Grundfähigkeits- vs. Berufsunfähigkeitsversicherung: Das sind die Unterschiede

 

Die Absicherung der eigenen Arbeitskraft ist wichtig. Für manche Berufsgruppen ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) allerdings teuer. Dann kann die Grundfähigkeitsversicherung (GFV) eine sinnvolle Alternative sein. Im Beispiel zahlt ein Maurer für einen GFV-Tarif bis zu 245 Euro weniger als für eine BU - und das pro Monat.

 

Anders als bei der BU ist bei der GFV jedoch nicht direkt die Fähigkeit versichert, seinen Beruf auszuüben. Eine GFV sichert nur bestimmte Grundfähigkeiten ab, wie z. B. Sprechen, Gehen oder der Gebrauch eines Armes. Einige Tarife leisten auch bei psychischen Erkrankungen. Bei Verlust einer dieser elementaren Fähigkeiten durch Krankheit oder Unfall zahlt die Versicherung eine monatliche Rente aus.

 

"Die Grundfähigkeitsversicherung ist vor allem für Verbraucher sinnvoll, die für eine Berufsunfähigkeitsversicherung vergleichsweise hohe Beiträge zahlen müssten, beispielsweise weil sie körperliche Arbeit leisten", sagt Dr. Florian Weber, Managing Director Vorsorgeversicherung bei CHECK24. "Auch die Fragen zu Vorerkrankungen fallen bei der Grundfähigkeitsversicherung weniger streng aus." Verbraucher sollten aber auf jeden Fall wahrheitsgemäße Angaben machen, sonst gefährden sie ihren Versicherungsschutz.

 

Darauf sollten Verbraucher bei der Wahl des passenden GFV-Tarifs achten

 

Bei Abschluss einer GFV sollten Verbraucher einige Punkte beachten. Wichtiger als die reine Anzahl der versicherten Fähigkeiten sind die Bedingungen für eine Auszahlung. Beispielsweise sollte die Versicherung bereits leisten, wenn nur eine Grundfähigkeit entfällt.

 

Versicherungsnehmer sollten sich zudem genau überlegen, welche Fähigkeiten für die Ausübung ihres Berufs wichtig sind und welche Laufzeit und Rentenhöhe sie benötigen. Der Prognosezeitraum - also der Zeitraum, für den eine Fähigkeit mindestens entfallen muss - sollte möglichst kurz sein. Die meisten Versicherer sehen sechs Monate vor, bei machen Tarifen kann der Prognosezeitraum länger sein.

 

Preisvergleich bei der Grundfähigkeitsversicherung spart bis zu 100 Euro monatlich

 

Einen leistungsstarken GFV-Tarif erhalten Verbraucher bereits ab 37 Euro pro Monat. Der Vergleich verschiedener GFV-Tarife lohnt sich. Bei den betrachteten Beispielen ist dadurch eine Ersparnis von bis zu 100 Euro monatlich drin, so CHECK24.

 

Berufsunfähigkeitsversicherung - Nachversicherungsgarantie für jüngere Versicherte ein Muss

 

Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine sehr wichtige Versicherung. Sie sollte möglichst schon in jungen Jahren, z.B. als Schüler, Student oder als Auszubildender abgeschlossen werden. Neben einem günstigen Beitrag zählen in erster Linie die verschiedenen Leistungen und Kompetenz des Versicherers. Eine Beratung ist dabei unverzichtbar. Unter anderem sind die wichtigen Klauseln zur Nachversicherungsgarantie zu beachten. Dadurch kann der Versicherungsschutz ohne erneute Gesundheitsprüfung oder Risikoprüfung angepasst werden. Darauf weist die Verbraucherorganisation Geld und Verbraucher e.V. (GVI) hin.

 

 

Jeder Jugendliche muss sich heute schon im Klaren sein, dass er für den Fall der Fälle selbst vorsorgen muss. Wichtig ist die eigene Arbeitskraft, welche im Zeitablauf des Berufslebens einen Millionenwert hat. Eine Berufsunfähigkeit kann somit verehrende Folgen haben. Mit einer ausreichenden Berufsunfähigkeitsversicherung kann sich jeder finanziell schützen. Hierbei kommt es natürlich auch auf günstige Beiträge an. Doch noch wichtiger sind die Bedingungen, wie z.B. die Nachversicherungsgarantie. Durch eine Nachversicherungsgarantie kann die Versicherungssumme noch später ohne Gesundheitsprüfung anpasst werden, wenn z.B. das Einkommen steigt.

