Drei Jahre nach Beginn des Krieges in der Ukraine liegen die Kosten für Strom, Heizung und Kraftstoff noch immer 31 Prozent höher als vor der Energiekrise. Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox muss ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt aktuell 5.407 Euro im Jahr für Energie aufbringen. Im Vorkriegsjahr 2021 waren es noch 4.121 Euro – ein Anstieg um 1.286 Euro.
"Bereits im Herbst 2021 begannen die Preise für Erdgas und Öl deutlich zu steigen. Nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine im folgenden Winter wurden dann Rekordpreise erreicht. Obwohl die Energiekosten seit ihrem Höchststand im Oktober 2022 um ein Drittel gesunken sind, befinden sie sich auch jetzt noch deutlich über dem Niveau vor Kriegsausbruch", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Ausgaben fürs Heizen lasten besonders auf den Haushaltskassen
Die Heizkosten sind besonders stark gestiegen. Heizöl ist um 35 Prozent teurer geworden: 20 Hektoliter kosten aktuell im Februar 1.934 Euro statt 1.428 Euro im Jahr 2021. Auch das Heizen mit Gas wurde deutlich teurer. Bei einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden stiegen die Kosten von 1.329 Euro auf 2.319 Euro – ein Plus von 74 Prozent. Neben den gestiegenen Beschaffungskosten treiben höhere Gasnetzgebühren und der steigende CO2-Preis auf fossile Brennstoffe die Preise. Da mehr Haushalte mit Gas als mit Öl heizen, sind die durchschnittlichen Heizkosten insgesamt um 61 Prozent gestiegen.
Sprit und Strom 17 Prozent teurer als vor dem Krieg
Auch Autofahrer spüren die höheren Kosten. Benzin ist seit 2021 um 15 Prozent und Diesel um 21 Prozent teurer geworden. Im Durchschnitt zahlen Verbraucher 17 Prozent mehr für Kraftstoff. Die Stromkosten sind ebenfalls gestiegen, wenn auch weniger stark. Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh zahlt jetzt 1.432 Euro statt 1.229 Euro im Jahr 2021 – ein Anstieg von 17 Prozent. Die Gründe dafür sind vor allem höhere Netzentgelte und gestiegene Beschaffungskosten der Energieversorger.
"Eine Rückkehr auf das Energiekostenniveau von vor dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine ist derzeit nicht in Sicht. Angesichts wieder angestiegener Großhandelspreise, höheren Netzkosten in den Bereichen Strom und Gas sowie steigender CO2-Preise ist eher davon auszugehen, dass die Energiekosten weiter ansteigen werden. Ob eine neue Bundesregierung die Mittel bereitstellen wird, um die Belastung der Haushalte abzufedern, bleibt abzuwarten", sagt Thorsten Storck.
Methodik
Der Verivox-Energiekostenindex zeigt die durchschnittliche Entwicklung der Energiepreise für einen bundesdeutschen Haushalt. Es werden die Kosten für Heizung, Elektrizität und Mobilität mengengewichtet berücksichtigt. Der Basismonat des Energiekostenindex ist Januar 2015. Die Grundlage ist ein Drei-Personen-Musterhaushalt mit einem jährlichen Wärmebedarf von 20.000 Kilowattstunden (kWh), einem Stromverbrauch von 4.000 kWh und einer jährlichen Fahrleistung von 13.300 Kilometern. Die aktuellen Heizölpreise stammen von esyoil, die Tankpreise von clevertanken.de (Datenstand 11.2.2025).
Nach einer Berechnung der Hans-Böckler-Stiftung für das ARD Magazin "Panorama" (NDR) verliert jeder Deutsche im Schnitt etwa 2.600 Euro pro Jahr durch die Energiekrise in Folge von Putins Angriffskrieg in der Ukraine. Damit schrumpft das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) durch die Kriegsfolgen deutlich stärker als das anderer Länder, so Professor Sebastian Dullien, Wirtschaftswissenschaftler der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Deutschland hat demnach fünf Prozent seines BIPs verloren. Umgerechnet ergibt das 2.600 Euro pro Kopf. In Schweden sind es 1.700 Euro, in Italien 230 Euro. Der Durchschnitt im EU-Raum liegt bei etwa 880 Euro. Die Verluste für Deutsche sind damit im Schnitt fast dreimal so hoch wie die anderer Bürgerinnen und Bürger.
Um diese Zahlen zu ermitteln, hat Professor Dullien als Grundlage die Schätzung des Internationalen Währungsfonds aus dem Herbst 2021 für das Bruttoinlandsprodukt für die Jahre bis 2024 genommen. Diese Schätzung war die letzte vor der Ukraine-Invasion und dem Energiepreisanstieg, der schon im Winter 2021 begann, als Russland begann, weniger Gas zu liefern. Dieses damals erwartete BIP hat Dullien mit der aktuellen Schätzung (Januar 2024) des BIPs für 2024 verglichen. Die Differenz kann man grob als Folge der Ukraine-Invasion betrachten, weil diese die größte Veränderung der Rahmendaten seit 2021 ist.
