Ein hochwertiges Fahrrad oder E-Bike ist längst mehr als nur ein Fortbewegungsmittel – es ist ein wertvoller Begleiter im Alltag und auf Reisen. Doch mit dem gestiegenen Wert wächst auch das Risiko von Diebstahl und Beschädigung. Wer sein Rad liebt, sollte deshalb nicht nur auf ein gutes Schloss setzen, sondern auch den passenden Versicherungsschutz wählen. Im Folgenden erfahren Sie die fünf wichtigsten Tipps von Verbraucherfinanzen-Deutschland.de, wie Sie Ihr Fahrrad oder E-Bike optimal versichern – und worauf Sie dabei unbedingt achten sollten.
1. Prüfen Sie zuerst Ihre bestehende Hausratversicherung
Bevor Sie eine zusätzliche Fahrrad- oder E-Bike-Versicherung abschließen, werfen Sie einen genauen Blick in Ihre Hausratversicherung. Viele Policen bieten bereits einen Grundschutz gegen Diebstahl, allerdings oft mit begrenzten Summen und bestimmten Einschränkungen, etwa durch die sogenannte Nachtzeitklausel oder eine maximale Entschädigungsgrenze. Besonders bei teuren Rädern oder viel Zubehör lohnt sich eine spezielle Fahrradversicherung, die den Neuwert abdeckt und auch Schäden außerhalb der eigenen vier Wände absichert.
2. Wählen Sie den passenden Versicherungsschutz für Ihren Bedarf
Nicht jedes Fahrrad braucht eine eigene Police – aber je wertvoller Ihr Rad, desto sinnvoller ist eine spezielle Fahrrad- oder E-Bike-Versicherung. Diese bieten im Vergleich zur Hausratversicherung einen deutlich größeren Leistungsumfang: Sie decken nicht nur Diebstahl, sondern auch Vandalismus, Sturz- und Unfallschäden, Akku-Defekte, Naturgefahren und sogar Verschleiß an wichtigen Komponenten wie Reifen oder Bremsen ab. Achten Sie darauf, dass auch Zubehör und fest verbaute Teile wie Akku, Sattel oder Lenker mitversichert sind.
3. Erfüllen Sie die Sicherheitsanforderungen der Versicherung
Ein hochwertiges Schloss ist Pflicht – nicht nur zum Schutz vor Diebstahl, sondern auch, weil Versicherungen oft bestimmte Sicherheitsstandards verlangen. Viele Anbieter akzeptieren nur Schlösser mit Prüfsiegel (z.B. VdS, Sold Secure) und fordern im Schadensfall einen Kaufbeleg als Nachweis. Schließen Sie Ihr Rad stets an festen Objekten an, auch in Keller oder Garage, und dokumentieren Sie den Abstellort im Zweifel per Foto. Wer sein Rad codieren lässt, kann bei manchen Versicherern sogar von günstigeren Beiträgen profitieren.
4. Achten Sie auf die Details im Vertrag: Deckungssumme, Selbstbeteiligung und Laufzeit
Die Versicherungssumme sollte mindestens dem Neuwert Ihres Fahrrads inklusive Zubehör entsprechen. Bei einem Totalschaden oder Diebstahl ist die Neuwertentschädigung besonders wichtig – achten Sie darauf, dass es keine hohen Abschläge für ältere Räder gibt. Prüfen Sie, ob eine Selbstbeteiligung vereinbart ist: Sie senkt zwar den Beitrag, erhöht aber Ihre Kosten im Schadensfall. Empfehlenswert ist eine Police ohne oder mit sehr niedriger Selbstbeteiligung. Die Mindestlaufzeit sollte zu Ihrem Nutzungsverhalten passen – meist reichen ein bis drei Jahre.
5. Denken Sie an Zusatzoptionen für Reisen, Sport und Familie
Wer viel reist oder sein Rad auch im Ausland nutzt, sollte auf einen weltweiten Versicherungsschutz achten. Manche Anbieter bieten spezielle Tarife für Sporteinsätze, Reisen oder die Mitversicherung mehrerer Fahrräder im Haushalt an – ideal für Familien. Überlegen Sie, ob Sie solche Zusatzoptionen benötigen, um im Ernstfall rundum abgesichert zu sein.
