5 Tipps – darauf sollten Urlauber beim Goldkauf im Ausland achten

 

Wer Urlaub in fernen Ländern macht, kennt die allgewärtigen Händler, die mit vermeintlichen „Schnäppchen“ locken: Goldschmuck, Goldmünzen oder -barren, ja sogar Goldstaub – alles zum Vorzugspreis. Doch Skepsis ist mehr als angebracht. Worauf Urlauber beim Goldkauf achten sollten. Ein Leitfaden von Önder Çiftçi, CEO der Ophirum Group

 

Erst im April kam eine Warnung der deutschen Botschaft in Freetown, Sierra Leone, die sich an deutsche Touristen in dem westafrikanischen Land richtet: Ausländische Staatsbürger seien Ziel zahlreicher Goldstaubbetrügereien geworden. In den meisten Fällen beliefen sich die Verluste auf mehrere zehntausend Euro, einige Opfer hätten jedoch bis zu 350.000 Euro verloren. Die Masche: Der Verkäufer zeigt eine kleine Probe von echtem Gold und lässt die Echtheit von gutgläubigen Beamten des Government Gold & Diamond Office bestätigen. Der Verkäufer verspricht, dem ausländischen Käufer eine größere Menge Goldstaub in sein Heimatland zu schicken. Dafür soll der ausländische Käufer Tausende von Dollar für Versand, Versicherung, Steuern und Ausfuhrgebühren vorstrecken. Doch das Gold kommt nie im Zielland an und die Verkäufer verschwinden mit dem Vorschuss.

Zwar ist es verlockend, im Urlaub ein Schnäppchen beim Goldkauf zu machen, doch drohen Touristen zahlreiche Fallen. Goldkäufer sollten sich daher folgende Ratschläge zu Herzen nehmen:

 

1. Vorsicht vor Autobahngold: Vermeiden Sie Geschäfte auf der Straße, an der Tür, einer Tankstelle oder einem Rastplatz. Der Goldschmuck, den Betrüger dort mit einer herzzerreißenden Geschichte besonders preisgünstig anbieten, ist in der Regel minderwertig oder sogar wertlos. Auch Prägestempel, die den Goldgehalt ausweisen, werden häufig gefälscht. Echtheit und Goldgehalt des angebotenen Schmucks können nur mit speziellen Methoden und Messgeräten exakt bestimmt werden. Bevorzugen sie die Goldhändler in den Luxushotels. Dort ist der Verkäufer um seinen guten Ruf bemüht und will zufriedene Kunden.

 

2. Vorsicht gilt auch bei Goldbarren von ausländischen Herstellern. Goldbarren sind nicht nur hierzulande beliebt; sie werden überall auf der Welt hergestellt. Nahezu in jedem Land gibt es Hersteller, die in ihren jeweiligen Ländern auch als global Player angesehen werden. Lokale Hersteller locken oftmals mit günstigeren Preisen, sind hierzulande jedoch kaum bekannt. Urlauber, die diese Goldbarren dann später in Deutschland wieder verkaufen möchten, müssen daher mit möglichen Einbußen rechnen, da Händler und Banken diese Barren als Altgold bewerten. Der Barren landet in der Schmelze und der Verkaufserlös wird dann mit deutlichen Abschlägen versehen. Kaufen sie also nur Barren, die rund um den Globus als Anlagegold akzeptiert werden und auch international bekannt sind und gehandelt werden wie beispielsweise Barren von Heraeus.

 

3. Kaufen Sie Goldschmuck nur mit geprüftem Goldgehalt. Schmuckstücke aus Gold sind in manchen Ländern vergleichsweise günstig, was meistens an den niedrigen Arbeitslöhnen in den Goldschmieden und geringeren Steuern liegt. Ist der Schmuck nur vergoldet, ist er praktisch wertlos, denn ein hiesiger Goldhändler wird beim Verkauf maximal den reinen Goldwert akzeptieren. Daher sollte vor dem Kauf immer der Goldgehalt geprüft werden. Faktisch kann das nur ein seriöser Goldhändler, eine Edelmetall-Scheideanstalt oder staatliche Prüfbüros. Stempel, die sogenannten Punzen, die den Goldgehalt angeben, können ebenso wie der ganze Schmuck eine Fälschung sein. Lassen Sie nicht nur eine Probe, sondern das ganz Gold prüfen, bleiben Sie dabei und verlangen sie schriftliche Echtheitszertifikate von der Prüfstelle.

 

4. Wer Gold im Ausland kauft und es mit nach Deutschland nehmen möchte, sollte an den Zoll denken. Anlagegold im Wert von 10.000 Euro oder mehr muss bei Einreise in die EU sowie beim Grenzübertritt innerhalb der EU generell unaufgefordert beim Zoll angemeldet werden. Wer Gold aus einem Nicht-EU-Staat einführen will, muss das Gold sogar schriftlich bzw. online anmelden. Goldschmuck, der im Wert die Freigrenze von nur 430 Euro übersteigt, ist ebenfalls zu verzollen. Entdeckt der Zoll unangemeldetes Gold, wird es sofort konfisziert, weil die Behörden dann Steuerhinterziehung vermuten. Behalten kann das Gold nur, wer beim deutschen Zoll an Ort und Stelle Zoll und Steuer begleicht.

