“, sagt Peter Härtling, Geschäftsführer der DGfRP. Doch damit das Edelmetall zu einer lukrativen Investitionsform und interessanten Beimischung für die Ruhestandsplanung werden kann, sollten Privatanleger drei Punkte beachten.
In den meisten Alltagsgegenständen – vom Handy über die Steckdose bis zum Auto – werden Edelmetalle verbaut und damit verbraucht. Silber zum Beispiel hat mehr als 43.000 industrielle Anwendungen und wird in über 1.300 Patenten verwendet. Doch Edelmetalle wachsen nicht nach und sind daher knapp. „Beim derzeitigen Verbrauch reichen die bekannten Silbervorkommen noch rund zehn Jahre und schon heute übersteigt die Nachfrage das Angebot“, sagt Peter Härtling. „Das macht Investitionen in Silber so lukrativ.“
Der Kauf von Edelmetallen kann darüber hinaus als Inflationsschutz dienen: „Wenn, wie jetzt, die Zinsen unterhalb der Inflationsrate liegen, bietet physisches Silber die Möglichkeit, Kapital zu erhalten und vor Verlusten durch negative Realzinsen zu schützen“, erklärt Härtling. Doch beim Kauf, bei der Lagerung und beim Verkauf von Silber sollten Privatanleger genau hinschauen. So wird in Deutschland beim Kauf von Silberbarren Mehrwertsteuer fällig. Dazu kommen teils horrende Preisaufschläge der Händler von bis über 75 Prozent sowie hohe Preisabschläge bei späterem Verkauf.
Deshalb sollten drei Dinge beachtet werden, so Peter Härtling: „Wir empfehlen Anlegern, die Preise sehr genau zu vergleichen und Kaufaufschläge auch bei Kleinmengen von über 30 Prozent und Verkaufsabschläge von über fünf Prozent unbedingt zu vermeiden.“ Wer Silber in einem Schweizer Zollfreilager erwirbt und lagert, spart die deutsche Mehrwertsteuer von 19 Prozent. „Mit dieser völlig normalen und legalen Lagerungsvariante bekommt man wesentlich mehr Silber für sein Geld.“ Wird physisches Silber mit Gewinn nach mehr als einem Jahr verkauft, ist der Mehrerlös, anders als bei Silberzertifikaten, nach deutschem Recht steuerfrei.
Wer diese Punkte beachtet, kann sich trotz der unsicheren Zeiten zurücklehnen: „Immer mehr Menschen wünschen sich als Beimischung zu ihrer Vermögensanlage etwas Reales und Beständiges. Dafür sind Gold-, aber besonders auch Silberbarren bestens geeignet“, weiß Peter Härtling.
Ein Drittel der Privatpersonen in Deutschland erachtet Gold als Teil einer langfristigen Anlagestrategie. Dies ergab eine Studie des Edelmetallkonzerns Heraeus, die durch das Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule Berlin, durchgeführt wurde. Der bedeutendste Aspekt für eine Goldanlage ist dabei die Absicherung gegen wirtschaftliche Krisen. Die Rendite ist zweitrangig. Nur wenige erachten Gold als Spekulationsobjekt. Die Studie "Goldinvestments: Besitz, Trends und Erwartungen von Privatpersonen in Deutschland 2012" untersuchte neben den Motiven beim Golderwerb und den Einstellungen zu Goldanlagen auch die Herkunft des Goldbesitzes sowie Veränderungen des Goldbestands deutscher Privathaushalte. Durch das Forschungsprojekt setzte Heraeus die Schließung der Forschungs- und Wissenslücke im Bereich Goldinvestments bei Privatpersonen fort.
Goldanlagen als Krisenschutz
Nahezu jeder Dritte, der Gold als langfristiges Investitionsobjekt erachtet, sieht den Krisenschutz als Hauptargument für den Kauf von Gold. Die Renditesteigerungs- oder Diversifikationspotentiale im Anlageportfolio sind eher zweitrangig. Dies untermauert auch die steigende Goldnachfrage von Privatkunden in den letzten Monaten. "Kunden stehen den Maßnahmen der EZB und der Fed sowie dem Geschehen an den Kapitalmärkten zunehmend skeptisch gegenüber und möchten ihr Erspartes durch Gold langfristig sichern" sagt Hans-Günter Ritter, Geschäftsführer von Heraeus. Obwohl der Goldpreis in den letzten Jahren, trotz einiger Korrekturen, immer wieder neue Höchststände erreichte, erachtet nur jeder Zehnte Gold als interessantes Spekulationsobjekt. Dies unterstreicht die primäre Bedeutung von Gold als "Safe Haven", eine Eigenschaft, welche die meisten Privatpersonen dem Edelmetall beimessen. Allerdings besitzt Gold für ein Fünftel der Studienteilnehmer lediglich einen ideellen Wert und stellt kein Anlageobjekt dar. Das Hauptargument für diese Auffassung ist, dass Gold aus Anlagegesichtspunkten "totes Kapital" darstellt und keinen Zinsertrag bringt.