 

„Prüfen Sie zuerst die Bedingungen, bevor Sie einen Berufsunfähigkeitsversicherungsvertrag unterschreiben“, warnt Jürgen Buck, Vorstand der Geld und Verbraucher e.V. „Neben einem günstigen Beitrag sind natürlich die Leistungen im Versicherungsfall enorm wichtig. Der Berufsunfähigkeitsvertrag sollte auf jeden Fall eine Nachversicherungsgarantie ohne erneute Gesundheitsprüfung enthalten, denn oftmals verschlechtert sich im späteren Leben der Gesundheitszustand“, so der Experte. Wie die Nachversicherungsgarantie ausgestaltet ist, regelt im Prinzip jeder Versicherer anders. Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung bedarf einer Beratung, führt der Experte weiter aus.

 

Berufsunfähigkeitsversicherung: Auf die richtige Auswahl kommt es an

 

Der Verlust der Arbeitskraft ist das größte finanzielle Risiko eines jeden Berufstätigen, trotzdem haben nur rund 25 Prozent der Verbraucher bisher eine entsprechende Versicherung abgeschlossen.

Wie kann man sich gegen den Verlust der Arbeitskraft versichern?

Welche Fragen sollten sich Verbraucher vor dem Vertragsabschluss stellen?

Was sollte ein Versicherungsvertrag unbedingt beinhalten?

Woran erkennt man einen guten Berater?  Sehen Sie dazu die Antworten und weitere Informationen im Videobeitrag.

 

Berufsunfähigkeitsversicherung zählt weiterhin zu den wichtigsten Versicherungen

Alternativprodukte sind wenig präsent

 

Fast jeder fünfte Deutsche (18 Prozent) zählt die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) oder eine entsprechende Zusatzversicherung (BUZ) zu den wichtigsten drei Versicherungen. Damit zählt die BU neben der privaten Haftpflichtversicherung (51 Prozent) sowie der Kfz- (41 Prozent) und Hausratsversicherung (31 Prozent) erneut zu den relevantesten Versicherungspolicen in der Branche. Dennoch besitzt aktuell lediglich jeder Sechste Deutsche eine BU, womit der Anteil auf dem Niveau von 2015 stagniert. Und das, obwohl durchaus ein Risikobewusstsein in Punkto Berufsunfähigkeit vorhanden ist: 19 Prozent der Befragten stufen die persönliche Gefahr einer Berufsunfähigkeit auf einer 11-stufigen Skala als sehr hoch ein (Top3Box auf der 11-stufigen Skala). Eine Absicherung gegen die finanziellen Folgen wird von einem Drittel der Bevölkerung (34% Top3Box auf der 11-stufigen Skala) als sehr wichtig eingestuft, so die Studie "Berufsunfähigkeitsversicherung 2018“ der internationalen Data and Analytics Group YouGov. 

 

Die junge Zielgruppe vertraut auf Absicherung durch Familie und den Staat

 

Die junge Zielgruppe der unter 33-Jährigen ohne Berufsunfähigkeits- oder BU-Zusatzversicherung nimmt im Vergleich zur Gesamtbevölkerung die Risiken eines möglichen Arbeitsausfalls deutlich geringer wahr. Zudem besteht unter den Jüngeren die Annahme, bei einem längeren beruflichen Ausfall ausreichend durch die Familie abgesichert zu sein. Dieser Ansicht sind 69 Prozent (Top2Box) der Zielgruppe. Ebenfalls sind zwei Fünftel überzeugt, dass der Staat sie im Falle einer Berufsunfähigkeit finanziell auffängt bzw. unterstützt. Trotz der geringeren Risikowahrnehmung und der Annahme, von Familie und Staat unterstützt zu werden, empfindet die junge Zielgruppe unter 33 Jahren die finanzielle Absicherung gegen die Folgen einer möglichen BU als ebenso wichtig wie der Rest der Bevölkerung. Ein knappes Drittel (29 Prozent Top2Box) gibt an, mindestens wahrscheinlich im kommenden Jahr eine BU oder eine entsprechende Zusatzversicherung abschließen zu wollen. Einer der Gründe, warum bisher noch keine BU abgeschlossen wurde ist hier häufig, dass man sich schlichtweg noch nicht mit dem Thema beschäftigt hat. Das legt die Vermutung nahe, dass die Berufsunfähigkeitsversicherung ein Verdrängungsthema in der jungen Zielgruppe darstellt.