"Deutschland hat ein paar strukturelle Charakteristika, die es besonders verwundbar gemacht haben", sagt Professor Dullien: "Wir haben einen sehr großen Industriesektor. Das heißt, wir verbrauchen viel Energie. Zweitens: Sehr viel dieser Energie kam in Form von Gas aus Russland. Und drittens hat die deutsche Bundesregierung relativ spät eingegriffen in die Gasmärkte." In der Summe ergebe sich daraus eine besonders starke Belastung für Deutschland.
Ließe sich der Verlust also ausgleichen, indem Deutschland wieder in großem Stil Gas aus Russland kauft, wie von einigen Parteien wie dem Bündnis Sarah Wagenknecht und der AfD gefordert wird? Sarah Wagenknecht sagt, es gebe zu russischem Gas "keine realistische Alternative, die sich auf einem ähnlichen Preislevel bewegt". Der energiepolitische Sprecher der AfD Steffen Kotré sagt, Russland liefere "preiswertes Gas für unsere Wirtschaft. Die haben uns nie im Stich gelassen. Es gab keinerlei Einfluss auf die Politik".
Recherchen zeigen aber: Es würde der deutschen Wirtschaft nur wenig helfen, wenn Deutschland wieder Gas aus Russland beziehen würde.
Österreich etwa bezieht bis heute umfangreich Pipeline-Gas aus Russland. Im Januar 2024 kam sogar 97 Prozent des Rohstoffs per Pipeline aus Russland, im Februar waren es immer noch 87 Prozent. Billig ist das Gas dort dennoch nicht. Laut dem Preismonitor des Instituts für Höhere Studien (IHS) ist der Gaspreis für Endkunden in Österreich in den vergangenen Jahren sogar stärker gestiegen als in Deutschland. Und: Das gilt auch für die absoluten Preise. In Österreich ist Gas sogar teurer als in Deutschland. In Deutschland liegt der Gaspreis für Verbraucher 2024 bei etwa 9 Cent pro kWh, in Österreich bei etwa 12 Cent. Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh zahlt ein Haushalt in Deutschland etwa 1800 Euro, in Österreich 2.400 Euro im Jahr. (Quelle: HEPI, energypriceindex.com, Werte gerundet).
Viele Gasmarkthändler und Ökonomen glauben zudem, dass eine Rückkehr zu russischem Gas Deutschlands Industrie eher schwächen würde und ein Standortnachteil wäre. Deutschlands Wirtschaft sei gerade deshalb so stark eingebrochen, weil es so abhängig vom russischen Gas war. Ein Transformationsschock, der so kurzfristig nicht abgefedert werden konnte. Mittlerweile hat Deutschland stabile neue Lieferanten gefunden, die Gaspreise sinken wieder.
Wenn Nordstream voll einsatzfähig wäre und Russland wieder Gas liefern würden, würde das laut Professor Dullien wenig bringen: "Für die Investitionsentscheidungen der Unternehmen und auch für die Entscheidung, ob bestimmte Standorte hier weiterbetrieben werden, ist nicht nur der aktuelle Preis wichtig, sondern die Frage: Wie sicher und wie verlässlich ist sowohl die Lieferung als auch der Preis in der Zukunft? Russland ist kein verlässlicher Partner für Gaslieferungen. Daran ändert sich auch nichts, wenn die Pipelines repariert sind." Heißt: Sollte Deutschland wieder große Mengen aus Russland importieren, könnte es sogar dazu führen, dass Unternehmen deshalb ihre Produktionsstätten nicht hier ansiedeln. Auf Anfrage bleiben das BSW und die AfD bei Ihrer Haltung, russisches Gas importieren zu wollen, so die Sendung Panorama des NDR.
Wer klimaschützende Umbauten am eigenen Haus durchführen will, zieht oft Energieberater hinzu, um Geräte und Verbrauch zu optimieren. Die Bezeichnung "Energieberater" ist allerdings nicht geschützt. Das ist ein Problem, denn immer häufiger fallen unseriöse Berater auf, bestätigt Harald Lacher von der Verbraucherzentrale Brandenburg gegenüber dem rbb: "Das ist eine Katastrophe. Ich habe schon mehrere Fälle gehabt und die haben dann zigtausende Euro nachzahlen müssen."
Im Verbrauchermagazin SUPER.MARKT befasst sich der Experte mit einer Zuschauerzuschrift an den rbb aus dem Spreewald. Statt der Familie die bestmögliche Heizung für ihren Vierseithof zu empfehlen, hat der Geschäftsführer einer "Agentur für Energiekostensenkung" aus Berlin zu einer sogenannten Stromdirektheizung geraten. Der Berater hat vermutlich eine Provision des Heizungsherstellers erhalten.
Verbraucherschützer Lacher kritisiert das scharf: "Wenn ein Energieberater eine Provision für ein Gerät bekommt, dann würde ich ihm erst einmal die Unabhängigkeit nicht geben, weil er ja sozusagen etwas verkaufen will, weil er durch das Verkaufen eine Provision erhält."