Mit diesen fünf goldenen Regeln sind Sie bestens gewappnet, um Ihr Fahrrad oder E-Bike optimal zu schützen – und können die nächste Tour entspannt genießen, ohne sich um Diebstahl oder Schäden sorgen zu müssen.
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Die Verbraucherzentrale NRW gibt Tipps, was bei einer speziellen Fahrradversicherung zu beachten ist
Fahrradfahren mit Akku ist gefragt wie nie. Im vergangenen Jahr wurden erstmals mehr E-Bikes gekauft als klassische Fahrräder. Im Durchschnitt bezahlten Zweirad-Begeisterte 2.950 Euro für ein E-Bike – und nur 470 Euro für ein klassisches Fahrrad. Deshalb sollten E-Bikes richtig versichert sein. „Bei so hohen Anschaffungskosten ist ein Diebstahl besonders schmerzhaft“, sagt Elke Weidenbach, Versicherungsexpertin der Verbraucherzentrale NRW. „Hausratversicherungen bieten hier entgegen einer häufigen Annahme oft keinen ausreichenden Schutz.” Eine spezielle Fahrradversicherung deckt auch viele weitere Risiken ab. Hier sollte man genau prüfen, was wirklich nötig ist.
Pedelec oder E-Bike?
Wenn vom E-Bike die Rede ist, sind in den meisten Fällen Pedelecs gemeint. Das Kurzwort für Pedal Electric Cycle steht für Räder, bei denen man mittreten muss. Die Elektro-Unterstützung endet bei einer Geschwindigkeit von 25 km/h. Verkehrsrechtlich handelt es sich um Fahrräder. Das bedeutet: Es gibt keine Führerschein-, Helm- und Versicherungspflicht. Radwege dürfen benutzt werden. S-Pedelecs, die erst bei 45 Stundenkilometern den Elektroantrieb abschalten, und E-Bikes, die auch ohne Tretunterstützung fahren, gelten hingegen als Kleinkrafträder.
Was deckt die Hausratversicherung ab?
Über die Hausratversicherung ist ein Pedelec – wie auch ein Fahrrad ohne elektrischen Antrieb – nur gegen Einbruchdiebstahl versichert, also für den Fall, dass das Bike aus dem verschlossenen Keller oder der Garage gestohlen wird. Gegen einen einfachen Diebstahl draußen besteht im Grundtarif in der Regel kein Schutz. Dieser kann dort gegen einen Zusatzbeitrag über die „Fahrradklausel“ mitversichert werden.
Wann ist eine Fahrradversicherung ratsam?
Spezielle Fahrradversicherungen bieten über den Diebstahlschutz oft mehr als eine Hausratversicherung, etwa die Übernahme von Reparaturkosten und Zahlungen bei einem Unfall. Dafür sind sie auch deutlich teurer. Für ein 3.000-Euro-E-Bike reichen die Jahresbeiträge von etwa 40 bis mehr als100 Euro. Außerdem sollte man auf die persönlichen Bedürfnisse achten, etwa ob Fahrten im Ausland mitversichert sein sollten, Reparaturkosten, Leistungen bei einem Unfall oder Sportrennen. Manche Tarife schließen Gepäck oder Zubehör mit ein.
Achten sollte man auf folgende Punkte:
Ist eine Obergrenze für den Kaufpreis vorgeschrieben, eine Selbstbeteiligung oder ein spezielles Fahrradschloss? Auch sollte man klären, welche konkreten Schäden versichert sind. In Frage kommen nicht nur Diebstahl, Einbruchdiebstahl und Raub, sondern auch Vandalismus, Feuer, Unfall-, Fall- und Sturzschäden, unsachgemäße Handhabung, Feuchtigkeits- und Elektronikschäden oder Ähnliches. Dafür zahlt sie auch, wenn einzelne, fest mit dem Rad verbundene Teile wie Sattel, Reifen oder Akku gestohlen werden. Außerdem werden Kosten übernommen, die durch Unfälle oder Stürze ohne Beteiligung anderer entstehen. Hat das E-Bike einen Totalschaden oder ist tatsächlich gestohlen worden, wird oft der Neuwert erstattet. Es gibt allerdings auch Tarife, in denen nur der Zeitwert ersetzt oder eine Selbstbeteiligung verlangt wird.