 

5. Wer Gold einführt, muss gegebenenfalls auch Steuern zahlen. Dabei wird zwischen Sammlergold, Anlagegold und Schmuck unterschieden. Als Anlagegold gelten Goldbarren oder -plättchen mit einem Goldgehalt von mindestens 995 Tausendsteln sowie Goldmünzen mit einer Feinheit von mindestens 900/1000, sofern sie nach 1800 geprägt wurden und ihr Marktpreis den Wert des Goldanteils nicht um mehr als 80 Prozent übersteigt. Derartige Münzen sind als Sammlermünzen aufzufassen. Anlagegold muss beim Grenzübertritt innerhalb der EU erst ab einem Wert über 10.000 € angegeben werden und ist von der Mehrwertsteuer bzw. Einfuhrumsatzsteuer befreit. Sammlermünzen oder Goldschmuck ist hingegen schon ab einer Freigrenze von 430 Euro zu deklarieren und es werden 19 Prozent Umsatzsteuer fällig.

 

Generell sollten Goldliebhaber wissen, dass der Goldpreis im Grunde überall auf der Welt gleich ist, es gibt höchstens Unterschiede bei den Kaufnebenkosten und Steuern, bei Goldschmuck drücken vor allem niedrige Arbeitslöhne die Preise im Vergleich zum deutschen Markt. Aber selbst die beliebten Goldarmreifen kosten hierzulande nicht mehr als in der Türkei oder Indien. Beim Goldkauf gibt es nach Experteneinschätzung selbst in fernen Ländern keine Schnäppchen, niemand verkauft Gold unter Wert. Was also zu gut klingt, um wahr zu sein, ist daher in der Regel eine Touristenfalle. Tappen Sie nicht hinein.

 

Anlage-Barometer: Gold ist zweitbeliebteste Anlageklasse der Deutschen

 

Wenngleich die Deutschen die aktuelle Lage an den globalen Finanzmärkten nach wie vor als eher unsicher einschätzen - Sorgen um das eigene Vermögen macht sich nur ein geringer Teil der Bevölkerung. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Marktforschungsinstituts Kantar Emnid im Auftrag von Deutsche Börse Commodities. Insgesamt sehen die Befragten die Situation sogar positiver als vor Ausbruch der Corona-Pandemie.

 

60 Prozent der Befragten sind laut Anlage-Barometer der Meinung, die aktuelle Situation an den Finanzmärkten sei sehr beziehungsweise eher unsicher - im Jahr 2019 waren es noch 65 Prozent. Während also mit Blick auf die globale Situation immer noch Skepsis herrscht, fühlen sich die Deutschen beim eigenen Vermögen überwiegend sicher: Nur 18 Prozent gaben an, sich sehr um ihr privates Vermögen zu sorgen. Diese Sorge um das eigene Geld sinkt laut Umfrage mit dessen Höhe: Je größer das Haushaltsnettoeinkommen, desto sorgenfreier sind die Bürgerinnen und Bürger.

 

Wichtigste Säule beim privaten Vermögensaufbau ist nach wie vor die eigene Immobilie, gefolgt vom klassischen Sparbrief. Dass dem Gold eine besondere Bedeutung zukommt, zeigt die Resonanz auf die hypothetische "finanzielle Sonntagsfrage". Gefragt wurde, wie man 25.000 Euro anlegen würde. Hier erklärten 29 Prozent der Befragten, die Summe (oder einen Teil davon) auch in Gold zu investieren - damit ist Gold die zweitbeliebteste Anlageklasse. Nur "Immobilien" wurden häufiger genannt (32 Prozent), haben seit dem Jahr 2018 (45 Prozent) aber an Popularität eingebüßt. Es folgen Aktien (25 Prozent), Fonds (24 Prozent) und Tages- oder Festgeldkonten sowie Sparbücher (23 Prozent).

 

Finanzgeschenke für den Nachwuchs: Kryptowährungen weit abgeschlagen

 

Auf nachhaltige Werte vertrauen die Befragten auch, wenn es um die Form eines Finanzgeschenks für ein Neugeborenes geht: Hier stehen verlässliche Aktienfonds, Bausparverträge und Gold - sowie das Sparbuch - nach wie vor hoch im Kurs. Anders sieht dies bei Kryptowährungen aus. Auf diese würden nur 4 Prozent der Befragten vertrauen, wenn es darum geht, Geld für die Zukunft eines Kindes zu investieren.

 

"Gold ist nicht nur ein unverzichtbares Element für einen nachhaltigen Vermögensaufbau, es bietet auch die Sicherheit, die sich viele Bundesbürger in diesen gesellschaftlich wie finanziell anspruchsvollen Zeiten wünschen", sagt Steffen Orben, Geschäftsführer der Deutsche Börse Commodities GmbH. Wer das Gold dabei nicht selbst aufbewahren wolle, könne beispielsweise auf Inhaberschuldverschreibungen wie Xetra-Gold zurückgreifen, die im Fall der Deutschen Börse Commodities zu 100 Prozent mit Gold hinterlegt sind. Dass diese Anlageform trotz hohen Goldkurses ungebrochen attraktiv ist, zeigt der Bestand an physischem Gold, der Ende September bei 240 Tonnen lag. Jedes Gramm steht für einen Anteilschein Xetra-Gold.