In dem SUPER.MARKT vorliegenden Fall waren die angelieferten Heizkörper außerdem beschädigt und die Maße passen nicht. Viel schlimmer jedoch: Die Heizkörper sind für das Gebäude völlig ungeeignet und verbrauchen siebenmal so viel Energie wie vorab berechnet. Der Berater hat für den Hof einen Stromverbrauch von 2.624 Kilowattstunden oder Heizkosten in Höhe von 787 Euro pro Jahr beziehungsweise je Heizperiode bei einem Strompreis von 30 Cent/kWh und einer Raumtemperatur von 20 Grad ermittelt. Tatsächlich verbrauchten die Heizkörper jeweils 1.400 bis 1.700 Kilowattstunden - siebenmal mehr als versprochen.
Eine Anfrage des rbb zu den Vorwürfen ließ das Unternehmen aus Berlin bis heute unbeantwortet.
Energieberater Harald Lacher von der Verbraucherzentrale Brandenburg beklagt, das sei kein Einzelfall: "Ich habe häufiger schon dieses Phänomen gehabt, dass etwas versprochen worden ist..., was physikalisch auch bei diesen Stromdirekt-Heizungen gar nicht funktioniert. Es sei denn, ich habe keinen Wärmebedarf in den Räumen oder ich halte mich gar nicht in den Räumen auf. ... Was ich hier in der Berechnung sehe, ist für mich unplausibel."
Wer einen wirklich unabhängigen Energieberater finden möchte, der sollte sich an die Verbraucherzentralen wenden oder die Expertenliste der DENA (deutsche Energieagentur) zu Rate ziehen. Auf deren Webseite findet man eine Energieeffizienz-Expertenliste, auf der bundesweit 15.000 Fachkräfte aus den Bereichen Energieberatung, Architektur, Ingenieurwesen und Handwerk gelistet sind. Auch eine Anfrage bei den Ingenieur- oder Architektenkammern kann helfen, rät Markus Balkow, Jurist der Bundesingenieurskammer. "Da wissen Sie schon mal, der hat dort die entsprechenden Qualifizierungen und Nachweise schon mal vorlegen müssen....Da können Sie auch zusätzliche weitere Nachweise von ihm verlangen, Referenzen verlangen, was er denn in der Vergangenheit schon gemacht hat zum Beispiel."
Seriöse Energieberater sollten unabhängig von Herstellern sein sowie Qualifikationen und Referenzen nachweisen. Es muss ein Beratungs- und kein Verkaufsgespräch geführt werden. Die Lösungsvorschläge sollten auf dem Nutzerverhalten beruhen, so der rbb.
Mit einer elektrischen Heizung günstig durch den Winter kommen - das denken sich viele Menschen, seitdem die Energiepreise in die Höhe schießen. Laut einer Umfrage des Vergleichsportals Verivox erwägen 30 Prozent der deutschen Haushalte den Kauf einer elektrischen Zusatzheizung. Und 10 Prozent der Befragten heizen bereits elektrisch. Radiatoren, Heizlüfter und Co. sind also schon jetzt weit verbreitet und sollen im kommenden Winter in vielen Haushalten für Wärme sorgen. Jedoch können sie bei falscher Bedienung schnell zu einem Sicherheitsrisiko werden. "Mobile Elektro-Heizgeräte rechnen sich nur in Sonderfällen und sind keine sinnvolle Alternative zur herkömmlichen Heizung. Sie können sehr hohe Temperaturen erreichen und bei falscher Nutzung schnell zum Brandherd werden", sagt Dr. Hermann Dinkler, Experte für Brand- und Explosionsschutz beim TÜV-Verband.
Der TÜV-Verband zeigt, worauf es bei der Nutzung in der kalten Jahreszeit ankommt.
Entgegen der Erwartung vieler Verbraucher:innen lohnt sich der Kauf einer elektrischen Heizung in finanzieller Hinsicht nur in Einzelfällen. Zwar sind die Anschaffungskosten einer elektrischen Heizung oft wesentlich niedriger als die einer konventionellen Gasheizung, die Betriebskosten sind allerdings deutlich höher, denn Strom ist für die Wärmeerzeugung wenig effizient. "Gas ist im Gegensatz zu Strom ein Primärrohstoff, der direkt verbrannt werden kann und dann sofort für Wärme sorgt", sagt Dinkler. "Um mit Strom Wärme zu erzeugen, muss hingegen zwei Mal Energie aufgebracht werden. Erst, um den Strom herzustellen und dann, um den Strom in Wärme umzuwandeln." Außerdem ist eine Kilowattstunde Gas derzeit trotz der Krise mit circa 24 Cent immer noch halb so teuer wie eine Kilowattstunde Strom mit 56 Cent.
Neben dem finanziellen Aspekt schneiden elektrische Heizungen aber auch beim Wirkungsgrad, beim CO2-Ausstoß und bei der Sicherheit schlechter ab. Deshalb sollten sie nur in Sonderfällen Gebrauch finden. Sinnvoll sind sie zum Beispiel übergangsweise, falls die Hausheizung defekt ist, vorübergehend ein deutlich erhöhter Heizbedarf besteht oder für Räume, die nicht an die Zentralheizung angebunden sind, wie Keller oder Gartenhütten.