 

Alternativprodukte zur BU wenig präsent am Markt

 

Als häufigste Alternative zu einer klassischen Berufsunfähigkeitsversicherung wird in vielen Fällen die Unfallversicherung genannt. Weitere Optionen wie Dread-Disease-, Grundfähigkeits- oder Multi-Risk-Versicherung werden bislang kaum genutzt beziehungsweise gegenwärtig nicht wahrgenommen. Hier zeigt sich deutlich ungenutztes Potenzial, da insbesondere überwiegend körperlich Tätige die Notwendigkeit einer finanziellen Absicherung gegen gesundheitliche Einschränkungen als überdurchschnittlich hoch bewerten, so die YouGov - Studie.

 

Neue Umfrageergebnisse zum Leistungsverhalten der Berufsunfähigkeitsversicherer

Bereitschaft zur Transparenz nimmt bei einem Großteil der Unternehmen deutlich ab

 

 

Berufsunfähigkeitsversicherung: Neue Umfrageergebnisse zum Leistungsverhalten der Berufsunfähigkeitsversicherer zeigen, dass die Bereitschaft zur Transparenz bei einem Großteil der Unternehmen deutlich abnimmt. Allerdings sind bei den diesmal teilnehmenden Versicherern seit der letzten Erhebung Verbesserungen erkennbar. Dennoch besteht zwischen den Unternehmen unverändert eine erhebliche Varianz im Leistungsverhalten. Die PremiumCircle Deutschland GmbH empfiehlt Verbrauchern: Um im Leistungsfall keine Überraschungen zu erleben, sollte nach der Identifizierung der Anbieter mit leistungsstarken AVB kein Vertragsabschluss ohne die Kenntnis von unternehmensindividuellen Leistungskennzahlen erfolgen.

 

Der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung soll im Ernstfall die Sicherung des Lebensunterhaltes gewährleisten, so die Erwartung der Versicherten. Wie lange sich die Bearbeitung im Leistungsfalls hinzieht, ob gezahlt wird und wie lange, das gleicht für Versicherte und Vermittler jedoch oftmals einem Würfelspiel.

 

Das tatsächliche Leistungsverhalten der Versicherer unterscheidet sich aufgrund der Fülle unbestimmter Begriffe und unverbindlicher Formulierungen in den Vertragswerken so stark, dass Claus-Dieter Gorr, Geschäftsführer der PremiumCircle Deutschland GmbH, nachvollziehbare verbindliche Leitplanken für die Leistungsregulierung fordert: „Schutzbedürftige Verbraucher und Vermittler haben aufgrund hoher Varianzen und fehlender Transparenz derzeit keine Möglichkeit, das tatsächliche unternehmensindividuelle Leistungsverhalten der Versicherer zu identifizieren.“ Er fürchtet, dass ohne verbindliche Leitplanken in den Vertragsbedingungen keine Chance besteht, die unterdurchschnittliche Absicherungsquote von 25 % weiter zu steigern.

 

Gesetzliche Erwerbsminderungsrente verbessert:

Armutsrisiko bleibt

 

Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente wird durch eine verbesserte Zurechnungszeit künftig etwas höher ausfallen. Doch nicht jeder Versicherte profitiert davon. Zudem reicht der Zahlbetrag der Rente häufig nicht zum Leben aus.

