Der Umstieg auf ein Elektroauto ist mehr als nur ein Wechsel des Antriebs – es ist der Beginn einer neuen Ära des Autofahrens. Wer das Beste aus seinem E-Auto herausholen möchte, sollte sich mit den wichtigsten Aspekten vertraut machen. Hier sind die fünf zentralen Tipps von Verbraucherfinanzen-Deutschland.de, die jeder Fahrer kennen sollte, um effizient, sicher und mit Freude elektrisch unterwegs zu sein.
1. Die richtige Akkugröße wählen und Batterie pflegen
Der Akku ist das Herzstück jedes Elektroautos. Wer regelmäßig längere Strecken fährt, sollte beim Kauf nicht am falschen Ende sparen und möglichst einen größeren Akku wählen. Das bringt nicht nur mehr Reichweite, sondern auch Flexibilität im Alltag. Gleichzeitig gilt: Die Batterie sollte im Alltag möglichst nicht unter 10 % und nicht dauerhaft über 90 % geladen werden, um die Lebensdauer zu maximieren. Vor längeren Fahrten darf es aber ruhig auch mal 100 % sein – dann sollte das Auto aber nicht lange vollgeladen herumstehen.
2. Effizient fahren und Rekuperation nutzen
Die Reichweite eines E-Autos hängt maßgeblich von der Fahrweise ab. Vorausschauendes Fahren, sanftes Beschleunigen und das Nutzen des Eco-Modus helfen, Strom zu sparen. Besonders clever: Die Rekuperation, also das Zurückgewinnen von Energie beim Bremsen. Viele Modelle bieten sogar das sogenannte „One-Pedal-Driving“ – dabei reicht oft das Lupfen des Fahrpedals, um das Auto zu verzögern und gleichzeitig die Batterie zu laden. Wer diese Technik beherrscht, kommt nicht nur weiter, sondern schont auch Bremsen und Geldbeutel.
3. Ladeinfrastruktur und Wohnsituation bedenken
Vor dem Kauf sollte man genau überlegen, wie und wo das Auto geladen werden kann. Wer auf dem Land wohnt und einen eigenen Stellplatz oder eine Garage hat, kann bequem zu Hause laden – das ist günstiger und komfortabler. In der Stadt sind öffentliche Ladesäulen oft teurer und nicht immer verfügbar. Deshalb lohnt es sich, schon vor dem Kauf die Ladeinfrastruktur im Wohnumfeld zu prüfen und gegebenenfalls in eine Wallbox zu investieren.
4. Richtig heizen und kühlen – Komfort ohne Reichweitenverlust
Heizung und Klimaanlage sind echte Stromfresser. Wer Energie sparen will, nutzt im Winter besser die Sitz- und Lenkradheizung statt die gesamte Raumluft zu erwärmen. Im Sommer hilft Vorklimatisieren während des Ladevorgangs, solange das Auto noch am Strom hängt. So bleibt der Akku für die eigentliche Fahrt geschont und die Reichweite wird nicht unnötig reduziert.
5. Technik verstehen und regelmäßig informieren
Elektroautos unterscheiden sich in vielen Details von Verbrennern – von der Ladeleistung über die Bedienung bis hin zu speziellen Funktionen wie der Vorkonditionierung des Akkus. Wer sich mit der Technik vertraut macht, kann das volle Potenzial seines Fahrzeugs ausschöpfen und ist im Alltag entspannter unterwegs. Es lohnt sich, regelmäßig Informationen zu neuen Entwicklungen, Software-Updates und Tipps von Experten einzuholen.
Mit diesen fünf Tipps wird der Alltag mit dem Elektroauto nicht nur effizienter, sondern auch entspannter und nachhaltiger. Wer die Besonderheiten der E-Mobilität kennt und nutzt, erlebt eine neue Form des Fahrens – leise, sauber und voller Möglichkeiten.