 

Marktmechanismen bei Gold außer Kraft

 

Die Weltwirtschaft wächst, wenn auch die Dynamik etwas nachlässt. Dafür kommt die Asset-Preis-Inflation jetzt in der Realwirtschaft an: Die Inflationsraten steigen rasant. „Doch nicht das Gold profitiert als sicherer Hafen“, sagt Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM. „Hier sind derzeit altbekannte Marktmechanismen außer Kraft gesetzt.“ Insgesamt eine Gemengelage, in der vermögensverwaltende Strategien gefragt sind.

 

„Alle drei großen Wirtschaftsblöcke wachsen 2022 mehr oder weniger auf gleichem Niveau“, sagt Gerlinger. „Europa holt dabei gegenüber den USA und China auf.“ Insgesamt bewegt sich die Weltwirtschaft damit auf einem sehr hohen Level, auch wenn insgesamt der Peak überschritten sein dürfte. Gleichzeitig stehen wohl auch nur einige wenige Neuorientierungen an wie etwa der Beginn des Tapering in den USA. „In Europa ist weiter keine geldpolitische Wende absehbar, die Fiskalpolitik bleibt auf beiden Seiten des Atlantiks ebenfalls expansiv“, so Gerlinger.

 

Damit geht ein zuletzt sehr deutlicher Anstieg der Inflationsraten einher. „Wir sehen derzeit einen Übergang von der Asset-Preis-Inflation in eine Realwirtschaftsinflation“, sagt Gerlinger. „Das fast unbegrenzt verfügbare Kapital hatte bislang vor allem die Asset-Preise nach oben getrieben.“ Jetzt kommt dieser Effekt verstärkt bei den Produzenten- und Konsumentenpreisen an. Auch hier läuft Europa etwas hinterher: „Im weiteren Jahresverlauf erwarten wir für Europa noch einen Anstieg der Inflationsraten auf über vier Prozent, in den USA gehen wir dagegen von keinem weiteren Anstieg aus, vielmehr von einem leichten Rückgang von der Spitze“, sagt Gerlinger.

 

Normalerweise sollte die Erwartung höherer Inflation die Nachfrage nach Gold antreiben. „Das aber ist dieses Mal ziemlich ausgefallen, zumindest was die Preise angeht“, sagt Gerlinger. „Zwar wurde mehr Gold gekauft, den Kurs hat das aber nicht bewegt.“ Das Edelmetall hat sich denn auch vom kürzlichen Flashcrash wieder erholt. „Der regelmäßig zu beobachtende Marktmechanismus, dass höhere Inflationserwartungen und fallende Renditen zu einem Anstieg des Goldpreises führen, blieb aus“, so Gerlinger. So müsste der Preis für die Unze Gold eigentlich eher bei 2.000 als bei 1.800 US-Dollar liegen. „Doch offenbar schließen sich die Marktteilnehmer der Meinung der Notenbanken an, dass die Preissteigerungsraten schon bald wieder deutlich niedriger ausfallen werden“, sagt Gerlinger. „Auch wenn die Notenbanker mit ihren Erwartungen zuletzt deutlich danebenlagen.“

 

„Für einige Investoren sind Kryptowährungen das neue Gold – und greifen zur Inflationssicherung lieber darauf zurück“, so Gerlinger. In jedem Fall steht aber zu befürchten, dass der Markt umgekehrt dann doch wie immer reagiert: Ein Anstieg der Renditen und eine rückläufige Inflation könnte den Goldpreis drücken. Für Anleger bedeutet das eine deutliche Zunahme der Unsicherheiten. „Auf Einzeltitel oder wenige Produkte zu setzen, wird unter diesen Umständen immer riskanter“, sagt Gerlinger. „Vermögensverwaltende Lösungen sind in dieser Situation das Mittel der Wahl.“

 

 

Anlegen in Gold - Wie man Münzen, Barren und Wertpapiere günstig kauft

 

Als Geldanlage ist Gold beliebter denn je. Die Zeitschrift Finanztest sagt in ihrer aktuellen Ausgabe, wo man es günstig kaufen kann, warum es eine gute Depotergänzung ist und wer besser zu Gold-Wertpapieren als zu echten Barren oder Münzen greifen sollte. Außerdem nennen die Finanzexperten der Stiftung Warentest mögliche Fallstricke.

 

Wer physisches Gold besitzen will, sollte größere Barren ab 100 Gramm oder Standardmünzen in der Einheit 1 Feinunze (31,1 Gramm) kaufen. Finanztest hat für 10 bundesweite Edelmetallhändler und Filialbanken die Preise hierfür ermittelt: Günstige gibt es schon mit einem Preisaufschlag zwischen 1 und 2 Prozent auf den aktuellen Goldpreis. Bei 1-Gramm-Barren liegt der Aufschlag hingegen zwischen 7 und 38 Prozent. Das ist wirtschaftlich unvernünftig, deshalb eignen sich kleinste Goldeinheiten generell nicht als Geldanlage.

 

Wer sein Gold nicht unbedingt in Form von Barren oder Münzen haben will, findet in Gold-ETC (Exchange Traded Commodities, auf Deutsch: börsengehandelte Rohstoffe) eine einfache und preiswerte Möglichkeit, sein Wertpapierdepot zu erweitern. Finanztest listet auf, was Gold-ETC-Sparpläne bei Banken und Onlinebrokern kosten und welche Gold-ETC als Depotergänzung empfehlenswert sind.