 

Jährlich müssen etwa 170.000 Menschen frühzeitig in Rente gehen, da sie krankheitsbedingt nicht mehr – oder nur sehr eingeschränkt – arbeiten können. Bisher wurde die Rente für Erwerbsgeminderte so berechnet, als hätten sie fiktiv bis zum 62. Lebensjahr weiter gearbeitet. Von 2018 bis 2024 wird diese Zurechnungszeit schrittweise um drei Jahre verlängert – von 62 auf 65 Jahre. Dadurch erhöht sich die Rente stufenweise. Die verbesserte Regelung gilt allerdings nur für Neurentner. Wer bereits eine Erwerbsminderungsrente bezieht, profitiert nicht davon, erklärt die uniVersa Versicherung. Im Durchschnitt lag der Zahlbetrag bei Neurentnern im Jahr 2016 bei rund 697 Euro monatlich. Ein Grund, weshalb das Armutsrisiko bei Erwerbsgeminderten überproportional hoch ist.

 

Zusammenhänge kaum bekannt

 

Viele Berufstätige sind sich nicht bewusst, dass ihr bisheriger Beruf und ihre Qualifikation nicht berücksichtigt werden, so die uniVersa. Bewertet wird einzig und allein das Restleistungsvermögen am allgemeinen Arbeitsmarkt. Liegt es unter drei Stunden täglich, gibt es die volle Erwerbsminderungsrente. Dieser Wert wird auch in der jährlichen Renteninformation der Deutschen Rentenversicherung ausgewiesen. Darin steht allerdings nicht, dass es nur die Hälfte gibt, wenn das Restleistungsvermögen nur drei bis sechs Stunden täglich beträgt, so die uniVersa. Ab sechs Stunden entfällt der Anspruch komplett.

 

Arbeitskraft selbst absichern

 

Deutlich komfortabler lässt sich die eigene Arbeitskraft mit einer privaten Berufsunfähigkeitsrente absichern. Sie wird bereits ab einer Berufsunfähigkeit (BU) von 50 Prozent bezahlt. Verbraucher sollten allerdings darauf achten, dass die Rente rückwirkend ab dem ersten Tag gezahlt wird und keine Leistungseinschränkung bei einer verspäteten Meldung erfolgt. Zudem sollte der BU-Prognosezeitraum nicht länger als sechs Monate festgelegt sein und auch keine abstrakte Verweisung auf einen anderen Beruf erfolgen, so die uniVersa.

 

Arbeitskraftverlust - was dann?

Was wäre wenn die eigene Arbeitskraft plötzlich wegfällt - durch Unfall oder schwere Erkrankungen? Wie ist man eigentlich abgesichert und wer sorgt dann für den Lebensunterhalt? Wie ist hier die gesetzliche Absicherung und welche Möglichkeiten hat man mit privaten Versicherungen? Mehr dazu im Video.

 

Psyche ist unverändert Hauptgrund für Berufsunfähigkeit 

Psychische Störungen sind unverändert die Ursache Nummer eins, wenn Menschen berufsunfähig werden. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Debeka hervor. Dafür hat der fünftgrößte Lebensversicherer in Deutschland seinen Bestand von etwa 560.000 gegen Berufsunfähigkeit Versicherten ausgewertet. Berücksichtigt wurden dabei die 2015 rund 1.000 neu eingetretenen Leistungsfälle in der Berufsunfähigkeit.

 

Die drei Hauptgründe: Für 41,7 Prozent waren im Jahr 2015 psychische Störungen Grund für die Berufsunfähigkeit. Als zweiten Grund führt die Debeka mit 17,4 Prozent den Bewegungsapparat – sprich Rücken, Gelenke, etc. an. Mit 13,6 Prozent waren bösartige und gutartige Tumore der drittgrößte Anlass, seinem Broterwerb nicht mehr nachkommen zu können.