Verbraucher:innen sollten sich bewusst sein, dass elektrische Heizungen wie Radiatoren, Infrarotstrahler oder Heizlüfter bei falscher Inbetriebnahme und Nutzung ein
Sicherheitsrisiko darstellen können. Während herkömmliche Heizkörper häufig so eingestellt werden, dass sie eine Temperatur von 70 bis 90 Grad Celsius nicht überschreiten, können sich Infrarotheizungen und Heizlüfter auf über 120 Grad aufheizen. "Bei sehr hohen Heiztemperaturen verbrennen Staubpartikel, wodurch giftige Gase entstehen können. Sie verteilen sich in der Raumluft und werden mit eingeatmet", sagt Dinkler. "Bei einem längeren Betrieb kann es dadurch zu Atemwegserkrankungen kommen." Darüber hinaus bestehe bei diesen Temperaturen immer die Gefahr von Verbrennungen und Bränden. Die Geräte sollten daher immer frei, möglichst umkippsicher und fern von Wasserquellen stehen. "Wenn Geräte umkippen oder von einem Gegenstand wie einer Gardine, einem Sessel oder einer Decke bedeckt werden, können sie schnell überhitzen und einen Brand auslösen", sagt Dinkler. "Beim Kontakt der Heizgeräte mit Wasser kann es zum Kurzschluss kommen." Wichtig sei auch, die Geräte unzugänglich für kleine Kinder aufzustellen und auf die allgemeine elektrische Sicherheit zu achten. Fehlende Kabelisolierungen an der Stromeinführung können Kurzschlüsse verursachen oder bei Kontakt einen lebensgefährlichen Elektroschock abgeben. Dinkler: "Mehrfachsteckdosen sollten nicht überlastet werden. Die gleichzeitige Nutzung von Geräten mit hohem Stromverbrauch oder eine Hintereinanderschaltung können sonst zu Überhitzungen führen."
Beim Kauf sollten Verbraucher:innen zumindest auf eine CE-Kennzeichnung achten. Der Hersteller bestätigt damit, dass sein Produkt die in der EU geltenden Sicherheitsanforderungen erfüllt. Das CE-Zeichen ist aber kein Prüfsiegel. Um auf 'Nummer sicher' zu gehen, verweist der Experte auf Kennzeichnungen von Drittprüfer:innen. "Käufer sollten bei der Auswahl einer elektrischen Heizung auf das GS-Zeichen für 'Geprüfte Sicherheit' und das TÜV-Siegel achten", rät Dinkler. "Geräte mit diesen Zeichen werden von unabhängigen Prüforganisationen geprüft und erfüllen meist höhere Sicherheitsanforderungen."
Das müssen Verbraucher:innen beachten
Schon in den zurückliegenden Jahrzehnten waren private Haushalte die Treiber der Energiewende. Sie haben die Hälfte des regenerativen Stroms geliefert, lange bevor sich die Erkenntnis in der Politik durchsetzte, dass Photovoltaik und Windkraft die Hauptrolle in der Energieerzeugung zukommt. Beim Versuch, möglichst jedes Potenzial auszuschöpfen, fällt der Blick auf kleine Anlagen wie Stecker-PV-Geräte („Balkon-Kraftwerke“) und kleine Windanlagen.
Während jedoch auf, an oder neben die meisten Häuser eine Photovoltaik-Anlage passt und guten Ertrag liefert, sieht es bei geeigneten Standorten für Kleinwindanlagen deutlich schlechter aus.
Die schlichte Erkenntnis ist, dass ein Windrad vor allem ordentlich Wind braucht, um viel Strom zu erzeugen: So liefert ein guter Standort den achtfachen Ertrag gegenüber einem schlechten Standort mit einer nur halb so hohen mittleren Windgeschwindigkeit.
Und während bei großen Windanlagen an guten Standorten ein hoher Mast den Rotor in eine Höhe bringt, wo an sehr vielen Tagen im Jahr brauchbare Windgeschwindigkeiten anzutreffen sind, herrscht auf den typischen zehn Metern Maximalhöhe von Kleinanlagen auf Privatgrundstücken die meiste Zeit Flaute.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg rät ernsthaft Interessierten, zunächst zu prüfen, in welcher Windzone sie ihr Windrad aufstellen können. Generell ist Küstennähe oder eine Höhenlage von Vorteil, aber auch freie Flächen vor und hinter dem Windrad müssen vorhanden sein. Denn jeder Strauch und jedes Haus in der Hauptwindrichtung sind nachteilig. Schon ein Wäldchen in 50 Metern Entfernung macht den Standort ungünstig. Der Wind sollte mit wenig Widerstand „Anlauf nehmen“ können.
Kleinwindanlage fürs Dach?
Das Gleiche gilt für die zunehmend beworbenen Anlagenkonzepte, die eine Montage am Giebel des Hauses oder in Dachrinnennähe vorsehen: Das Gebäude selbst verwirbelt die Windströmung und das Resultat ist ein schlechter Ertrag. Am Wohnhaus können sich außerdem Vibrationen der Rotoren im Betrieb sehr störend bemerkbar machen.