 

Der Test Anlegen in Gold findet sich in der August-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und ist online unter www.test.de/gold abrufbar.

 

Goldkauf: Vorsicht vor unseriösen Anbietern und hohen Kosten

 

Barren, Münzen oder Wertpapier – Gold ist bei Anlegern begehrter denn je. Doch unseriöse Anbieter und hohe Nebenkosten können die Freude am Edelmetall erheblich trüben. Finanztest hat jetzt detailliert untersucht, welche Produkte sich für welchen Anlagezweck eignen, welche Risiken es gibt und wie viel Anleger bei großen Banken und Goldhändlern für das Edelmetall zahlen müssen.

 

Gold erwirtschaftet keine Zinsen, verursacht Kosten und der Wert unterliegt großen Schwankungen. Als Beimischung mit einem Depotanteil von 5 bis 10 Prozent hält Finanztest Gold dennoch für akzeptabel. Die oft gegenläufige Tendenz zum Aktienmarkt macht Gold interessant und das Depot stabiler.

 

Die Kosten beim Kauf können jedoch unverhältnismäßig hoch sein, besonders bei kleinen Einheiten. Während für einen 1-Kilogramm-Barren im Durchschnitt wenig mehr als 1 Prozent Aufschlag zum aktuellen Börsenpreis zu zahlen ist, sind es bei einem 1-Gramm-Barren oft mehr als 20 Prozent. Für eine Feinunze der beliebten Krügerrand-Münze ermittelten die Tester im Schnitt 4 Prozent Aufschlag.

 

Eine praktische und preiswerte Alternative zu echtem Gold sind Wertpapiere auf Gold, so genannte Gold-ETC. Sie sind gut handelbar und die jährlichen Kosten liegen bei zahlreichen ETC unter 0,3 Prozent. Allerdings ist Vorsicht geboten, bei der Recherche stieß Finanztest auf viele schwarze Schafe und Schwindelshops, die bei Suchmaschinen mitunter unter den ersten drei Treffern auftauchen.

 

Untersucht hat Finanztest auch Gold-Sparpläne. Hier sind unseriöse Anbieter und hohe Kosten häufig ein Problem. Bei Sparplänen auf physisches Gold gibt es nur wenige Anbieter mit moderaten Gebühren. Sehr günstig kommen Anleger in der Regel bei ETC-Sparplänen weg.

 

Gold als Geldanlage zieht eher Jüngere an

 

Umfrage des Marktwächters Finanzen zeigt, wie Verbraucher zu Gold-Investments stehen

 

Investments in Gold: Sichere Geldanlage in unsicherer Zeit?

 

In Zeiten niedriger Zinsen scheint Gold für einige Verbraucher eine attraktive Anlage-Alternative zu sein: Etwa drei von zehn Befragten können sich vorstellen, in physisches Gold zu investieren. Besonders jüngere Befragte scheinen daran interessiert zu sein. Das zeigt eine Umfrage, die das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Hessen in Auftrag gegeben hat.

 

„Anbieter von Gold-Investments feiern den aktuell hohen Goldpreis und werben für das Edelmetall als krisenfeste Geldanlage“, berichtet Wolf Brandes, Teamleiter Grauer Kapitalmarkt beim Marktwächter Finanzen der Verbraucherzentrale Hessen. Gold-Investments sind allerdings nicht durch Anlegerschutzgesetze geregelt und gehören zum Grauen Kapitalmarkt. Das Marktwächter-Team gab deshalb eine repräsentative Umfrage in Auftrag, um herauszufinden, wie Verbraucher zu Gold-Investments stehen, welche Eigenschaften sie Gold als Geldanlage zuschreiben und wie sie Risiken und Sicherheit dieser Anlageform bewerten.

 

Hauptargument: Eine sichere Anlage

 

Etwa drei von zehn Befragten (28 Prozent) können sich vorstellen, in physisches Gold wie Barren oder Münzen zu investieren. Bemerkenswert ist die höhere Zustimmung zu Gold unter den jüngeren (bis 29 Jahre) Befragten: In dieser Altersgruppe kann sich mehr als jeder Vierte (38 Prozent) ein solches Investment vorstellen, in der Gruppe der über 60-Jährigen dagegen nur jeder Fünfte (20 Prozent).

 

Befragt dazu, welche Argumente für den Goldkauf sie befürworten, stimmen 87 Prozent der an Gold interessierten Verbraucher der Aussage zu, dass Gold in unsicheren Zeiten eine sichere Anlageform sei. Es habe selbst dann noch einen Wert, wenn das Finanzsystem zusammenbrechen sollte, meinen sogar 92 Prozent dieser Interessierten. Dass Gold immer einen „echten Gegenwert“ biete, ist für 79 Prozent dieser Gruppe ein Kaufgrund, ein erwarteter Anstieg des Goldpreises für 59 Prozent.