 

Fakten zur privaten Berufsunfähigkeitsversicherung

In der Berufsunfähigkeitsversicherung steigt der Frauenanteil langsam, aber stetig. Zudem sichern Frauen ihre Arbeitskraft in jüngeren Jahren ab als Männer, wie aus einer Untersuchung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor geht. Frauen setzen sich auch früher mit dem Thema Berufsunfähigkeit auseinander als Männer. Dafür spricht zumindest das Eintrittsalter: Frauen schließen eine Berufsunfähigkeitsversicherung im Durchschnittsalter von gut 28 Jahren ab – und damit rund zwei Jahre eher als Männer. Beide Geschlechter sichern sich bis zum Alter von rund 60 Jahren ab. Im Durchschnitt liegt die versicherte Jahresrente bei gut 10.270 Euro gegenüber durchschnittlich knapp 8.260 Euro im Jahr 2005. Nach Geschlecht differenzierte Daten zur Versicherungssumme liegen nicht vor. Die Statistik beruht auf der Auswertung von rund 6,1 Millionen Versicherungspolicen mit Berufsunfähigkeits- bzw. Erwerbsunfähigkeitsschutz. Die Erhebung deckt damit gut ein Drittel (36 Prozent) des Gesamtbestandes in Deutschland ab.

 

Berufsunfähigkeitsversicherung: Wann lohnt eine Police?

Eine private Berufsunfähigkeitsversicherung zählt gerade für Berufsanfänger mit zu den wichtigsten Versicherungsabschlüssen. Denn in der Regel haben sie noch keinen Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Erst wenn Auszubildende oder Studierende wegen eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit vermindert erwerbsfähig geworden sind, wird vor Ablauf der allgemeinen 5-jährigen Wartezeit eine Rente geleistet. "Wer im Falle einer dauerhaften Arbeitsunfähigkeit mit Einkommenslücken rechnen muss, sollte zur Absicherung des Risikos möglichst frühzeitig eine private Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen", empfiehlt Andreas Gernt, Versicherungsexperte der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Nicht immer wird in jungen Jahren die richtige Vertragsform oder Entscheidung getroffen wie folgendes Beispiel belegt: Ein lediger junger Mann schließt eine Kapital-Lebensversicherung mit Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ) ab.
Wenige Jahre später als verheirateter Familienvater und Kreditnehmer einer Immobilienfinanzierung kann er die Beiträge zu dieser teuren Vertragsart nicht mehr aufbringen. Im konkreten Fall musste der bestehende Vertrag beitragsfrei gestellt werden. Der Versicherte hat nur dadurch eine völlig unzureichende BU-Rente zu erwarten. Und wegen seines verschlechterten Gesundheitszustandes wird auch ein neuer Vertragsabschluss zu einem späteren Zeitpunkt erschwert beziehungsweise viel zu teuer. Besser ist es, von vornherein eine selbstständige Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen, die nicht teuer sein muss.

Die Beratungspraxis zeigt auch, dass immer wieder Verträge mit zu kurzer Laufzeit oder unzureichender Rentenhöhe abgeschlossenen werden. Außerdem gefährden manche Verbraucher ihren Versicherungsschutz durch falsche bzw. unvollständige Angaben zum Gesundheitszustand. Die Verbraucherzentrale empfiehlt:

  • Auf die Vertragsbedingungen achten. Wichtig: die Versicherung sollte darauf verzichten zu prüfen, ob der Versicherte ggf. auch eine andere Tätigkeit als bisher ausüben kann (sog. abstrakte Verweisung).
  • Die Laufzeit des Vertrages möglichst bis zum Eintritt in den Altersruhestand wählen.
  • Alle gestellten Gesundheitsfragen vollständig und wahrheitsgemäß beantworten.
  • Wenn ein Vermittler behauptet, dass bestimmte Vorerkrankungen oder Arztbesuche nicht im Antrag angegeben werden müssen, sollte man dies nicht einfach glauben, sondern immer die schriftliche Bestätigung vor Antragsunterzeichnung einfordern.

So mancher Verbraucher hat erst im Leistungsfall erfahren müssen, dass Versicherer wegen Verletzung vorvertraglicher Anzeigepflichten leistungsfrei vom Vertrag zurücktreten können und sich mündliche Zusagen oft nur schlecht beweisen lassen. 