Über diese Bedingungen sollte Klarheit herrschen, bevor man zum Bauamt geht und klärt, ob am geplanten Standort ein kleines Windrad zulässig ist.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg weist außerdem darauf hin, dass kleine Windräder pro Watt Leistung gut dreimal so teuer sind wie die technisch ausgereiften Megawatt-Maschinen aus der Großserie.
Wer dennoch zur Tat schreiten will, sollte sich Zeit nehmen und beispielsweise einen Energieberater hinzuziehen beim Vergleich verschiedener, angebotener Windräder: Hier ist wiederum entscheidend, ob sie zum Windangebot des Standortes passen und bei welchen Windgeschwindigkeiten die im Herstellerprospekt angegebene Nenn-Leistung gemessen wurde: Denn im Garten inmitten der Apfelbäume nützt es wenig, wenn die Anlage eine gute Wahl für die kahle Bergspitze wäre.
Wer alle Hürden erfolgreich nimmt und auch bereits eine PV-Anlage betreibt, wird belohnt mit mehr Unabhängigkeit – im Sommer vor allem durch Photovoltaik, im Winter durch viel Wind: Eine gute Kleinwindanlage von 1,5 Kilowatt Nennleistung kann an einem Standort mit gutem Wind (mittlere Windgeschwindigkeit 4 Meter pro Sekunde) etwa 1.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen.
In einem Durchschnittshaushalt werden etwa 14 Prozent der Energie zur Erwärmung des Wassers genutzt. Besonders Eigentümer:innen können beim Warmwasser viel sparen, da sie Zugriff auf ihre Haustechnik haben.
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg gibt Tipps und bewertet Maßnahmen in ihrer Effektivität.
1. Senken Sie die Warmwassertemperatur
Warmes Wasser wird mit einer Temperatur von bis zu 70 Grad Celsius bereitgestellt. Beim Duschen wird warmes Wasser allerdings auf 38 Grad Celsius runtergemischt. Bis es so weit ist, verursacht die hohe Temperatur große Verluste in Speicher und Leitungen. Sie werden deutlich verringert, indem die Temperatur in der Warmwasserbereitung gesenkt wird.
2. Verkürzen Sie die Zeiten der Bereitstellung von warmem Wasser
Wer die Bereitschaftszeiten der Warmwasserbereitung minimiert, senkt seinen Energieverbrauch deutlich: Denn wird kein warmes Wasser benötigt, muss kein warmes Wasser vorgehalten werden.
3. Zirkulation optimieren: zeitlich begrenzen oder abschalten
Je nach Gebäudezustand kann die Zirkulation des Warmwassers zu großen Energieverlusten führen: Zirkuliert das warme Wasser rund um die Uhr, können bis zu zehn Prozent des gesamten Energieverbrauchs auf die Warmwasserzirkulation zurückgehen. Der Energieverbrauch wird geringer, wenn die Zirkulation zeitlich begrenzt oder ganz abgeschaltet wird. Zudem lässt sich manchmal die Zirkulationstemperatur senken, was ebenfalls den Energieverbrauch verringert. Bei kurzen Wegen ist sogar eine Deinstallation der Zirkulationsleitung möglich
4. Nutzen Sie wassersparende Duschköpfe
Ein Sparduschkopf kostet etwa 20 Euro und spart bis zu 50 Prozent des Warmwasserverbrauchs. Beim Kauf ist zu beachten, dass der Duschkopf einen Wasserdurchfluss von weniger als 9 Liter pro Minute hat: Standard-Duschköpfe schütten 12 bis 15 Liter pro Minute aus, gute Spar-Duschköpfe nur sechs bis sieben Liter. Das Duschen bleibt dabei genauso angenehm und das Strahlbild erhalten, obwohl weniger Wasser verbraucht wird.
Was bringen Absenkung, Zirkulation und wassersparende Duschköpfe?
Das Absenken der Trinkwassertemperatur von 60 auf 45 Grad Celsius spart bis zu 30 Prozent der Netto-Energie ein. Auch Leitungsverluste im Unbeheizten und Speicherverluste werden verringert. Ist eine Zirkulation vorhanden, kann sie je nach Dämmung und Betriebsdauer den Netto-Energiebedarf für Warmwasser verdoppeln. Das Sparpotenzial liegt hier bei bis zu 50 Prozent. Der Einsatz wassersparender Duschköpfe und „Perlatoren“ spart bis zu weitere 10 Prozent des Netto-Energiebedarfs.
Risiken und Nebenwirkung
Wichtig: Das Risiko von Legionellen im Warmwasser kann sich erhöhen. Legionellen vermehren sich bei niedrigen Wassertemperaturen und können beim Einatmen zur lebensbedrohlichen Lungenentzündung führen. Eine wöchentlich einmalige, kurzzeitige Speichertemperatur von 70 Grad Celsius ist daher zwingend zu empfehlen. Eine weniger gravierende, aber nicht zu vernachlässigende Nebenwirkung ist der eingeschränkte Komfort außerhalb der angepassten Zirkulations- und Warmwasserbereitschaftszeiten.