 

Viele finden Gold als Kapitalanlage nicht überzeugend

 

Diejenigen Befragten, die sich ein InvestmentinGold nicht vorstellen können (71 Prozent), geben als Grund dafür am häufigsten an, die Idee einer Kapitalanlage in Gold überzeuge sie nicht: 67 Prozent dieser Gruppe stimmen dieser Aussage zu. Dass Gold als Kapitalanlage nicht flexibel genug ist, spricht für 54 Prozent dieser Personen gegen ein solches Investment. Für die Hälfte (49 Prozent) sind zudem die zu hohen Umwelt- und Sozialkosten, die beim Abbau anfallen, ein Argument gegen Gold.

 

Tatsächlich bereits in Gold investiert haben laut der Umfrage 10 Prozent aller Befragten. Zum Vergleich: In geschlossene Fonds hat ein Viertel (25 Prozent) der Befragten schon einmal investiert, in sonstige nicht börsengehandelte Beteiligungen 12 Prozent.

 

„Die Ergebnisse der Umfrage deuten darauf hin, dass die teils irreführende Werbung der Anbieter von Gold als sichere und krisenfeste Geldanlage greift“, sagt Wolf Brandes.

 

Nicht immer eine glänzende Idee

 

Investments in Goldsparpläne, Golddepots oder der Kauf von Münzen und Barren als Geldanlage sind nicht gesondert reguliert – zählen also zu Produkten des Grauen Kapitalmarkts. Knapp drei Viertel (74 Prozent) der an Gold Interessierten fänden es aber wichtig, dass es eine Aufsicht über die Anlageform gibt.

 

„Gold ist keinesfalls der sichere Hafen, als der es oft verkauft wird, sondern eine riskante und spekulative Geldanlage“, resümiert Wolf Brandes. „Außerdem sind viele Produkte, mit denen Verbraucher in Gold investieren können, mit hohen Kosten für Vertrieb, Versicherung und Lagerung verbunden.“ So tauchten im Frühwarnnetzwerk der Verbraucherzentralen Beschwerden zu überhöhten Preisen, dem Verkauf überteuerter Kleinstmengen und zu irreführender Werbung mit der Sicherheit auf. Wie wichtig die Konditionen sind zeigt dieses Ergebnis der Umfrage: 93 Prozent der an Gold interessierten Verbraucher wollen, dass die Kosten nachvollziehbar und angemessen dargestellt werden.

 

Gold:  Richtig anlegen in Münzen, Barren oder „Papiergold“

Gold ist eine langfristige Anlage mit starken Wertschwankungen. Es spricht laut Finanztest nichts dagegen, dem Depot Gold und ein wenig Silber beizumischen, doch nicht mehr als 5 bis 10 Prozent. Das investierte Kapital sollten Anleger für mindestens zehn Jahre entbehren können. Finanztest zeigte in der Mai-Ausgabe, wie Anleger am günstigsten in Münzen und Goldbarren oder in „Papiergold“ investieren können. Außerdem haben sich die Experten angeschaut, wie sich der Goldkurs in schlechten Börsenphasen behauptet hat.

 

Mit Standardmünzen wie dem Krügerrand oder Barren ab 100 Gramm können Anleger zu akzeptablen Bedingungen in echtes Gold investieren. Bei Gedenkmünzen oder Medaillen locken die Anbieter oft mit limitierten Auflagen und der Attraktivität für Sammler. Doch nur wenn sich eine Münze bei Sammlern großer Nachfrage erfreut, sind steigende Preise zu erwarten. Käufer sollten auch die Folgekosten für die Aufbewahrung in einem Bankschließfach oder Tresor nicht unterschätzen.

 

Mit Gold hinterlegte Wertpapiere wie Xetra-Gold bieten Anlegern eine preiswerte und sehr flexible Anlagemöglichkeit. Die Sicherheit ist zwar nicht so groß wie bei Münzen und Barren, aber Finanztest schätzt das Pleiterisiko der bekannten Gold-ETC (Exchange Traded Commodities) als gering ein. Große Vorteile sind der geringe Aufschlag beim Kauf, die einfache Handhabung und die niedrigen jährlichen Kosten.

 

Vorsicht bei Sparplänen mit Gold und Edelmetall

Die Vermittler von Gold- und Edelmetallsparplänen versprechen eine krisensichere Anlageform und Schutz vor Inflation. Doch häufig gibt es für die Kunden stattdessen Ärger. Darauf weist die Verbraucherzentrale Bayern hin. Bei der Anlageform soll der Sparer über einen Anbieter ratenweise physisches Edelmetall wie beispielsweise Goldbarren oder Silbermünzen kaufen. Anleger beschweren sich bei der Verbraucherzentrale Bayern darüber, dass sich das Produkt entgegen der Versprechen des Vermittlers negativ entwickelt. Andere Sparer sind nach der Kündigung des Vertrages über die geringen Rückzahlungen verärgert. „In dieser Branche gibt es viele unseriöse Angebote“, warnt Matthias Schmid, Finanzjurist der Verbraucherzentrale Bayern. „Wer an dieser Sparform interessiert ist, sollte sich vorher das Kleingedruckte sehr genau ansehen.“ Besonders wichtig ist es, auf die laufenden Kosten und die An- und Verkaufspreise der Edelmetalle zu achten. Oft sind die Kaufpreise hoch, weil immer nur kleine Mengen Edelmetall gekauft werden. Werden Gold, Silber, Platin und Co. wieder verkauft, behält der Anbieter häufig einen hohen Abschlag ein.