ÖKO-TEST Berufsunfähigkeitsversicherungen: Abschreckungskonditionen für bestimmte Berufsgruppen

Viele Verbraucher haben keine Chance auf eine gute und günstige Berufsunfähigkeits-versicherung. Darauf macht das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST aufmerksam, das Policen nicht nur im Hinblick auf Preis und Bedingungen unter die Lupe genommen hat, sondern auch die Annahmepolitik der Versicherer untersucht hat. Das Resümee: Die Assekuranzen picken sich mittlerweile die guten Risiken heraus, bei denen die Gefahr, zahlen zu müssen, eher unwahrscheinlich ist, und weisen Interessenten schon beim kleinsten Zipperlein ab oder schränken den Versicherungsschutz rigide ein. Und nimmt der Kunde die Antragshürde, scheitert der Vertrag oft am Preis.

 

Keine Versicherung im Test ist wirklich spitze. Denn bietet eine Police erstklassige Bedingungen zu bezahlbaren Preisen und sichert obendrein fast alle Berufe wirklich bis zum Rentenalter ab, hakt es bei der Annahmepolitik. Die Beiträge sind vor allem für Berufsgruppen mit körperlicher Belastung geradezu unverschämt teuer, während Akademiker und Führungskräfte den gleichen Schutz oft zum Schnäppchenpreis bekommen. Im Test muss die 30-jährige Krankenschwester zum Beispiel bis zu viermal so viel bezahlen wie die gleichaltrige Krankenhausärztin.

 

Wer eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen will, muss sich schon sehr gut informieren. Die beste Police auf eigene Faust zu finden, kommt einem Glücksspiel gleich. Es gilt, eine Vielzahl von Stolpersteinen zu umgehen. So ist eine Police nur dann empfehlenswert, wenn sie so lange läuft, wie der Kunde auf sein Einkommen angewiesen ist. Doch vor allem für handwerkliche Berufe sind meist nur Verträge erhältlich, die bis zum 60. oder 62. Lebensjahr laufen. Da einen die Berufsunfähigkeitsversicherung ein Berufsleben lang begleitet, ist es zudem wichtig, auf ausreichende Vertragsflexibilität zu achten. 

Berufsunfähigkeitsversicherung: Wichtige Versicherung nur schwer zu bekommen

 

Den Verlust der Arbeitskraft finanziell abzusichern, ist sehr wichtig. Dafür privaten Schutz zu bekommen, ist für viele Menschen jedoch sehr schwer, wenn nicht unmöglich. Das ist das Ergebnis von Leserumfragen der Stiftung Warentest zu den Erfahrungen bei der Suche nach Berufsunfähigkeitsschutz. In 75 Prozent der über 400 gesammelten Fälle gab es entweder keinen oder nur einen schlechteren Vertrag als gewünscht. Gerade wenn es um psychische Erkrankungen geht, reagieren die Versicherer drastisch. Nur in 25 Prozent der Fälle hatten die Leser keine Probleme und konnten ihren Vertrag wie gewünscht abschließen. Ohne diese Absicherung kann im schlimmsten Fall der finanzielle Ruin drohen, da immer mehr Menschen inzwischen auch praktisch keine staatliche Absicherung mehr für den Fall von Berufsunfähigkeit haben. Denn die gesetzliche Rentenversicherung zahlt Personen, die ab 1961 geboren sind, nur noch dann eine Invaliditätsrente, wenn sie in gar keinem Beruf mehr tätig sein können. Auf dem Papier hat sich das Angebot der privaten Versicherer in den vergangenen Jahren immer weiter verbessert. Gut ausgebildete, gesunde Interessenten können sich meistens ausreichend versichern. Kunden mit Vorerkrankungen, risikoreichen Berufen oder gefährlichen Hobbys haben es dagegen schwer. Wer eine psychische Vorerkrankung hat, erhält meist gar kein Angebot. Häufig führt schon eine einzige Sitzung beim Psychologen zur Ablehnung. Wer nicht zu schnell aufgibt, kommt manchmal doch noch zum gewünschten Schutz. Wie Kunden vorgehen sollten, zeigt Finanztest in einem ausführlichen Artikel zum Thema, der unter www.test.de/thema/berufsunfaehigkeitsversicherung abrufbar ist.

 

Druckversion | Sitemap
© Verbraucherfinanzen-Deutschland.de