Offene Immobilienfonds: Für wen sind sie geeignet?

 

Worauf sollten Privatpersonen beim Kauf oder Verkauf offener Immobilienfonds achten? Welche Risiken bestehen bei diesen Fonds? Für wen sind sie geeignet? Antworten auf diese Fragen gibt die Finanzaufsicht BaFin ab sofort auf ihrer Website.

 

https://www.bafin.de/DE/Verbraucher/GeldanlageWertpapiere/Produkte/Offene_Immobilienfonds/offene_immobilienfonds_node.html

 

Privatanlegerinnen und Privatanleger können sich über offene Immobilienfonds an Immobilien beteiligen. Diese Fonds investieren das eingesammelte Kapital in bebaute oder unbebaute Grundstücke. Meist kaufen sie Gewerbeimmobilien wie Bürogebäude, Shopping-Malls, Hotels oder Logistikzentren.

 

Offene Immobilienfonds können für Menschen in Betracht kommen, die eine mittel- bis langfristige Geldanlage suchen und mögliche Wertschwankungen verkraften. Hauptrisiko ist ein möglicher Wertverlust: Es gibt keine Garantie dafür, wie die Wertentwicklung eines Fonds tatsächlich verläuft.

 

Die BaFin erläutert auf ihrer Website ausführlich die Besonderheiten dieser Fonds. Unter der Rubrik „Verbraucher“ https://www.bafin.de/DE/Verbraucher/verbraucher_node.html finden sich zudem auch zahlreiche Informationen zu anderen wichtigen Anlageprodukten, wie Aktien und Wertpapierfonds.

 

Investmentfonds sind insolvenzgeschützt

In Zeiten anhaltend niedriger Zinsen schauen Sparer verstärkt nach alternativen Anlagemöglichkeiten für ihr Geld. Immer beliebter geworden sind Investmentfonds. Ihr Vorteil: Auch kleinere Geldbeträge können breit gestreut in Aktien, Immobilien und Anleihen (auch als Renten bezeichnet) investiert werden. Das mindert Verlustrisiken und eröffnet langfristig gute Renditechancen. So eignet sich nach Ansicht des Bankenverbandes, Fondssparen gerade auch für den langfristigen Vermögensaufbau und für die private Altersvorsorge. Anleger in Deutschland haben inzwischen die Auswahl zwischen tausenden Investmentfonds. Doch was passiert, wenn die Fondsgesellschaft Konkurs anmelden muss? Anleger, die Fondsanteile besitzen, müssten sich keine Sorgen machen, da ihr Geld nicht davon betroffen wäre. Denn das verwaltete Vermögen gilt als gesetzlich geschütztes Sondervermögen. Das bedeutet: Im Fall einer Insolvenz der Fondsgesellschaft geht das Fondsvermögen nicht in die Konkursmasse ein, sondern bleibt eigenständig erhalten. Das Recht zur Verwaltung der Sondervermögen geht auf die Depotbank über. Sie kann den Investmentfonds abwickeln und den Erlös an die Anleger verteilen – oder ihn mit Zustimmung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen (BaFin) an eine andere Kapitalgesellschaft übertragen. Wird die Depotbank insolvent, kann die BaFin einen Institutswechsel anordnen. Wichtig für den Anleger: Seine Fondsanteile sind geschützt und er kann in jedem Fall weiterhin über sie verfügen, so der Bundesverband deutscher Banken.

 

Klimafreundliche Investmentfonds: ins Depot oder ab in die Biotonne?

Klimafreundliche Investmentfonds wollen die Umwelt schützen. Die Fondsmanager investieren deshalb das Geld der Anleger lieber in die Wasseraufbereitung oder ökologische Landwirtschaft als in umweltschädliche Branchen wie die Luftfahrt- und Automobilindustrie. Allerdings bergen Investitionen in Umweltschutz auch Risiken. Viele Produkte sind neu und verfügen über ein vergleichsweise kleines Anlagevolumen. Aber auch zahlreiche etablierte Fonds mit Schwerpunkt Klimaschutz haben in den vergangenen fünf Jahren Verluste gemacht, teilweise über 50 Prozent. Wer als Anleger klimafreundlich investieren will, sollte folgende Tipps berücksichtigen:

 

Hinterfragen Sie die Anlagestrategie des Fonds!

Fondsmanager investieren das Geld der Anleger in eine Vielzahl von Ländern, Branchen und Unternehmen. Dadurch sollen Kurseinbrüche innerhalb einer Branche oder bei einzelnen Unternehmen aufgefangen und das Risiko der Geldanlage verringert werden. Klimafreundliche Investmentfonds schränken die Anlagemöglichkeiten auf einzelne Branchen ein. Durch diese Verengung bergen sie ein höheres Risiko als Investmentfonds, die branchenübergreifend investieren.

 

Lassen Sie sich nicht von der historischen Wertentwicklung irreführen!

Eine mehrjährige positive Wertentwicklung (Performance) ist keine Gewähr für künftige Kurssteigerungen. Die Geschichte zeigt, dass immer wieder einzelne Branchen extrem gute Wertentwicklungen aufweisen und dass diese oft noch viel schneller wieder verschwinden als sie gekommen sind. Läuft ein Fonds also einige Jahre überdurchschnittlich gut, dann ist das noch keine Garantie dafür, dass es in Zukunft so bleibt.

 

Achten Sie auf Fonds-Kosten

Die Ausgaben beim Kauf und für die Verwaltung schmälern die Rendite. Beim Erwerb von Anteilen eines Investmentfonds müssen Sie einen Ausgabeaufschlag zahlen. Daneben berechnen Fondsgesellschaften jedes Jahr Verwaltungs- und Managementgebühren. Die wesentlichen laufenden Kosten drückt die Gesamtkostenquote TER ("Total Expense Ratio") aus. Liegt die TER beispielsweise bei zwei Prozent, muss der Fonds jährlich im Schnitt auch mindestens zwei Prozent Wertgewinn erwirtschaften, um die laufenden Kosten zu decken. Fonds mit geringeren Kosten sind da im Vorteil!

 

Haben Sie Volumen und Auflagedatum im Blick

Auch klimafreundliche Anlagen darf man aktuell durchaus zu Modetrends der Geldanlage zählen. Der Zusatz "klimafreundlich" ist aktuell eine erfolgreiche Vertriebsmasche. Dass der eigene Fonds schon binnen kurzer Zeit wieder zwangsweise aufgelöst oder in einen anderen überführt wird, kann man nicht ausschließen. Die Gefahr dafür ist aber geringer bei Fonds, die schon lange am Markt sind und ein hohes Fondsvolumen aufweisen.

 

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