 

Ungünstig wirkt es sich aus, wenn vertraglich nicht garantiert ist, dass die Edelmetalle zeitnah nach Vertragsende verkauft werden. So kann sich die Abwicklung unter Umständen monatelang hinziehen. Darüber hinaus stellen die meisten Anbieter bei Abschluss eines solchen Sparplans hohe Verkaufsprovisionen in Rechnung. Sie gehen davon aus, dass der Kunde den Sparplan über die gesamte Ver-tragslaufzeit bedient. Aus der vermeintlich hohen Gesamtinvestition wird die Provision berechnet. Diese muss der Kunde bereits zu Vertragsbeginn vollständig bezahlen. „Beendet der Verbraucher den Sparvertrag vor Ablauf der vorgesehenen Gesamtlaufzeit, verliert er durch die hohe Provision gerade am Anfang viel Geld“, warnt Matthias Schmid. Der Finanzexperte rät, Angebote zu Gold- und Edelmetallsparplänen grundsätzlich kritisch zu hinterfragen. 

 

Das sollte bei Kauf, Lagerung und Verkauf von Silber beachtet werden

Die Deutsche Gesellschaft für RuhestandsPlanung, DGfRP, hält eine Investition in Silber für sehr attraktiv: „Silber ist wie alle Edelmetalle knapp. Und da die Gold-Silber-Ratio zurzeit bei etwa 1:80 liegt, ist Silber Gold als Investition vorzuziehen“, sagt Peter Härtling, Geschäftsführer der DGfRP. Doch damit das Edelmetall zu einer lukrativen Investitionsform und interessanten Beimischung für die Ruhestandsplanung werden kann, sollten Privatanleger drei Punkte beachten.

 

In den meisten Alltagsgegenständen – vom Handy über die Steckdose bis zum Auto – werden Edelmetalle verbaut und damit verbraucht. Silber zum Beispiel hat mehr als 43.000 industrielle Anwendungen und wird in über 1.300 Patenten verwendet. Doch Edelmetalle wachsen nicht nach und sind daher knapp. „Beim derzeitigen Verbrauch reichen die bekannten Silbervorkommen noch rund zehn Jahre und schon heute übersteigt die Nachfrage das Angebot“, sagt Peter Härtling. „Das macht Investitionen in Silber so lukrativ.“

 

Der Kauf von Edelmetallen kann darüber hinaus als Inflationsschutz dienen: „Wenn, wie jetzt, die Zinsen unterhalb der Inflationsrate liegen, bietet physisches Silber die Möglichkeit, Kapital zu erhalten und vor Verlusten durch negative Realzinsen zu schützen“, erklärt Härtling. Doch beim Kauf, bei der Lagerung und beim Verkauf von Silber sollten Privatanleger genau hinschauen. So wird in Deutschland beim Kauf von Silberbarren Mehrwertsteuer fällig. Dazu kommen teils horrende Preisaufschläge der Händler von bis über 75 Prozent sowie hohe Preisabschläge bei späterem Verkauf.

 

Deshalb sollten drei Dinge beachtet werden, so Peter Härtling: „Wir empfehlen Anlegern, die Preise sehr genau zu vergleichen und Kaufaufschläge auch bei Kleinmengen von über 30 Prozent und Verkaufsabschläge von über fünf Prozent unbedingt zu vermeiden.“ Wer Silber in einem Schweizer Zollfreilager erwirbt und lagert, spart die deutsche Mehrwertsteuer von 19 Prozent. „Mit dieser völlig normalen und legalen Lagerungsvariante bekommt man wesentlich mehr Silber für sein Geld.“ Wird physisches Silber mit Gewinn nach mehr als einem Jahr verkauft, ist der Mehrerlös, anders als bei Silberzertifikaten, nach deutschem Recht steuerfrei.

Wer diese Punkte beachtet, kann sich trotz der unsicheren Zeiten zurücklehnen: „Immer mehr Menschen wünschen sich als Beimischung zu ihrer Vermögensanlage etwas Reales und Beständiges. Dafür sind Gold-, aber besonders auch Silberbarren bestens geeignet“, weiß Peter Härtling.

 

Ist Gold langfristig attraktiv?

In unsicheren Zeiten flüchten Anleger oft ins Gold. Doch trotz seines Rufs als sicherer Hafen kann man beim Gold nicht von einer stabilen Wertentwicklung ausgehen, warnt der Bankenverband. Der Goldpreis unterliegt vielmehr erheblichen Schwankungen – nach oben wie nach unten. Zu den Einflussfaktoren für die Goldpreisentwicklung gehören unter anderem die Inflationserwartung und das politische Umfeld. Der Preis für eine Feinunze Gold (31,1 g) erreichte im Jahresdurchschnitt 2012 mit fast 1.300 Euro einen Höchststand. Seitdem ist er auf dem Rückzug. 2014 fiel er wieder unter 1.000 Euro. Damit ist der Goldpreis aber aktuell immer noch rund dreimal so hoch wie vor zehn Jahren. Für Anleger mit einer breit aufgestellten Vermögensstreuung gehört auch Gold zur Beimischung mit ins Depot. Man sollte aber nie einseitig auf das edle Metall setzen. In der Regel wird dazu geraten, fünf bis maximal zehn Prozent des Vermögens in Gold zu investieren. Nicht zu vergessen: Gold ist keine klassische Geldanlage, die regelmäßige Erträge abwirft. Die Rendite ist nur aus dem steigenden Goldpreis zu erzielen, so der Bankenverband.