Ökostrom aus Sonnenenergie ist umweltfreundlich – und kann die Stromkosten im Haushalt deutlich senken. Wer kein eigenes Dach für eine große Solaranlage besitzt, kann auf eine kleinere Mini-Solaranlage ausweichen. Nach einigen Jahren können die Anschaffungskosten für die Solaranlage auf dem Balkon wieder drin sein. Das hat eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox ergeben.
Solaranlage auf dem Balkon lohnt sich bei guten Bedingungen
Steckerfertige Solaranlagen bestehen aus ein oder zwei Modulen mit einer Abmessung von je rund 1,6 m x 1 m, die beispielsweise am Balkongeländer angebracht oder im Garten aufgestellt werden können.
Unter idealen Bedingungen können zwei Solarmodule dieser Größe jährlich etwa 600 Kilowattstunden (kWh) Strom liefern. Wird der Strom komplett selbst verbraucht, entspricht das einer Einsparung von rund 235 Euro pro Jahr.
Eine Balkon-Solaranlage dieser Größe kostet zwischen 1.000 und 1.500 Euro. Die Anschaffungskosten haben sich in dieser Beispielrechnung nach 4 bis 6 Jahren amortisiert. Läuft die Anlage 20 Jahre lang, werden nach aktuellem Preisniveau rund 4.700 Euro Stromkosten eingespart.
„Eine Mini-Solaranlage kann Verbrauchern dabei helfen, ein Stück unabhängiger von den explodierenden Strompreisen zu werden“, sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
„Entscheidend für den Ertrag der Anlage ist allerdings der Standort. Die beste Ausbeute an Sonnenenergie wird erreicht, wenn der Balkon nach Süden ausgerichtet ist, die Module leicht geneigt angebracht werden und kein Schatten auf die Solarmodule fällt. Wer allerdings einen Balkon Richtung Norden hat und die Module nur senkrecht anbringen kann, erhält weniger als ein Drittel des möglichen Ertrags. Unter solchen Bedingungen lohnt sich die Anschaffung einer Mini-Solaranlage nicht.“
Technische Voraussetzungen für die Balkon-Solaranlage
Die Anbieter von Balkon-Solaranlagen werben damit, dass die Geräte direkt aufgestellt und an eine herkömmliche Steckdose angeschlossen werden können. Der Verband der Elektrotechnik (VDE) warnt jedoch davor, da sich normale Steckdosen nur für elektrische Verbrauchsgeräte eignen. Daher empfiehlt der Verband spezielle Einspeisesteckdosen, die jedoch ohne großen Aufwand eingebaut werden können. Außerdem muss vorher geprüft werden, ob der aktuelle Stromzähler für den Betrieb einer Balkon-Solaranlage geeignet ist. Hierbei kann der örtliche Netzbetreiber helfen.
Selbst erzeugter Solarstrom ist der günstigste. Deswegen galt bisher: Wer eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hat, sollte den Strom für den Eigenbedarf nutzen. Das ändert sich mit der geplanten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, über das der Bundestag heute berät. Photovoltaik rechnet sich wieder stärker, wenn man den kompletten Strom ins öffentliche Netz einspeist. Nach 10 Jahren ist die Anlage oft abbezahlt. Der Geldratgeber Finanztip erklärt, worauf private Stromerzeuger achten sollten.
Aktuell gibt es in Deutschland rund zwei Millionen Solaranlagen zur Stromerzeugung, viele davon in Privathaushalten. Wer den gesamten Strom einer neu gebauten Anlage an das öffentliche Stromnetz abgibt, kann voraussichtlich ab Sommer wieder bis zu 13,8 Cent (statt zuletzt nur 7 Cent) pro Kilowattstunde verdienen. Die Erzeugung einer Kilowattstunde Solarstrom kostet die Anlagenbetreiber aber nur rund 10 Cent. „Den Bau von Photovoltaik-Anlagen wird das voraussichtlich beflügeln“, sagt Finanztip-Expertin Ines Rutschmann. „Hauseigentümer und Gewerbebetriebe können damit Geld verdienen.“
Je größer die Solar-Anlage, desto besser
Beim Kauf einer Photovoltaik-Anlage sollten Hauseigentümer auf den Preis der Anlage schauen. „Der Preis entscheidet vor allem, wann sich die Investition auszahlt,“ erklärt Rutschmann. Betriebskosten und die Lage spielten hingegen eine nachgeordnete Rolle. Auch die Größe der Anlage beeinflusst die Wirtschaftlichkeit. Denn ein Teil der Kosten ist unveränderlich, egal wie groß das System ist – etwa für Planung, Gerüst, Einspeisezähler oder Netzanschluss. Daher gilt: Je größer die Anlage, desto schneller macht sie sich bezahlt. „Wer bereit ist, mehr als 10.000 Euro zu investieren und ein geeignetes Dach hat, sollte dieses am besten komplett mit Solarpanelen bedecken und den gesamten Strom ins öffentliche Netz einspeisen“, sagt Rutschmann.