Die Reichweite ist für viele Verbraucher nach wie vor ein entscheidender Faktor beim Kauf eines Elektroautos. Um zu zeigen, wie viele Kilometer Reichweite man für sein Geld bekommt, hat der ADAC in einer aktuellen Studie das Verhältnis von Reichweite und Anschaffungspreis unter mehr als 480 Fahrzeugmodellen ermittelt. Ergebnis: Kleinwagen und untere Mittelklasse-Modelle haben ein besonders gutes Preis-Reichweiten-Verhältnis.
Im Gesamtranking bietet das Tesla Model 3 über alle Fahrzeugklassen hinweg das beste Gesamtpaket: Für einen Listenpreis von weniger als 45.000 Euro erhält der Kunde über 700 Kilometer Reichweite (WLTP), zahlt also 64 Euro pro Kilometer. Die Studie zeigt, dass das Kosten-Reichweiten-Verhältnis besonders bei Kleinwagen und in der unteren Mittelklasse häufig günstig ist. Viele Autos sind für deutlich weniger als 100 Euro pro Kilometer Reichweite zu bekommen - der Kia EV3 (68 Euro/km) oder der Hyundai Inster (69 Euro/km) gehören zu den günstigsten Modellen. Auch im Segment der familientauglichen Fahrzeuge finden sich einige Pkw mit hoher Reichweite für den Kaufpreis wieder: Der VW ID.7 Pro S mit über 700 Kilometern Reichweite kostet zwar knapp 59.000 Euro, erreicht damit aber trotzdem ein gutes Verhältnis von 83 Euro pro Kilometer Reichweite.
Inzwischen finden sich in allen Kategorien auch chinesische Fabrikate, die allerdings nicht zwangsläufig günstig sind. Einzig in der Kleinstwagenklasse liegt der Leapmotor T03 (71 Euro/km) an der Spitze, und in der oberen Mittelklasse sichert sich der XPeng P7 Long Range (86 Euro/km) den zweiten Platz. In den weiteren Fahrzeugklassen platzieren sich chinesische Modelle nur vereinzelt in den Top Ten. In der Oberklasse setzt sich der US-amerikanische Lucid Air Single Motor RWD (114 Euro/km) deutlich ab - ihm folgt der Mercedes-Benz EQS 450+, der aber ganze 20 Euro mehr pro Kilometer Reichweite kostet.
Bei hochklassigen oder besonders großen Fahrzeugen zahlen Käufer oft viel Geld und bekommen verhältnismäßig wenig elektrische Reichweite. Der Audi S e-tron GT Quattro etwa liegt bei 208 Euro pro Kilometer, auch Kleinbusse wie der Ford Tourneo Custom (218 Euro/km) sind vergleichsweise teuer. In der absoluten Luxusklasse wird das Verhältnis schließlich stark verzerrt: Bei dem teuersten Fahrzeug im Vergleich - dem Lotus Evija - lässt sich der Hersteller 345 Kilometer Reichweite mit über zwei Millionen Euro bezahlen.
Die Antriebskosten von E-Autos waren im vergangenen Jahr deutlich niedriger als die von Autos mit Verbrennungsmotoren. Die durchschnittlichen Stromkosten für E-Autos waren bei der Aufladung zu Hause im Vergleich zu Benzinern 47 Prozent niedriger, im Vergleich zu Dieselfahrzeugen waren es 38 Prozent. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Auswertung des Vergleichsportals Verivox.
Lade-Strom zu Hause deutlich günstiger als Benzin und Diesel
Der durchschnittliche Stromverbrauch der aktuell gängigen Elektroauto-Modelle liegt bei rund 20 Kilowattstunden (kWh) pro 100 Kilometer (km). Bei einem durchschnittlichen Haushalts-Strompreis von 35,66 Cent/kWh im Jahr 2024 wurden dafür Kosten von 7,13 Euro fällig. Hochgerechnet auf eine jährliche Fahrleistung von 12.000 km lagen die Ladekosten bei 856 Euro.
Wer das E-Auto nicht zu Hause, sondern an einer öffentlichen Ladesäule auftankte, musste jedoch deutlich mehr bezahlen. Hier lag der durchschnittliche Kilowattstundenpreis bei 54,25 Cent/kWh (normale Aufladung mit Wechselstrom) bzw. 64,44 Cent/kWh (Schnellladung mit Gleichstrom). Die Kosten für 100 km lagen bei 10,85 Euro bzw. 12,89 Euro. Das entspricht 1.302 Euro bzw. 1.547 Euro für 12.000 km.