Goldmünzen aus der Kaiserzeit jetzt steuerfrei

Politische Konflikte, Börsenturbulenzen, Finanzkrisen – es gibt viele Gründe, warum sich Sparer und Anleger um ihre Ersparnisse sorgen. Verständlich, dass so mancher einen Teil seines Vermögens in Gold anlegt. Wer beim Kauf darauf achtet, dass er sogenanntes Anlagegold erwirbt, muss darauf keine Mehrwertsteuer zahlen. Doch was versteht man unter Anlagegold? Dazu gehören einerseits handelsübliche Goldbarren sowie andererseits Goldmünzen, die nach 1800 geprägt wurden, gesetzliche Zahlungsmittel sind oder waren und deren Marktpreis sich im Wesentlichen nach ihrem Goldgehalt bestimmt. Die Abgrenzung zwischen steuerfreien und steuerpflichtigen Goldmünzen kann in Einzelfällen schwierig sein. So waren die auch von Banken häufig angebotenen 10- und 20-Goldmarkstücke der deutschen Kaiserzeit (1871 bis 1915) bisher - je nach Verhältnis des Goldwertes zum Preis der Münze - teilweise steuerfrei erhältlich, teils unterlagen sie jedoch auch der Mehrwertsteuer. Mit diesem kaum durchschaubaren Wirrwarr ist nun Schluss. Freunde historischer Goldmünzen können aufatmen. Denn die aktuelle vom Bundesfinanzministerium für das Jahr 2014 veröffentlichte Goldmünzenliste der EU (sie listet als Anlagegold anzusehende Goldmünzen auf, die von der Mehrwertsteuer befreit sind) befreit nun erstmals auch Goldmarkstücke der deutschen Kaiserzeit von der Mehrwertsteuer. Das Goldmünzenverzeichnis, das am 8. Mai 2014 von der Europäischen Kommission im Amtsblatt der EU veröffentlicht wurde, steht im Internet unter www.bundesfinanzministerium.de als Download zur Verfügung.

 

Deutsche kaufen Gold zur langfristigen Kapitalanlage

Ein Drittel der Privatpersonen in Deutschland erachtet Gold als Teil einer langfristigen Anlagestrategie. Dies ergab eine Studie des Edelmetallkonzerns Heraeus, die durch das Research Center for Financial Services der Steinbeis-Hochschule Berlin, durchgeführt wurde. Der bedeutendste Aspekt für eine Goldanlage ist dabei die Absicherung gegen wirtschaftliche Krisen. Die Rendite ist zweitrangig. Nur wenige erachten Gold als Spekulationsobjekt. Die Studie "Goldinvestments: Besitz, Trends und Erwartungen von Privatpersonen in Deutschland 2012" untersuchte neben den Motiven beim Golderwerb und den Einstellungen zu Goldanlagen auch die Herkunft des Goldbesitzes sowie Veränderungen des Goldbestands deutscher Privathaushalte. Durch das Forschungsprojekt setzte Heraeus die Schließung der Forschungs- und Wissenslücke im Bereich Goldinvestments bei Privatpersonen fort.

 

Goldanlagen als Krisenschutz

 

Nahezu jeder Dritte, der Gold als langfristiges Investitionsobjekt erachtet, sieht den Krisenschutz als Hauptargument für den Kauf von Gold. Die Renditesteigerungs- oder Diversifikationspotentiale im Anlageportfolio sind eher zweitrangig. Dies untermauert auch die steigende Goldnachfrage von Privatkunden in den letzten Monaten. "Kunden stehen den Maßnahmen der EZB und der Fed sowie dem Geschehen an den Kapitalmärkten zunehmend skeptisch gegenüber und möchten ihr Erspartes durch Gold langfristig sichern" sagt Hans-Günter Ritter, Geschäftsführer von Heraeus. Obwohl der Goldpreis in den letzten Jahren, trotz einiger Korrekturen, immer wieder neue Höchststände erreichte, erachtet nur jeder Zehnte Gold als interessantes Spekulationsobjekt. Dies unterstreicht die primäre Bedeutung von Gold als "Safe Haven", eine Eigenschaft, welche die meisten Privatpersonen dem Edelmetall beimessen. Allerdings besitzt Gold für ein Fünftel der Studienteilnehmer lediglich einen ideellen Wert und stellt kein Anlageobjekt dar. Das Hauptargument für diese Auffassung ist, dass Gold aus Anlagegesichtspunkten "totes Kapital" darstellt und keinen Zinsertrag bringt.