Wer eine Anlage plant, sollte auf Volleinspeisung setzen
Nach 10 bis 11 Jahren mache sich beispielsweise eine Photovoltaik-Anlage mit 10 Kilowatt Leistung bei Volleinspeisung bezahlt. 13 bis 14 Jahre hingegen dauere es bei einer 5-Kilowatt-Anlage, die auf den Strombedarf ihres Besitzers zugeschnitten ist und seiner eigenen Versorgung dient. Wer eine Photovoltaik-Anlage plant, sollte dies abwägen. Die neue Vergütung für Volleinspeisung soll auch für Anlagen gelten, die sich schon im Bau befinden. Rutschmann: „Sobald die neuen Fördersätze in Kraft treten und bevor die Anlage in Betrieb genommen wird, teilt man dazu dem Netzbetreiber mit, dass man 2022 den gesamten Solarstrom einspeisen möchte und dafür die neue Förderung beansprucht.“
Eine Umrüstung auf Eigenverbrauch ist möglich
Anlagenbetreiber bleiben an den Modus der Volleinspeisung nicht gebunden: Sie können die Photovoltaikanlage auch auf Eigenverbrauch umrüsten. Einmal im Jahr ist ein Wechsel möglich. Doch dann gibt es deutlich weniger für den eingespeisten Strom: 6,93 Cent pro Kilowattstunde. Damit sich das stärker lohnt als die Volleinspeisung, muss die Ersparnis durch den Eigenverbrauch hoch sein: Entweder kann mehr eigener Strom als üblich genutzt werden oder der Strom aus dem Netz kostet mindestens 45 Cent. Der aktuelle Strompreis liegt im Schnitt bei 37 Cent pro Kilowattstunde.
80 Quadratmeter stehen im Mietvertrag, doch die Wohnung hat nur 75: Angesichts der explodierenden Energiepreise kann das Mieterinnen und Mietern teuer zu stehen kommen. Denn viele Heizkostenabrechnungen richten sich zumindest teilweise nach der Wohnfläche. Nachmessen lohnt sich, empfiehlt das R+V-Infocenter.
Bei Mietwohnungen schlagen die Betriebskosten mit mehr als zwei Euro pro Quadratmeter und Monat zu Buche – Tendenz stark steigend. „Wenn der Betriebskostenabrechnung eine zu große Wohnfläche zugrunde liegt, zahlen Mieterinnen und Mieter schnell hundert Euro zuviel im Jahr“, sagt Michael Rempel, Jurist bei der R+V Versicherung.
Zehn-Prozent-Regel gilt nicht mehr
Wer eine Wohnung vermietet, darf die Heizkosten bis zur Hälfte nach Quadratmetern abrechnen. Auch die Abrechnung der Wasser- und Abwasserkosten ist nach Fläche erlaubt, wenn nicht in allen Wohnungen Wasserzähler installiert sind. Dann wird der Verbrauch des gesamten Hauses auf die jeweilige Wohnfläche umgelegt – je größer die eigene Mietfläche, umso höher ist die Rechnung. „Deshalb lohnt es sich immer nachzumessen und zu überprüfen, ob die Flächenangaben übereinstimmen. Dies gilt vor allem, seit der Bundesgerichtshof 2018 entschieden hat, dass für Betriebskosten die tatsächliche Wohnfläche maßgeblich ist“, rät R+V-Experte Rempel. „Davor mussten Mieterinnen und Mieter hier eine zehnprozentige Abweichung tolerieren.“
Weitere Tipps:
Wichtig: Die Wohnfläche entspricht nicht immer der Grundfläche. Vor allem bei Dachgeschosswohnungen kann die Wohnfläche deutlich geringer sein. Der Raum unterhalb von Schrägen zählt oft nicht oder nur teilweise. Das hängt auch davon ab, welche Art der Flächenberechnung im Mietvertrag festgehalten ist.
Ist keine Berechnungsmethode vereinbart, wenden Gerichte die Wohnflächenverordnung an. Das bedeutet, dass beispielsweise typische Kellerräume, Waschküchen oder Garagen nicht mitzählen.
Ist im Mietvertrag eine Wohnfläche fest vereinbart, kann eine größere Abweichung auch zur Minderung der Miete berechtigen. Die bloße Angabe der Mietfläche – etwa in der Betriebskostenabrechnung – reicht hierfür allerdings in der Regel nicht aus.
Auch für die Hausratversicherung ist es wichtig, die richtige Wohnfläche anzugeben. Sonst sind bei einem Schaden finanzielle Verluste möglich.
Ungenutzte Elektrogeräte im Stand-by-Betrieb kosten deutsche Haushalte 504.000 Euro in der Stunde. Im Jahr entstehen so leicht vermeidbare Kosten in Höhe von 4,4 Milliarden Euro. Das ergaben Berechnungen des Vergleichsportals CHECK24.1
Um Geräte im Stand-by zu betreiben, verbrauchen deutsche Haushalte im Jahr rund 10,5 Milliarden Kilowattstunden Strom. Das entspricht in etwa der Jahresleistung eines mittleren Kernkraftwerks.2
Im März zahlt ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh Strom bei Neuabschluss im Schnitt 2.098 Euro. Das entspricht Kosten von durchschnittlich 41,97 Cent pro Kilowattstunde.