Benziner verbrauchen auf 100 km im Schnitt 7,7 Liter. Bei einem durchschnittlichen Benzinpreis von 1,739 Euro/Liter im Jahr 2024 fielen an der Tankstelle dafür Kosten von 13,39 Euro an. 12.000 km kosteten 1.607 Euro.
Der durchschnittliche Verbrauch von Diesel-Pkw liegt bei 7 Litern pro 100 km. Der durchschnittliche Dieselpreis lag im Jahr 2024 bei 1,649 Euro/Liter und die Kosten für 100 km damit bei 11,54 Euro. Für eine Fahrleistung von 12.000 km summierten sich die Kosten auf 1.385 Euro.
Der Strom für E-Autos ist damit 47 Prozent günstiger als für Benziner und 38 Prozent günstiger als Diesel gewesen. Bei öffentlichen Ladesäulen mit herkömmlicher Aufladung schmilzt der Preisvorteil gegenüber Benzin (-19 Prozent) und Diesel (-6 Prozent) deutlich. Bei der teureren Schnellladung an öffentlichen Ladesäulen beträgt er noch -4 Prozent im Vergleich zu Benzin, das Tanken mit Diesel ist dann allerdings 12 Prozent günstiger.
"Wer an einer Wallbox zu Hause aufladen kann und einen durchschnittlichen Strompreis bezahlt, hat mit dem E-Auto deutlich niedrigere Antriebskosten als mit einem Verbrenner. Die Kosten für Strom, Benzin und Diesel sind seit der Energiekrise im Jahr 2022 wieder deutlich gesunken, liegen aber noch deutlich über dem Niveau von 2021", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox. "E-Auto-Fahrerinnen und -Fahrer, die häufig auf öffentliche Ladesäulen angewiesen sind, haben jedoch einen deutlich geringeren Preisvorteil."
Tankkosten Vergleich 2024
Antriebskosten dreier ähnlicher Automodelle im Vergleich
Dass die Stromkosten beim Aufladen zu Hause deutlich niedriger liegen als die Spritkosten, zeigt auch der Vergleich ähnlicher Automodelle.
Der VW e-Golf (136 PS) verbraucht laut ADAC Ecotest (05/2019) rund 17,3 kWh auf 100 Kilometern. Im Jahr 2024 entstanden dafür beim Laden zu Hause im Schnitt Kosten von 6,17 Euro.
Der Benziner VW Golf 1.5 eTSI (150 PS) verbraucht laut ADAC Ecotest (03/2020) 6,1 Liter Benzin auf 100 Kilometern, was im letzten Jahr durchschnittlichen Kosten von 10,61 Euro entsprach.
Beim sparsamen Diesel VW Golf 2.0 TDI (150 PS), der laut ADAC Ecotest (09/2021) einen Verbrauch von 4,8 Litern auf 100 km aufweist, liegen die Kosten bei 7,92 Euro und damit ebenfalls über den Stromkosten des vergleichbaren E-Mobils.
Methodik
Laut einer Erhebung des Beratungshauses EUPD Research finden 77 Prozent der Ladevorgänge von Elektroautos zu Hause statt. Daher ist für einen Kostenvergleich der durchschnittliche Strompreis für Haushalte (35,66 Cent/kWh im Jahr 2024) ausschlaggebend. An öffentlichen Ladesäulen können je nach Anbieter und Aufladungsart aber auch deutlich höhere Kosten entstehen. Der Ökostromanbieter Lichtblick hat die Durchschnittspreise für Ladesäulen im April 2024 erhoben. Die durchschnittlichen Benzin- und Dieselpreise stammen vom ADAC. Der durchschnittliche Spritverbrauch entspricht den aktuellen Zahlen vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (Seite 309). Der durchschnittliche Haushaltsstrompreis wurde anhand des Verivox-Verbraucherpreisindex Strom erhoben.