Die Achillesferse von E-Bikes ist der Akku - besonders im Winter. Denn in der kalten Jahreszeit entlädt er sich schneller, und die Reichweite sinkt. Auch Schäden an Bike und Akku sind möglich, erklärt das Infocenter der R+V Versicherung.
Touren mit dem E-Bike sind auch im Winter problemlos möglich. "Radfans sollten jedoch einplanen, dass die Leistung der Akkus bei Kälte sinkt", sagt E-Mobilitätsexperte Markus Jatzkowski von der R+V Versicherung. Daher empfiehlt es sich, den Akku nur während der Fahrt der Kälte auszusetzen. Das beugt großen Reichweiteverlusten und möglichen Schäden vor. "Auch gibt es Neoprenhüllen, um den Akku vor kaltem Wind und Eis zu schützen", rät der Experte.
Akku bei Raumtemperatur laden und lagern
Am besten ist es, den Akku nach der Fahrt immer mit ins Haus zu nehmen. "Man sollte ihn vor dem Aufladen aber erst an die Zimmertemperatur gewöhnen lassen", so Jatzkowski. Wer das E-Bike in der kalten Jahreszeit nicht nutzt, bewahrt den Akku möglichst witterungsgeschützt und bei einer Raumtemperatur bis 20 Grad Celsius auf. Sinnvoll ist es, ihn zu etwa 60 Prozent aufzuladen, denn: "Auch ungenutzte Akkus entladen sich mit der Zeit, daher ist ein gelegentliches Nachladen empfehlenswert."
Das E-Bike winterfest machen
Das Elektrobike wird längere Zeit nicht genutzt? Dann steht es idealerweise an einem durchlüfteten, trockenen Standort. Nässe kann auf Dauer zu Schäden wie Rost führen. Markus Jatzkowski empfiehlt, das Rad vor der Winterpause gut zu reinigen und von Matsch, Salz oder Rollsplitt zu befreien. Auch eine gelegentliche Prüfung des Reifendrucks ist wichtig: "Haben Reifen nicht mindestens den Minimaldruck, können sie Schaden nehmen."
Weitere Tipps:
Während der Fahrt im Winter nicht durchgehend den Eco Modus nutzen, da sonst die Akkuzellen schneller auskühlen. Bei stärkerer Unterstützung durch den Motor wird gleichzeitig auch der Akku intensiver erwärmt.
Kontakte des Bikes und Akkus mit dünnflüssigem Pflegespray einsprühen. Schmutz und Wasser sorgen ansonsten für Kontaktverlust und Korrosion.
Auch das Display oder die Bedieneinheit des Fahrrads pflegen, wenn sie längerer Zeit Frost ausgesetzt sind.
Einige Hausratversicherungen bieten einen speziellen Schutz für E-Bikes an, der auch Schäden durch Feuchtigkeit oder Verschleiß am Akku begleicht.
Vorbei die Zeiten, in denen allein Kondition entschied, wer mit wem Radfahren geht. Dem Pedelec sei Dank: Heute können Trainierte und Untrainierte ganz entspannt miteinander radeln. Wer nicht allein mit Muskelkraft fährt, sollte aber im Hinterkopf haben, dass es oft schwerfällt, ein normales Rad von der motorunterstützten Variante zu unterscheiden. Wenn Geschwindigkeiten falsch eingeschätzt werden, ist ein Unfall schnell passiert. Dann ist der richtige Versicherungsschutz wichtig. Welche Variante die richtige ist, hängt von der Geschwindigkeit des jeweiligen Modells ab.
Beim Großteil der Pedelecs handelt es sich um Räder mit elektrischer Tretunterstützung, die sich ab 25 Stundenkilometern abschaltet. Wie die HUK-COBURG mitteilt, sind diese Pedelecs den Fahrrädern gleichgestellt. Sie lassen sich ohne Zulassung, Führerschein und Versicherungskennzeichen fahren. Das Unfallrisiko ist oft - aber nicht immer - in einer bestehenden Privathaftpflicht-Versicherung kostenlos miteingeschlossen. Ein Blick in die Bedingungen oder ein Gespräch mit dem Versicherer klärt, ob die kostenfreie Mitversicherung wirklich besteht.