„Die Strompreise befinden sich aktuell auf einem absoluten Rekordniveau“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24. „Da lohnt es sich für Verbraucher*innen besonders, nicht benötigte Geräte vom Netz zu trennen. Das schont nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern ist auch noch gut für die Umwelt.“
Earth Hour: Nicht nur Licht, sondern Stand-by-Geräte ausschalten und 440.000 kg CO2 sparen
Zur Earth Hour am Samstag, dem 26. März, schalten viele Städte weltweit für eine Stunde die Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden und Wahrzeichen aus, um auf den Klimawandel hinzuweisen.3
Verbraucher*innen können sich beispielsweise auch an der Aktion beteiligen, indem sie nicht verwendete Elektrogeräte wie Fernseher, Ladekabel oder Mikrowellen vom Stromnetz trennen. Das spart nicht nur Geld, sondern hilft auch, CO2-Emissionen zu reduzieren.
Geräte im Stand-by-Modus verursachen in Deutschland in einer Stunde einen CO2-Ausstoß in Höhe von 440.000 Kilogramm.4 Zum Vergleich: Dafür könnte eine Person knapp 42 Mal die Erde per Flugzeug umrunden. Insgesamt fallen rund 3,8 Millionen Tonnen CO2 im Jahr für den Stand-by-Betrieb an.
1Annahmen für die Rechnung: Privathaushalte in Deutschland benötigen pro Jahr 131,5 Mrd. kWh Strom (https://www.bdew.de/media/documents/Jahresbericht_2021_korrigiert_19Jan2022.pdf; S. 37; abgerufen am 10.3.2022). Im Schnitt werden rund acht Prozent des Haushaltsstromverbrauchs auf den Betrieb von Elektrogeräten im Stand-by verwendet (https://www.co2online.de/energie-sparen/strom-sparen/strom-sparen-stromspartipps/stromverbrauch-bei-standby/; abgerufen am 10.3.2022). Die Kilowattstunde Strom kostet durchschnittlich 41,97 Eurocent (Strompreisindex CHECK24 für den März 2022 bei einem Verbrauch von 5.000 kWh).
2Quelle: www.ndr.de/nachrichten/Watt-Das-leisten-die-Anlagen-im-Vergleich,watt250.html [abgerufen am 10.3.2022]
3Quelle: https://www.wwf.de/earth-hour [abgerufen am 10.3.2022]
4Eine kWh verursacht im deutschen Strommix CO2-Emissionen in Höhe von 0,366 kg. Quelle: https://www.umweltbundesamt.de/themen/spezifische-co2-emissionen-im-strommix- [abgerufen am 10.3.2022]
56 Prozent der insgesamt ca. 21 Millionen in Deutschland installierten Heizungen sind technisch veraltet und damit unzureichend effizient. Das ist das zentrale Ergebnis der Erhebungen, die der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) und der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) jährlich durchführen. "Über die Hälfte der Heizungsanlagen ist 20 Jahre alt und älter. Wir sollten unsere Kunden darauf hinweisen, dass diese Anlagen mittlerweile als energetisch ineffizient anzusehen sind", so Oswald Wilhelm, Präsident des ZIV. Dem Stand der Technik entsprechen gerade einmal 5,1 Millionen Gas- oder Öl-Brennwertanlagen sowie die Anlagen, die erneuerbare Energien einkoppeln. Dies trifft auf die rund 0,9 Millionen Biomassekessel, eine Million Wärmepumpen sowie 2,4 Millionen Brennwertgeräte in Kombination mit einer solarthermischen Anlage zu. "Der Blick auf den Anlagenbestand macht deutlich, dass die dringend benötigte Wärmewende noch in weiter Ferne liegt", kommentiert BDH-Präsident Uwe Glock. "Im Sinne des Klimaschutzes und der Erreichung der Klimaziele müssen die enormen Potenziale des Wärmemarktes beschleunigt gehoben werden."
Weiterfinanzierung der Förderung sicherstellen
Der Klimaschutzplan der Bundesregierung sieht vor, dass im Gebäudesektor die Treibhausgasemissionen von 119 Mio. Tonnen (Referenzjahr 2014) bis zum Jahr 2030 auf 72 Millionen Tonnen reduziert werden müssen. Im Rahmen des Green Deal der EU werden diese Ziele gegebenenfalls weiter verschärft. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung zu Beginn des Jahres im Rahmen des Klimapakets die Förderung für effiziente Heizsysteme vereinfacht und aufgestockt. "Die neue Förderung zeigt erste positive Markteffekte", erläutert BDH-Hauptgeschäftsführer Andreas Lücke. "Wir brauchen eine verlässliche Ausfinanzierung der beschlossenen Förderprogramme von KfW und BAFA. Ein Förderstopp würde den derzeit noch positiven Marktverlauf abrupt unterbrechen", so Lücke weiter.