 

Privatpersonen kaufen physisches Gold bevorzugt persönlich vor Ort

 

Der Kauf von pyhsischem Gold erfolgt meist direkt vor Ort. 66% der befragten Privatpersonen, die bereits in der Vergangenheit Gold zu Anlagezwecken erworben haben, präferieren diese Abwicklungsart. Die Bezahlung erfolgt dabei hauptsächlich in bar. Obwohl in den letzten Jahren eine zunehmende Anzahl an Edelmetallhändlern zu verzeichnen ist, sind Banken immer noch die Hauptanlaufstelle für den Erwerb von Goldbarren und -münzen. Somit bevorzugen 60% den Goldkauf über den Bankschalter, während etwa 40% einen Edelmetallhändler aufsuchen. Beachtlich ist hierbei, dass sowohl "größere" als auch "kleinere" Händler in etwa gleichem Verhältnis aufgesucht werden. Die Alternative zum persönlichen Kauf von physischem Gold, der Bezug über das Internet, konnte Goldkäufer bisher noch nicht vollständig überzeugen. Der Anteil der Personen, die das Edelmetall online beziehen ist mit 12%, im Vergleich zum persönlichen Kauf, deutlich geringer. 22% der Goldbesitzer wählten für den Golderwerb in der Vergangenheit sowohl den persönlichen Bezug vor Ort als auch den Kauf über das Internet. Die Lagerung des Goldbesitzes erfolgt dabei bei der Hälfte der befragten Personen zu Hause. Ebenfalls fast die Hälfte der Studienteilnehmer wählt als Aufbewahrungsort das Bankschließfach.

 

Goldbarren sind die beliebteste Form der Goldanlagen

 

Privatkunden kaufen bevorzugt Goldbarren. Knapp über die Hälfte der Studienteilnehmer wählen diese Form der physischen Anlage. Goldmünzen halten hingegen nur 30% der Befragten für die geeignetere Anlage. Noch geringer ist die Zahl der Privatpersonen, die goldbezogene Wertpapiere zur Anlage präferiert. Lediglich 15% tätigen Goldinvestments über die Börse. Dabei spricht laut der Befragten vor allem der langfristige Werterhalt und die langfristige Anlageperspektive sowie der unmittelbare Besitz für ein direktes, physisches Investment. Während für Privatpersonen zudem die Fälschungssicherheit von Goldbarren einen wesentlichen Vorteil darstellt, spricht die Ästhetik eher für Goldmünzen. Laut Ritter spiegeln sich diese Ergebnisse auch in der Realität wider: "Der Aspekt des physischen Besitzes ist für viele Privatkunden wichtig. Dies erhöht zum einen das Sicherheitsgefühl bei der Anlage, zum anderen ist der direkte Kauf von physischem Gold transparent und durch eine einfache Abwicklung gekennzeichnet." Wesentliche Vorteile des Direktkaufs gegenüber goldbezogenen Wertpapieren sind zudem, dass es keine komplizierten Vertragsklauseln gibt, der Käufer den genauen Aufbewahrungsort des Goldes kennt und jederzeit Zugriff auf dieses hat.

 

Goldkäufer sind mit ihrer Entscheidung zufrieden

 

Nahezu alle Studienteilnehmer, die in der Vergangenheit Gold zu Anlagezwecken kauften, sind mit dieser Entscheidung zufrieden. Die Überzeugung von Gold als geeignete Anlage spiegelt sich ebenfalls in der Bereitschaft, dieses weiterhin zu halten wider. An einen Verkauf des Goldes denken nur wenige Personen. Während 85% weiterhin an ihrem Goldbestand festhalten, planen lediglich 6% dieses zu veräußern. Die hohe Bereitschaft Gold zu halten freut Ritter. "Dass eine derart große Anzahl der Goldbesitzer dieses auch zukünftig behalten will, überrascht mich positiv, auch wenn dadurch das Gold dem Markt entzogen wird". Ebenfalls 85% planen weitere Goldkäufe in der Zukunft. 56% der befragten Privatpersonen rechnen mit einer steigenden Attraktivität von Investitionen in Gold. Hingegen ist nur jeder Zehnte skeptisch eingestellt. Damit ist das Stimmungsbild für Goldinvestitionen weiter positiv. Vor allem Personen aus den höheren Einkommens- und Vermögensclustern planen in den nächsten drei Jahren Goldkäufe.

 

Deutsche besitzen mehr Kapital in Gold als in Aktien oder Anleihen

 

Der Goldbesitz der deutschen Privatpersonen in Form von physischen Anlagen, goldbezogenen Wertpapieren und Goldschmuck beläuft sich auf 393 Mrd. Euro. Dies entspricht einem Anteil in Höhe von 3,9% des Gesamtvermögens der privaten Haushalte. Demnach übersteigt der Wert des Goldes den Wert von direkten Anlagen in Aktien und Anleihen. Durchschnittlich machen Aktien 2,1% und Anleihen 2,5% des Gesamtvermögens aus. Damit ist der Wert der Goldbestände im Vergleich zu 2009 von 279 Mrd. sicherlich als Konsequenz des gesteigerten Goldpreises, deutlich angestiegen. Auch die durchschnittliche Menge des Goldbesitzes in Form von Barren, Münzen sowie Goldschmuck, pro Bundesbürger über 18 Jahren, ist leicht gestiegen. Diese Ergebnisse bestätigen die Zahlen der ersten Goldstudie "Goldbesitz der Privatpersonen in Deutschland" der Steinbeis-Hochschule Berlin aus dem Jahr 2010. Derzeit halten deutsche Privatpersonen insgesamt fast 8.000 Tonnen Gold, was einem Anteil von knapp 5% an der weltweit geförderten Goldmenge entspricht.

 

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