Andere Spielregeln gelten für Fahrer:innen schneller S-Pedelecs, deren Motorunterstützung erst bei 45 Kilometern pro Stunde endet. Wer sich auf den Sattel eines S-Pedelecs setzt, muss mindestens 16 Jahre alt sein, einen Führerschein der Klasse AM und eine Kfz-Haftpflichtversicherung besitzen, das dafür notwendige Versicherungskennzeichen gibt es direkt bei der Kfz-Versicherung.
Diebstahl nicht ausgeschlossen
Genau wie ihre allein mit Muskelkraft betriebenen Pendants, die Fahrräder, werden auch S-Pedelecs gerne gestohlen. Um dagegen versichert zu sein, brauchen die S-Pedelec-Fahrer:innen neben der Kfz-Haftpflichtversicherung noch eine Teilkasko-Versicherung.
Doch auch für Fahrer:innen der langsameren Varianten ist Diebstahlschutz ein Thema: Verschwinden solche Pedelecs nach einem Einbruch in den verschlossenen Keller oder die Einzelgarage, ist das in der Hausratversicherung kostenlos mitversichert. Anders sieht es beim einfachen Diebstahl aus: Wenn also ein abgeschlossenes Pedelec von der Straße weggestohlen wird. Hier kann in der Regel nur der auf seinen Hausratversicherer zählen, der den Zusatzbaustein Fahrraddiebstahl in seinen Vertrag miteingeschlossen hat. Bis zu welcher Summe die Versicherung im Schadenfall leistet, hat jeder selbst in der Hand.
Dieser Schutz greift im Allgemeinen nicht nur 24 Stunden am Tag, sondern im Rahmen der Außenversicherung auch weltweit und er bezieht alle, fest mit dem Fahrrad verbundenen Teile, wie beispielsweise Sattel oder Räder, mit ein. Lose verbundenes Zubehör, wie Anstecklampe oder Fahrradkorb, ist normalerweise nur mitversichert, wenn es zusammen mit dem Pedelec gestohlen wird. Allerdings können solche Regelungen von Versicherer zu Versicherer variieren. An dieser Stelle bringt ein Gespräch mit dem eigenen Hausratversicherer Sicherheit.
Fahrradversicherung: Guten Schutz gibt es schon ab 32 Euro
Bei teuren Rädern oder E-Bikes kann sich eine extra Fahrradversicherung lohnen. Finanztest hat 100 Tarife von 43 Anbietern verglichen. Den günstigsten Diebstahlschutz mit hohem Leistungsniveau gibt es für das 1500-Euro-Modellrad ab 32 Euro im Jahr. Manche Tarife kosten fast zehnmal so viel – und leisten weniger.
Werden Fahrräder und E-Bikes aus der Wohnung, geschlossenen Kellern oder Garagen geklaut, ist das ein Fall für die Hausratversicherung. Steht ein Fahrrad draußen, zahlt die Versicherung nur mit zusätzlicher Fahrradklausel und dann auch nur bis zur vereinbarten Wertgrenze. Hinzu kommt das Risiko, dass nach einem Schadensfall die gesamte Hausratpolice gekündigt wird.
Eine eigenständige Fahrradversicherung rentiert sich vor allem bei mehreren teuren Rädern und E-Bikes. Von den 100 getesteten Tarifen bieten alle einen Basisschutz gegen Diebstahl. Bei der Fahrradversicherung kann der Versicherungswert die maximale Wertgrenze von Hausratpolicen mit Fahrradschutz übersteigen. Ein guter und günstiger Diebstahlschutz kostet für unsere Beispielfälle nur 32 bis 46 Euro im Jahr. Ab 48 Euro pro Jahr kann man sich zusätzlich gegen Unfall, Vandalismus und Verschleiß absichern.
Allerdings gibt es auch Fahrradversicherungen, die für das gleiche Modell über 300 Euro kosten und weniger Leistung bieten. Ein Vergleich lohnt sich also. Alle Tarife und Informationen rund um die Fahrradversicherung finden sich in der April-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und unter www.test.de/fahrradversicherung.