Privatpersonen kaufen physisches Gold bevorzugt persönlich vor Ort
Der Kauf von pyhsischem Gold erfolgt meist direkt vor Ort. 66% der befragten Privatpersonen, die bereits in der Vergangenheit Gold zu Anlagezwecken erworben haben, präferieren diese Abwicklungsart. Die Bezahlung erfolgt dabei hauptsächlich in bar. Obwohl in den letzten Jahren eine zunehmende Anzahl an Edelmetallhändlern zu verzeichnen ist, sind Banken immer noch die Hauptanlaufstelle für den Erwerb von Goldbarren und -münzen. Somit bevorzugen 60% den Goldkauf über den Bankschalter, während etwa 40% einen Edelmetallhändler aufsuchen. Beachtlich ist hierbei, dass sowohl "größere" als auch "kleinere" Händler in etwa gleichem Verhältnis aufgesucht werden. Die Alternative zum persönlichen Kauf von physischem Gold, der Bezug über das Internet, konnte Goldkäufer bisher noch nicht vollständig überzeugen. Der Anteil der Personen, die das Edelmetall online beziehen ist mit 12%, im Vergleich zum persönlichen Kauf, deutlich geringer. 22% der Goldbesitzer wählten für den Golderwerb in der Vergangenheit sowohl den persönlichen Bezug vor Ort als auch den Kauf über das Internet. Die Lagerung des Goldbesitzes erfolgt dabei bei der Hälfte der befragten Personen zu Hause. Ebenfalls fast die Hälfte der Studienteilnehmer wählt als Aufbewahrungsort das Bankschließfach.
Goldbarren sind die beliebteste Form der Goldanlagen
Privatkunden kaufen bevorzugt Goldbarren. Knapp über die Hälfte der Studienteilnehmer wählen diese Form der physischen Anlage. Goldmünzen halten hingegen nur 30% der Befragten für die geeignetere Anlage. Noch geringer ist die Zahl der Privatpersonen, die goldbezogene Wertpapiere zur Anlage präferiert. Lediglich 15% tätigen Goldinvestments über die Börse. Dabei spricht laut der Befragten vor allem der langfristige Werterhalt und die langfristige Anlageperspektive sowie der unmittelbare Besitz für ein direktes, physisches Investment. Während für Privatpersonen zudem die Fälschungssicherheit von Goldbarren einen wesentlichen Vorteil darstellt, spricht die Ästhetik eher für Goldmünzen. Laut Ritter spiegeln sich diese Ergebnisse auch in der Realität wider: "Der Aspekt des physischen Besitzes ist für viele Privatkunden wichtig. Dies erhöht zum einen das Sicherheitsgefühl bei der Anlage, zum anderen ist der direkte Kauf von physischem Gold transparent und durch eine einfache Abwicklung gekennzeichnet." Wesentliche Vorteile des Direktkaufs gegenüber goldbezogenen Wertpapieren sind zudem, dass es keine komplizierten Vertragsklauseln gibt, der Käufer den genauen Aufbewahrungsort des Goldes kennt und jederzeit Zugriff auf dieses hat.
Goldkäufer sind mit ihrer Entscheidung zufrieden
Nahezu alle Studienteilnehmer, die in der Vergangenheit Gold zu Anlagezwecken kauften, sind mit dieser Entscheidung zufrieden. Die Überzeugung von Gold als geeignete Anlage spiegelt sich ebenfalls in der Bereitschaft, dieses weiterhin zu halten wider. An einen Verkauf des Goldes denken nur wenige Personen. Während 85% weiterhin an ihrem Goldbestand festhalten, planen lediglich 6% dieses zu veräußern. Die hohe Bereitschaft Gold zu halten freut Ritter. "Dass eine derart große Anzahl der Goldbesitzer dieses auch zukünftig behalten will, überrascht mich positiv, auch wenn dadurch das Gold dem Markt entzogen wird". Ebenfalls 85% planen weitere Goldkäufe in der Zukunft. 56% der befragten Privatpersonen rechnen mit einer steigenden Attraktivität von Investitionen in Gold. Hingegen ist nur jeder Zehnte skeptisch eingestellt. Damit ist das Stimmungsbild für Goldinvestitionen weiter positiv. Vor allem Personen aus den höheren Einkommens- und Vermögensclustern planen in den nächsten drei Jahren Goldkäufe.
Deutsche besitzen mehr Kapital in Gold als in Aktien oder Anleihen
Der Goldbesitz der deutschen Privatpersonen in Form von physischen Anlagen, goldbezogenen Wertpapieren und Goldschmuck beläuft sich auf 393 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anteil in Höhe von 3,9% des Gesamtvermögens der privaten Haushalte. Demnach übersteigt der Wert des Goldes den Wert von direkten Anlagen in Aktien und Anleihen. Durchschnittlich machen Aktien 2,1% und Anleihen 2,5% des Gesamtvermögens aus. Damit ist der Wert der Goldbestände im Vergleich zu 2009 von 279 Mrd. sicherlich als Konsequenz des gesteigerten Goldpreises, deutlich angestiegen. Auch die durchschnittliche Menge des Goldbesitzes in Form von Barren, Münzen sowie Goldschmuck, pro Bundesbürger über 18 Jahren, ist leicht gestiegen. Diese Ergebnisse bestätigen die Zahlen der ersten Goldstudie "Goldbesitz der Privatpersonen in Deutschland" der Steinbeis-Hochschule Berlin aus dem Jahr 2010. Derzeit halten deutsche Privatpersonen insgesamt fast 8.000 Tonnen Gold, was einem Anteil von knapp 5% an der weltweit geförderten Goldmenge entspricht.